
Es ist eine makellose Bilanz, die der amtierende deutsche Motoball-Meister in diesem Jahr vorzuweisen hat. Zehn Siege nach zehn Spielen stehen auf dem Konto – und die Südmeisterschaft ist damit schon gesichert. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Wenn für die Kuppenheimer alles optimal läuft, können sie in dieser Saison sogar vier Titel, also das Quadruple, erringen.
Dabei fiebern die Verantwortlichen in diesen Tagen einem Event entgegen, das in der Motoball-Historie Premierencharakter hat. Es ist der European-Motoball Champions-Cup, bei dem ein Hauch von Fußball-Championsleague mitschwingt.
Motorradweltverband entwickelt neuen Wettbewerb
Die Idee entwickelte der Motorradweltverband (FIM). „Im November vergangenen Jahres hatten wir einen Anruf von der FIM erhalten, ob wir an diesem Wettbewerb teilnehmen wollen“, sagt Puma-Vorsitzender Ralf Stößer. Und Puma erklärte sich zur Teilnahme bereit. Gegner sind der französische Meister Suma Troyes und der litauische Titelträger Kretinga MK.
Gespielt wird in jeder teilnehmenden Stadt. Beim Auftakt in Litauen setzte sich Puma mit 5:1 gegen Kretinga und 4:3 gegen Troyes durch. „Es war eine Riesenstimmung dort mit über 2.500 Zuschauern pro Tag“, berichtet Stößer. Nun hofft er auf ähnliche Zuschauerzahlen, wenn Kuppenheim Austragungsort des zweiten Spieltages im Champions-Cup ist. Am Freitag, 21. Juli, 20 Uhr, treffen die Pumas auf SUMA Troyes, am Samstag, 22. Juli um 20 Uhr auf Kretinga MK. Bereits um 17 Uhr spielt am Samstag Troyes gegen Kretinga.
Sollten die Kuppenheimer ihre beiden Duelle gewinnen, stehen sie bereits als Finalteilnehmer fest, wenn vom 18. bis 20. August in Troyes die letzte Station des Champions-Cups auf dem Programm steht.
Es wird ein hochklassiges Motoball-Event.Ralf Stößer
Puma-Vorsitzender
Die organisatorischen Vorbereitungen für das Event vor eigenem Publikum laufen derweil beim deutschen Meister auf Hochtouren. „Es wird ein hochklassiges Motoball-Event“, ist Stößer überzeugt – in der Hoffnung, dass alle Teams ihre besten Spieler an den Start bringen können. Jede Delegation wird mit 18 Personen anreisen. „Vor dem Auftaktspiel ist am Freitag, 17 Uhr, noch ein Bankett mit allen Delegationen und den Offiziellen geplant“, sagt Stößer. Im Anschluss soll das Regelwerk nochmals von den Schiedsrichtern erläutert werden.
Delegationen werden im Clubhaus des MSC Puma in Kuppenheim bewirtet
Die Bewirtung der insgesamt rund 60 Personen übernehmen Helfer des MSC Puma im Clubhaus. „Wir werden insgesamt etwa 30 Helfer im Einsatz haben“, zeigt sich Stößer froh über die vereinseigene Unterstützung bei diesem internationalen Event. Da die Litauer schon beim Pfingstturnier in Kuppenheim zu Gast waren, weiß er, dass die von dort mitreisenden Fans für lautstarke Unterstützung durch Fahnen, Tröten und Trommeln sorgen werden.
Eine EM ohne Russland ist nicht vorstellbar.Hans-Georg Prestenbach
Puma-Urgestein
Fest steht: Wenn es zum Abschluss des Champions-Cups nach Troyes geht, werden die Kuppenheimer einen eigenen Fan-Bus chartern. „Nur noch vier Plätze sind frei“, sagt der Vorsitzende. Laut Stößer soll der Champions-Cup wohl zu einer Dauereinrichtung werden, zumal die Europameisterschaft in Abwesenheit von Russland vorerst wohl nicht mehr ausgetragen wird. „Eine EM ohne Russland ist nicht vorstellbar“, meint Puma-Urgestein Hans-Georg Prestenbach.
Angedacht sei, den Champions-Cup künftig möglicherweise noch auszubauen und auch die jeweiligen Vizemeister der beteiligten Länder starten zu lassen. Eine Entscheidung darüber steht aber noch aus.
Verändertes Parkplatzkonzept beim Endspiel um die Deutsche Meisterschaft
Möglicherweise könnte Puma vor der Reise nach Frankreich auch noch den ADAC-Pokal gewinnen, ehe am 30. September das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft in Kuppenheim ausgetragen wird. Offizieller Ausrichter ist Kobra Malchin. „Aber alle organisatorischen Dinge übernehmen wir“, betont Stößer.
Ob des dort erwarteten Zuschauerandrangs sollen das Parkplatzkonzept verändert und Parkmöglichkeiten auf dem Heinz-von-Heiden-Gelände sowie beim Presswerk Eventhaus Kuppenheim eingerichtet werden. „Außerdem gibt es zwei Stunden vor und zwei Stunden nach dem Finale einen Shuttle-Service zum Bahnhof“, kündigt er als Neuerung an.
Prestenbach verweist zudem auf die laufenden Vorbereitungen für das Rahmenprogramm, voraussichtlich mit dem Musikverein, mit Halbzeitshow und Feuerwerk. Die Zahl der Verkaufsstände soll bei diesem Ereignis im Stadionbereich zudem aufgestockt werden.
Nach dem Finale bleibt indessen nur wenig Zeit zum Atemholen. Denn nach dem neuen Modus beginnt bereits im Oktober die neue Saison. „Laut einer Umfrage haben sich elf Vereine gegen den neuen Modus ausgesprochen, nur drei waren dafür“, sagt Stößer. Dennoch, so bedauert er, wollten die Verantwortlichen nicht von dem neuen Spielplan abrücken.