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Bebauungsplan steht im Weg

Ausschuss erteilt Erweiterung des Unimog-Museums in Gaggenau eine Absage

Das Unimog-Museum in Gaggenau will erweitern. Doch jetzt gibt es einen Rückschlag für das Projekt.

Im Erweiterungsbau des Unimog-Museum neben dem vorhandenen Gebäude soll auch eine 200 Quadratmeter große Fläche entstehen, auf der dauerhaft die städtische Industriegeschichte präsentiert wird.
Ein Erweiterungsbau ist geplant: Der Technische Ausschuss in Kuppenheim begründet seine Ablehnung mit erforderlichen Befreiungen vom bestehenden, rechtskräftigen Bebauungsplan. Foto: Joachim Kocher

Die Pläne liegen vor und versprechen einen Gewinn für die Region. Das Unimog-Museum, das im Juni dieses Jahres seinen 15. Geburtstag feiern kann und jährlich bis zu 40.000 Besucher empfängt, hat Erweiterungsabsichten.

Während sich der Gaggenauer Gemeinderat vor einigen Wochen bereits mehrheitlich für die Einrichtung einer dauerhaften Ausstellung zum Thema „Industrielle Geschichte in der Stadt Gaggenau“ im geplanten Erweiterungsbau aussprach, erteilte die Stadt Kuppenheim in der öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am Dienstagabend keine Genehmigung für die Abweichungen zum Bebauungsplan.

„Die Ausführungen haben uns überzeugt“, brachte Lothar Kolles (CDU) auf den Punkt, was alle Ausschussmitglieder an diesem Abend empfanden. Bürgermeister Karsten Mußler sprach von einem ambitionierten, aber begrüßenswerten Vorhaben.

Gründe für die Ablehnung der Stadt Kuppenheim sind jedoch einige erforderliche Befreiungen vom bestehenden, rechtskräftigen Bebauungsplan „Unimog-Museum/Info Point“. Wie Bürgermeister Mußler betonte, stehe das Unimog-Museum auf Kuppenheimer Gemarkung, weswegen vor einigen Jahren ein Bebauungsplan erstellt wurde.

Nach diesem rechtskräftigen Bebauungsplan sind die maximale bebaubare Fläche mit 3.000 Quadratmeter, die Firsthöhe mit 13 Meter, sowie die Wandhöhe mit zehn Meter festgesetzt. Weiterhin ist im Bebauungsplan festgelegt, die Holzfassade mit heimischen Hölzern zu gestalten.

48 Quadratmeter zu viel

Wie Bauamtsleiter Stefan Keßler informierte, seien im Bestand aktuell bereits 1.527 Quadratmeter bebaut, die Erweiterungsfläche bezieht sich auf weitere 1.521 Quadratmeter, was zu einer Überschreitung der zulässigen Baufläche von 48 Quadratmeter (1,6 Prozent) führen würde. Die Dachhöhe werde mit 10.85 Meter um 0,85 Meter überschritten. Eine Befreiung hierfür sei vom Landratsamt bisher nicht in Aussicht gestellt worden, so der Bauamtsleiter. Festhalten wolle das Landratsamt an der Fassadengestaltung mit heimischen Hölzern, der Bauherr allerdings plant eine Faserzementverkleidung.

Wie Stefan Keßler darüber hinaus informierte, werde das Baufenster aufgrund der bauphysikalischen Anforderung leicht um 1,6 Prozent überschritten. Die Flächenversiegelung betrage bereits jetzt 80 Prozent, zwölf Prozent kämen noch hinzu.

Hinsichtlich der Stellplatzfrage habe man bereits eine Vereinbarung mit der Stadt Gaggenau getroffen, die diese auf einem Nachbargrundstück zur Verfügung stelle. Hier soll eine Baulast zum Nachweis der Zurverfügungstellung der Stellplätze angefordert werden. Des Weiteren müsste ein Brandschutzsachverständiger des Landratsamtes den Brandschutz überprüfen.

Bürgermeister Karsten Mußler empfahl dem Bauherrn, nochmals mit der Baurechtsbehörde des Landratsamtes Rastatt zu sprechen. Über die Festsetzungen im Bebauungsplan könne man sich nicht einfach hinwegsetzen.

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