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Nach Go-Kart-Rennen

Youtuber "König Knossi" spendet 10.000 Euro an Rastatter Tierheim

Die Mitarbeiterinnen des Rastatter Tierheims hielten es für einen Telefonstreich: Mitte Dezember rief ein Fremder an und fragte ob seine Spende in Höhe von 10.000 Euro schon eingegangen sei. Der Anrufer war Jens Knossalla, auch bekannt als König Knossi. Er hatte bei einem Promi-Gokart-Rennen den zweiten Platz gemacht und sich entschieden, das Preisgeld an das Rastatter Tierheim zu spenden.

Vier flauschige Kaninchen bewohnen derzeit noch das ehemalige Badezimmer. Tierheimleiterin Silke Vierboom erklärt, wie es mit der Spende des Internet-Stars in eine Katzen-Krankenstation umgebaut werden soll.
Vier flauschige Kaninchen bewohnen derzeit noch das ehemalige Badezimmer. Tierheimleiterin Silke Vierboom erklärt, wie es mit der Spende des Internet-Stars in eine Katzen-Krankenstation umgebaut werden soll. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Mitarbeiterinnen des Rastatter Tierheims hielten es für einen Telefonstreich: Mitte Dezember rief ein Fremder an und fragte ob seine Spende in Höhe von 10.000 Euro schon eingegangen sei. Der Anrufer war Jens Knossalla, auch bekannt als Knossi oder König Knossi .

Der Entertainer hatte bei einem Promi-Gokart-Rennen den zweiten Platz gemacht und sich entschieden, das Preisgeld an das Rastatter Tierheim zu spenden. „Jaja, können Sie behalten.“ Das antwortete Tierpflegerin Sylwia Stamm auf Knossis Frage und legte auf. Doch der rief nochmal an und blieb hartnäckig, bis die Mitarbeiterin glaubte. „Der König bin ich, König Knossi, der Knossi vom Internet“, versuchte Knossalla zu erklären.

„Die Verwaltung wusste zu diesem Zeitpunkt vielleicht, dass das Geld schon auf dem Konto war. Wir hier aber nicht“, erklärt Sibylle Fritz, Vorsitzende des Tierschutzvereins und gibt zu: „Wir mussten dann auch erst mal recherchieren, wer uns das Geld spenden will.“

Knossi: Spende soll an regionale Einrichtung gehen

Knossi, der Internet-Star, kommt dann tatsächlich – wenn auch, ganz nach Star-Manier, mit einstündiger Verspätung – zur Übergabe des großen Schecks ins Rastatter Tierheim.

Dort erzählt er auch, warum er sich gerade das Tierheim als Empfänger seiner Spende ausgesucht hatte: „Ich komme ja auch aus der Gegend, bin hier aufgewachsen und habe 25 Jahre lang hier gewohnt.“ Er wolle mit der Spende einer regionalen Einrichtung helfen. „Meine Oma hatte eine Katze aus diesem Tierheim“, das verbinde ihn und seine tierliebe Familie mit dem Tierheim, deswegen habe er sich dann dafür entschieden.

„Aber 10.000 Euro ist doch schon gut für Euch, oder? Ich bin um mein Leben gefahren, nur die ersten drei Plätze durften entscheiden, wo das Geld hingeht“, erzählt Knossi weiter.

Katzen-Krankenstation wird dringend benötigt

Die Spende komme genau zur richtigen Zeit, bestätigt Sibylle Fritz, denn sie benötigten dringend Geld für den Bau einer Katzen-Krankenstation.

Dort könnten dann Tiere mit Katzenschnupfen oder anderen ansteckenden Krankheiten getrennt von der allgemeinen Quarantäne-Station gepflegt werden. Fundtiere kommen in einem Tierheim immer zuerst in die Quarantäne-Station. Zeigten sich Krankheitssymptome müssten diese Katzen eigentlich in einer abgetrennten Krankenstation untergebracht werden. Das werde dann in Zukunft möglich, so Fritz.

Youtube-Video von "König Knossi" zum Go-Kart-Event:

Umgebaut werden soll ein ehemaliges Badezimmer im Obergeschoss, in dem zur Zeit noch vier Kaninchen wohnen. Für so einen Umbau gebe es strenge Vorgaben durch die Tierheim-Ordnung und den Tierschutzbund.

„Da müssen zum Beispiel Zwischenwände rein, es muss eine extra Beleuchtung und einen eigenen Wasserzugang geben und eine eigene Futterküche. Mit ein bisschen Streichen ist das nicht getan. Mit der Spende können wir das aber locker nebenbei hinkriegen“, so Fritz.

Neubau einer Hundehalle wäre das nächste Projekt

Knapp zwanzig Katzen wohnen derzeit im Tierheim. Das seien verhältnismäßig wenig Tiere, sagt Leiterin Silke Vierboom. Bei den Hunden seien ihre Kapazitäten mit zwanzig Tieren allerdings ausgereizt.

„Das ist dann das nächste, was gemacht werden muss“, so Vierboom weiter. Die alte Hundehalle sei einfach nicht mehr zeitgemäß, die Boxen zu klein. „Da müsste man jede zweite Wand rausreißen.“ Allerdings würde das die Anzahl der Boxen halbieren, weshalb ein Anbau am sinnvollsten wäre.

Das Tierheim werde mit 60 Cent im Jahr pro Einwohner von der Stadt Rastatt finanziert, so Fritz. Darüber hinaus sei man aber immer auf Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Erbschaften angewiesen.

Knossis Spenden-Scheck bekommt einen Ehrenplatz

Deshalb war die Freude über Knossis Spende groß. Der Scheck bekommt einen Ehrenplatz im Eingangsbereich des Tierheims.

Knossi hält ihn schon mal an die Wand. „Passt das so?“, fragt er. „Vielleicht noch eine Null hinten dran? Dann wäre es der Neubau der Hundehallen“, sagt Fritz lachend.

Hintergrund: Knossi Jens Knossalla ist ein deutscher Entertainer und Internet-Star. Er nennt sich selbst „König Knossi“ oder „King Knossi“ und tritt in seinen Videos meist mit Krone auf. Knossalla wurde in Malsch geboren und lebte 25 Jahre lang in Rastatt.

Der 33-Jährige wurde bekannt durch den Sieg in einer Poker-Show des Fernsehsenders ProSieben. Auch an verschiedenen anderen Fernseh-Formaten hatte er zuvor schon teilgenommen, war etwa bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ oder „Mieten, kaufen, wohnen“ zu sehen.

Knossalla moderiert auch Poker-Turniere, bezeichnet sich selbst aber vor allem als „Live-Streamer“. Über das Streaming-Portal „Twitch“,sendet er fast täglich Live-Videos. Sein Nutzer-Konto trägt den Namen „TheRealKnossi“ , hat mehr als 620.000 Follower und zählt damit zu den meistgefolgten Kanälen der Plattform.

Die Highlights aus seinen Live-Videos zeigt der Entertainer regelmäßig in Videos auf seinem Youtube-Kanal „Knossi“, der mehr als 680.000 Abonnenten hat.

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