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Rückkehr unter Auflagen

Kindergärten und Grundschulen öffnen wieder: So laufen die Vorbereitungen in Rastatt

Kinder dürfen am 22. Februar in Grundschulen und Kindergärten zurückkehren. Natürlich unter Auflagen, so will es das Kultusministerium Baden-Württemberg. Die Vorbereitungen für den nächsten Montag laufen in den Rastatter Grundschulen und Kindergärten auf Hochtouren.

Ute Méon, Kindergarten-Leiterin Sankt Antonius in Rastatt, sitzt an ihrem Schreibtisch
Auf dem neuesten Stand: Ute Méon, Leiterin des Kindergartens Sankt Anton, hat mit ihren Kollegen alles für die Öffnung des „Kindergartenbetriebs unter Pandemiebedingungen“ vorbereitet. Foto: Hans-Jürgen Collet

Für Kinder kehrt wieder ein kleines Stück Normalität ein. Grundschüler dürfen ab nächsten Montag, 22. Februar, wieder in den Präsenzunterricht. Zumindest soll es laut Kultusministerium Baden-Württemberg einen Wechselbetrieb mit je zwei Klassenstufen pro Woche geben.

Auch Kindergärten schalten ab dem 22. Februar in den Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen um. Rastatter Grundschulen und Kindergärten bereiten sich aktuell auf die Öffnung vor.

Die Gruppenaufteilung war schon ein bisschen Arbeit.
Elke Merzig, Leiterin Grundschule Bischweier

„Die Gruppenaufteilung war schon ein bisschen Arbeit“, sagt Elke Merzig, Leiterin der Grundschule Bischweier. Das sei aber zu bewältigen. Für eine kleine Schule ist der Wechselunterricht nach Angaben der Rektorin Aufwand. An der Grundschule in Bischweier arbeiten fast ausschließlich Lehrer mit vollem Deputat. „Das heißt, ich habe insgesamt wenig Schultern, auf die ich die Arbeit verteilen kann“, erklärt Merzig. Das sei gerade beim Wechselunterricht etwas schwierig. „Aber wir haben es hingekriegt.“

Die Vorbereitungen in der Favoriteschule Muggensturm-Kuppenheim sind „schon sehr aufwendig“. Schulleiterin Wera Lang-Nold sagt: „Wir haben vier Klassenstufen und jede Schulstunde müssen wir doppelt abbilden.“ Laut Konrektor Marco Wolny stehen Mathe, Deutsch und Sachkunde-Unterricht auf dem Stundenplan.

Wesentliche Änderung sind die FFP2-Masken

Im Kindergarten Sankt Antonius in Rastatt wurde das Hygienekonzept auf den neuesten Stand gebracht. „Wir hatten ab dem 28. Juni vergangenen Jahres schon einmal den Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen“, sagt Leiterin Ute Méon. Seit vergangenem März habe es keinen normalen Kindergartenalltag mehr gegeben. Die wesentliche Änderung zur aktuellen Öffnung sei, dass das Personal nun FFP2- oder OP-Masken tragen müsse. Im vergangenen Jahr waren Visiere oder normale Stoffmasken möglich.

Auch das Hygienekonzept in Bischweier steht: Die Grundschule besitzt seit Dezember sechs Luftfilter der Firma AFC Air Filtration & Containment aus Malsch. „Wir lüften trotz der Filter alle 20 Minuten für etwa fünf Minuten“, sagt Merzig. Wegen der Geräte brauche man das nicht mehr ganz so intensiv machen.

Manchmal wird in der Grundschule zusätzlich die Aula-Tür geöffnet. „Da zieht es ordentlich durch die ganze Schule und sämtliche Aerosole werden aus dem Klassenraum geweht“, sagt die Schulleiterin. Das Lüften sei auch ein inneres Bedürfnis. Schließlich hätten auch Lehrer ihre Ängste.

Gestaffelte Bring- und Abholzeiten

Ab nächster Woche gibt es im Kindergarten Sankt Antonius zudem gestaffelte Bring- und Abhohlzeiten. „Dafür haben meine Kolleginnen alle Eltern kontaktiert und für die nächsten Tage Zeiten abgemacht“, erzählt Méon. Die Kinder der vier Gruppen werden über zwei Ein- und Ausgänge gebracht und an der Tür abgegeben.

Bei Krippeneltern ist das Verfahren etwas abgewandelt. „Normalerweise überlassen wir es aber den Eltern selbst, wann die Kinder zu uns gebracht werden“, so die Leiterin. Der Familienalltag habe eben seine eigene Dynamik.

Darüber hinaus gibt es in der Grundschule in Bischweier in jedem Klassenraum und in der Aula Desinfektionsmittelspender. Die Schüler müssen im Gebäude einen Mund-Nasenschutz tragen. „Im Unterricht und in den Pausen dürfen die Kinder ihre Maske ablegen“, sagt Merzig. Jeder Klassenraum habe unterschiedliche Ein- und Ausgänge, damit sich die Schüler nicht unnötig begegnen. Für den Bewegungsparcours und den Bolzplatz hat die Schulleitung einen Belegungsplan erarbeitet, welche Klasse dort wann hin darf.

Nicht jede Schule hat bis jetzt die versprochenen FFP2-Masken vom Land erhalten

Das Kultusministerium hat veranlasst, dass die Grundschulen im Land mit „Schutzmasken des Typs KN95“ ausgestattet werden. „Die Versandaktion an die 2.500 Grundschulen im Land ist so gut wie abgeschlossen“, heißt es in der Ministeriums-Pressemitteilung. Die Grundschule Bischweier hat die Schutzmasken vergangene Woche bekommen. „Wir erhalten aber nochmals eine Ladung, weil die erste Ladung nicht ganz der Norm entsprochen hat“, sagt Merzig.

Sie hätte auch noch Gesichtsvisiere angeschafft, die die Lehrer in Kombination mit der Maske tragen könnten. „Ich empfehle, die Maske im Unterricht aufzulassen, aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden“, sagt sie. In der Favoriteschule Muggensturm-Kuppenheim sind indes noch keine Masken angekommen. „Wir können aber trotzdem problemlos mit dem Unterricht beginnen“, sagt Lang-Nold. Durch die Sekundarstufe 1 seien noch genügend Masken von vor dem Lockdown da.

Wir haben uns auf das rhythmische Sprechen verlegt.
Ute Méon, Kindergartenleiterin Sankt Antonius Rastatt

Die Kindergartenkinder im Sankt Antonius müssen indes auf das Singen im Gruppenraum verzichten. „Wir haben uns auf das rhythmische Sprechen verlegt“, erzählt die Leiterin. Ute Méon hat festgestellt, dass durch das betonte Sprechen bei den Kindern mehr ankommt. Es bleibe mehr von den Wörtern hängen. „Das ist wenigstens ein positiver Aspekt an dem Ganzen“, meint sie.

„Das Wichtigste neben dem Singen ist aber das Lachen“, betont Kindergarten-Leiterin Méon. Die Kinder nähmen die Situation so an, wie sie ist, wenn sie spüren, dass die Erwachsenen auch dahinter stehen. Sie findet es faszinierend, dass die Kinder nach dem ersten Lockdown so gekommen sind, wie sie gegangen sind. „Wir können das Ganze nicht ändern. Wir machen einfach das Beste draus“, so Méon.

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