Es sind Zeiten des Verzichts – und davon bleibt auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Rastatter Innenstadt nicht verschont. Im Zeichen der Energiekrise wird die Stadtverwaltung bei der Illumination der Barockstadt in diesem Winter einige Gänge zurückschalten.
Das Zentrum wird deshalb nicht gerade Dunkelstadt – aber gerade weil die Stadt in den vergangenen vier Jahren mehr als eine Million Euro in die schmückende Beleuchtung von Innenstadt und Schloss investiert hatte, werden die Abstriche kaum zu übersehen sein. Das gilt auch für das Projekt „Rastatt leuchtet“, das die Stadt im vergangenen Jahr erstmals ausrichtete.
Mit einer Lichtshow wurden Rathaus, Alexander-Kirche, Schloss und Wasserturm mit verschiedenen Farben und Mustern illuminiert. 50.000 Euro ließ sich das die Kommune damals kosten. Die von einer Bruchsaler Firma entworfene Lichtinszenierung ist nicht der einzige Punkt, der auf der Streichliste der Verwaltung steht.
Stadt opfert einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung
Dabei wäre die zeitlich befristete Beleuchtung gar nicht von der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ der Bundesregierung betroffen. Gleichwohl hat man sich im Rathaus dazu entschlossen, auch vor dem Hintergrund der zuletzt im Gemeinderat geführten Diskussion über Energieeinsparungen, einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung zu opfern.
Zwischen 21. November, dem Beginn des Weihnachtsmarkts, und dem 8. Januar wird die Einschaltzeit für zwei Drittel der Beleuchtung auf 16 bis 22 Uhr begrenzt (bisher: 15 bis 23 Uhr).
Das andere Drittel des Lichtermeers ist nicht berührt, da es über die Straßenbeleuchtung versorgt wird und nicht über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden kann. Verzichtet wird außerdem auf die zusätzliche Beleuchtung der Bäume in der Herrenstraße vor dem Schloss, die weihnachtliche Beleuchtung des Rathauses sowie des Pfeiffer-Brunnens.
Rastatt spart etwa 800 Euro
Der Strombedarf der komplett auf LED-Technik basierten Weihnachtsbeleuchtung betrug vor der Krise rund 8.000 Kilowattstunden bei einer Einschaltdauer von etwa 45 Beleuchtungstagen und acht Stunden Einschaltzeit.
Zum Vergleich: Für eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus wird ein durchschnittlicher Jahresstromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden angenommen. Unterm Strich rechnet die Verwaltung mit einem Einsparpotenzial von 33 Prozent. In barer Münze: Die Stadt spart etwa 800 Euro.
Stadt feilt noch am Konzept für die Beleuchtung des Weihnachtsmarkts
Wie es bei der Beleuchtung beim Weihnachtsmarkt aussieht, lässt die Verwaltung bislang offen. Man feile noch am Konzept, heißt es aus der städtischen Pressestelle. Fest steht allerdings bereits, dass es in diesem Jahr keine Schloss-Weihnacht im Ehrenhof der Barockresidenz geben werde.