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Kosten sollen sinken

Kombibad Rastatt: Fünf-Meter-Turm, Sauna und Außenbecken auf der Streichliste

Die Kosten für das geplante Kombibad in Rastatt sind explodiert. Laut einem Gutachten könnte das Großprojekt 50 Millionen Euro kosten - 16 Millionen mehr als bislang geschätzt. Deshalb müssen Attraktionen gestrichen werden. Die Stadtverwaltung hat dafür drei Vorschläge.

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Vor-Ort-Termin im Hallenbad: Bei einem Besuch im Vorfeld der Kombibad-Entscheidung verschafften sich die Mitglieder des Gemeinderats einen Eindruck vom Zustand des Alohra. Foto: Hans-Jürgen Collet

Das Streichkonzert für das Kombibad beginnt: Am Montag, 9. März, sollen die Mitglieder des Technischen Ausschusses darüber entscheiden, an welchen Stellen das Großprojekt abgespeckt werden kann. Die Verwaltung schlägt vor, auf ein Ganzjahresaußenbecken, Sauna und Fünf-Meter-Turm zu verzichten. Die Kosten sollen auf maximal 40 Millionen Euro sinken.

Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch hatte in der Gemeinderatssitzung am 10. Februar die Bombe platzen lassen. Ein neues Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass das Kombibad voraussichtlich mehr als 50 Millionen Euro kosten würde – 16 Millionen mehr als bis dahin geschätzt. Außerdem wäre der laufende Betrieb deutlich teurer als angenommen und würde sogar die Summe der Kosten der beiden existierenden Standorte Alohra und Natura übersteigen.

Mitglieder des Technischen Ausschusses setzen Rotstift an

„Ich bin erschrocken über diese Zahlen“, sagte der OB und kündigte an, dass das Projekt im Vorfeld des geplanten Architektenwettbewerbs abgespeckt werden müsse. Diese Aufgabe kommt nun den Mitglieder des Technischen Ausschusses zu. Die Basis hat der Gutachter schon mitgeliefert. Er schlägt ein sogenanntes Bedarfskonzept mit einem Investitionsvolumen von rund 36 Millionen Euro vor, das unter anderem im Hallenbereich ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen sowie Ein- und Drei-Meter-Brett vorsieht.

Darüber hinaus umfasst das Konzept ein Lehr-, ein Kurs- sowie ein Kleinkinderbecken. Das Sommerangebot im Außenbereich bestünde aus einem Multifunktionsbecken mit 25-Meter-Bahnen und Erlebnisbereich.

In diesem Punkt möchte die Stadtverwaltung allerdings aufstocken. Der Gutachter hat verschiedene Module entworfen, um die das Bedarfskonzept erweitert werden könnte.

Darunter ist das Modul „Erweitertes Freibad“ mit 50-Meter-Becken sowie Nichtschwimmer- und Kleinkinderbereich für rund 3,3 Millionen Euro. Neben dieser Ausstattungsvariante favorisiert die Verwaltung außerdem die Zusatzmodule „Rutsche“ und „Gastro“, die zwei Erlebnisrutschen und eine ganzjährige Badgastronomie garantieren würden. Zusatzkosten: insgesamt 3,8 Millionen Euro.

Verwaltung hofft auf „intelligente Architektenlösungen"

Unterm Strich stünde damit eine Gesamtsumme von rund 43 Millionen Euro. Obwohl das über dem Kostendeckel von 40 Millionen liegt, „wäre diese Ausstattungsvariante als Grundlage für den Architektenwettbewerb gerade noch tragfähig“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Verwaltung hofft auf „intelligente und kosteneinsparende Architektenlösungen" im Rahmen des Wettbewerbs.

Abschied nehmen will die Verwaltung von drei großen Bausteinen, für die sich der Gemeinderat im Zuge des Planungsprozesses zwischen 2016 und 2019 ausgesprochen hatte. Dabei handelt es sich um ein Ganzjahresaußenbecken, das ein Sparpotenzial von rund zwei Millionen Euro bietet. Dieses verursacht nach Darstellung der Verwaltung „mit weitem Abstand das größte Betriebsdefizit“ und weise zudem eine schlechte Klimabilanz auf.

Die Entscheidung für den Neubau des Kombibads wird nicht infrage gestellt
Zitat aus der Sitzungsvorlage des Technischen Ausschusses

Auf die Streichliste setzt das Rathaus außerdem die Saunaanlage, deren Kosten auf 2,5 Millionen Euro angesetzt sind. Zur Disposition steht auch das Springerbecken mit Fünf-Meter-Turm für zwei Millionen Euro. Grundsätzlich hält die Verwaltung aber an dem Großprojekt fest: „Die Entscheidung für den Neubau des Kombibads wird nicht infrage gestellt“, heißt es in der Vorlage.

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