Bereits im vergangenen Jahr saßen Freibadbesucher bis in den Juni hinein auf dem Trockenen. Auch dieses Jahr vermiest Corona Wasserratten vorerst den Badespaß.
So gibt es für das Cuppamare in Kuppenheim nicht viel Hoffnung auf einen regulären Start der Saison: „Die Chancen, im Mai das Bad zu öffnen, stehen bisher schlecht“, sagt Bürgermeister Karsten Mußler (Freie Wähler).
Aktuell verbietet die Notbremse des Bundes, die ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 greift, ausdrücklich den Betrieb in Hallen- und Schwimmbädern.
Freibäder werden auf Vordermann gebracht – trotz allem
Dennoch holen Mitarbeiter das Cuppamare aktuell aus dem Winterschlaf. Die Vorbereitungen laufen seit Anfang April. Das Badepersonal leerte die Schwimmbecken, besserte Schäden aus und nahm eine Grundreinigung vor. „Die Mitarbeiter sind froh, nach langer Kurzarbeitsphase wieder im Cuppamare zu arbeiten“, sagt Mußler. Bei den anfallenden Grünarbeiten unterstützt sie der städtische Bauhof. „Alles soll für eine mögliche Eröffnung bereit sein“, so der Bürgermeister.
Wann diese sein wird, ist im Moment aber noch nicht abzusehen. Nach einer Wiedereröffnung werden sich die Badegäste laut Mußler wie im vergangenen Jahr auf strenge Hygieneregeln einlassen müssen: „Die Vorgaben werden sich vermutlich nicht großartig ändern.“ In der ersten Corona-Saison habe ihm das Cuppamare-Team eine „allgemein positive Resonanz der Badegäste“ geschildert. Die Beschäftigten seien sich sicher, dass die „Besucher die Maßnahmen auch dieses Jahr wieder gut annehmen“.
Sofort durchstarten – wenn möglich
Ein ähnliches Bild bietet sich in Rastatt, wo das Familienfreibad Natura die Badegäste normalerweise ab Mai begrüßt. „Aktuell wissen wir nicht, wie es weitergeht“, sagt Heike Dießelberger, Pressesprecherin der Stadt. Ähnlich wie beim Cuppamare laufen dort ebenfalls die Vorbereitungen. Hierfür sind auch Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückgeholt worden, sagt Dießelberg.
Auch in Baden-Baden sieht die Situation im Moment ähnlich aus, sagt Martin Weßbecher von den Stadtwerken. „Wir bereiten alles vor und stehen Gewehr bei Fuß, falls die Bäder wieder öffnen können.“ Gäbe es Öffnungsperspektiven, dann bräuchten die Stadtwerke ein oder zwei Tage Vorlauf, um das Hygienekonzept an die dann geltenden Regeln anzupassen.
Durmersheim plant mit Zeit-Slots
Jüngst ging es auch im Verwaltungsausschuss von Durmersheim um die aktuelle Situation des dortigen Freibads. Die Vorbereitungen seien fast vollständig abgeschlossen, diese Woche soll nach Aussage von Bürgermeister Andreas Augustin (CDU) das Wasser eingelassen werden. Wann das Bad öffnen kann, lasse sich wegen der hohen Inzidenzen noch nicht abschätzen.
„Wir warten auf die Corona-Lockerungen“, sagt Augustin. Beschlossene Sache ist aber, dass das Bad an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ab 10 Uhr öffnen wird. Jeden Tag gibt es drei Zeitslots, an Wochenenden und Feiertagen entsprechend vier. Den Seniorenslot wird es nicht mehr geben, da die Senioren geimpft sind.
In Muggensturm, wo ein zugangsbeschränkter Badesee lockt, beobachtet man die Entwicklung ebenfalls. „Wir werden entsprechend der aktuellen Gesetzeslage Öffnungen in Erwägung ziehen“, sagt Claus Gerstner, Hauptamtsleiter der Gemeinde. Im vergangenen Jahr konnten insgesamt 600 Badegäste gleichzeitig am See sein.
Eine Voranmeldung war notwendig und die Personalien wurden vor Ort geprüft. Im vergangenen Jahr gab es verschiedene Rückmeldungen der Badegäste. Viele haben das Konzept begrüßt, dennoch gab es auch kritische Stimmen, so Gerstner.