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Startschuss für Verfahren

Auf dem Areal der alten Kofferfabrik in Kuppenheim sollen rund 100 Wohneinheiten entstehen

Auf dem Areal zwischen Murg und Bahntrasse, wo Anton Kiefer im Sommer 1928 seine Badische Lederwarenfabrik Kiefer ansiedelte, möchte sein Enkel Michael Kiefer ein innovatives Bauprojekt erschließen.

Visualisierung
„Das ehemalige Kiefer Kofferfabrik Areal zwischen Murg und Bahnlinie soll zu einem urbanen Gebiet für Wohnen und Gewerbe entwickelt werden“ Foto: archis Architekten und Ingenieure

In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montagabend präsentierte er seinen Entwurf, der die Entwicklung eines urbanen Gebietes für Wohnen und Gewerbe vorsieht. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich bei einer Gegenstimme der Aufstellung des angebotsbezogenen Bebauungsplanes „Ehemaliges Kiefer Kofferfabrik Areal“ zu.

Die Stadt Kuppenheim hat es geschafft, in den vergangenen Jahrzehnten brachliegende innerstädtische Flächen wie die ehemaligen Mineralienwerke, Sägewerk, Ochsen, Sax, Marschner und Kabelmetall zu Wohngebieten zu entwickeln und zentrumsnahen Wohnraum zu schaffen.

100 Wohneinheiten entstehen

Die Projektidee von Michael Kiefer, als Eigentümer des Areals der Kiefer Kofferfabrik die bestehenden Gebäude mit Ausnahme der Familienvilla zurückzubauen und einer neuen Bebauung zuzuführen, stieß daher auf positive Resonanz bei Bürgermeister Karsten Mußler (parteilos) und dem Gemeinderat. Entstehen sollen rund 100 Wohneinheiten.

Ein erster Planentwurf, der bereits vor zwei Jahren vorgelegt wurde, war jedoch aufgrund einer zu hohen Bebauung auf Kritik gestoßen. Nach vielen Gesprächen wurde nun ein überarbeiteter Entwurf vorgestellt, in dem sich die Höhenstruktur der Gebäude an das Bestandsgebäude anpasst.

Wie Michael Kiefer sagte, würden die bestehenden Lagerhallen der Anfang der 1980er Jahre eingestellten Kofferproduktion nicht mehr genutzt. Das zukunftsfähige Konzept sieht nun ein für Gewerbe zur Verfügung stehendes Gebäude zur Friedrichstraße sowie Wohngebäude im hinteren Bereich mit Blick auf die Murg vor.

Aufgelockerte Bauweise

Bastian Wieland, Geschäftsführer des Karlsruher Architekturbüros Archis, erklärte die aufgelockerte Bauweise mit drei Zeilenhäusern sowie einem L-Gebäude entlang der Bahntrasse sowie sechs Punkthäusern in Richtung Murg. Die Gebäude sollen in drei Vollgeschossen sowie Staffelgeschoss und Tiefgarage gebaut werden. Ein grünes Band mit Treppen und Rampen soll dem Gefälle der Straße folgen. Das L-Gebäude steht Gewerbetreibenden zur Verfügung, möglich wäre jedoch auch die Unterbringung eines Kindergartens oder eines Cafés.

Wie Städteplanerin Jessica Jakubik informierte, kann der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren nach Paragraph 13a Baugesetzbuch mit dem Ziel der Innenentwicklung durchgeführt werden, da es sich beim Plangebiet um eine Fläche unterhalb von 20.000 Quadratmetern handle.

„Mit dem Aufstellungsbeschluss geben wir den Startschuss für das Verfahren“, sagte Bürgermeister Mußler. Es folgt nun der Beschluss zur Offenlage mit Einholung der Stellungnahmen. Als Investor wird die Firma Kiefer Immobilien UG & Co. KG für die geplanten Bauvorhaben und die erforderlichen Erschließungsmaßnahmen eine mit der Stadt abgestimmte Planung auf eigene Kosten ausarbeiten sowie die Kosten tragen. Ein entsprechender städtebaulicher Vertrag soll noch abgeschlossen werden.

Nicht einverstanden mit der Maßnahme zeigte sich Uwe Ridinger (CDU), der an dieser Stelle Gewerbenutzung bevorzugen würde und auch die Zunahme des Verkehrs bedenklich sehe. Seine Frage nach dem Hochwasserschutz in unmittelbarer Nähe zur Murg beantwortete Mußler mit dem Verweis, dass für dieses Gebiet für ein 100-jährliches Hochwasser geschützt sei. Ein Lärmgutachten werde noch erstellt. „Wir halten das Vorhaben für realistisch“, so Mußler.

Rudolf Jörger (SPD) begrüßte die unmittelbare Lage zum öffentlichen Nahverkehr. Auch Jochen Philipp (FW) gefiel der nun vorgelegte Entwurf. „Dies sind Chancen für Kuppenheim, wir stecken heute nur den Rahmen“, bewertete Lothar Kolles (CDU) den Planentwurf.

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