Es war ein Kraftakt für die Feuerwehr Kuppenheim. Nach zwei Jahren im Ausweichquartier Wörtelhalle sind sie nun wieder in ihrem ehemaligen, jedoch erweiterten und technisch auf den neuesten Stand gebrachten Zuhause zurück.
„Hier sind wir wieder!“, sagt der Kuppenheimer Feuerwehrkommandant Daniel Peter erleichtert. Bis auf wenige Kleinigkeiten ist die Wörtelhalle leergeräumt, der Funkmast ist stillgelegt und wird rückgebaut. Nur die Zelthalle, die vor zwei Jahren hinter der Wörtelhalle zur Unterbringung der Fahrzeuge der Feuerwehr aufgebaut worden war, steht noch. Kamerad Karl-Franz Braun saniert darin noch das aus dem Baujahr 1955 stammende Löschfahrzeug LF8, denn der Oldtimer ist den Kuppenheimer Kameraden ans Herz gewachsen.
Halle war für Dauernutzung durch die Kuppenheimer Feuerwehr nicht geeignet
Rund 200 Einsätze musste die Kuppenheimer Feuerwehr in den vergangenen zwei Jahren von ihrem Ausweichquartier aus bewältigen. „Wir haben zum Ausrücken zum Einsatz von der Wörtelhalle aus zwei Minuten länger gebraucht“, sagt Peter. Doch er will sich nicht beschweren.

Für eine Zwischenunterbringung sei die Wörtelhalle die bessere und komfortablere Lösung gewesen als Container. „Aber man hat der Halle angemerkt, dass sie für eine solche Dauernutzung nicht geeignet ist“, bemerkt Daniel Peter und erinnert sich an so manche kleine Reparatur, die die Kameraden selbst übernommen haben.
Lob hat er für die in der direkten Nachbarschaft zur Wörtelhalle wohnenden Bürgerinnen und Bürger, kein Verständnis jedoch für die Besucher der Fußballspiele des SV 08 Kuppenheim. „Verkehrsschilder kannten die nicht, wir waren ständig zugeparkt“, ärgert sich der Kommandant noch immer über so viel Ignoranz.
Genau zwei Jahre nach ihrem anstrengenden Umzug der mehr als 200 Kisten und unzähligen Gitterboxen, gefüllt mit feuerwehrtechnischem Material, dem Umzug von Atemschutzmasken, Sauerstoffgeräten, Wärmebildkameras, Uniformen, der gesamten Funktechnik, Fahrzeugen und vielem mehr ging es für die Kuppenheimer Feuerwehr mit allem wieder zurück in die Adlerstraße.
Wir haben alles alleine gestemmt, auch die ganze Kommunikationstechnik.Daniel Peter, Feuerwehrkommandant
„Wir haben alles alleine gestemmt, auch die ganze Kommunikationstechnik“, erzählt Daniel Peter. Vorteil sei, dass in den Reihen der Feuerwehrkameraden es für jeden Bereich Fachleute gebe, die Hand anlegen können.
Erweiterung und Sanierung in Kuppenheim für rund 5,5 Millionen Euro
Die neuen Spinde, die bereits vor zwei Jahren angeschafft worden sind, kamen nun am 17. Mai, ebenso die Fahrzeuge, so dass die Kuppenheimer Wehr wieder in bewährter Art fit für den Einsatz ist.
Zu drei Einsätzen musste die Feuerwehr bereits ausfahren, wobei sich zeigte, dass sich Verwaltung der Stadt Kuppenheim, der Feuerwehrausschuss, Gemeinderat und Architekt Bernd Bistritz über die vergangenen Jahre hinweg die richtigen Gedanken gemacht haben. Rund 5,5 Millionen Euro kostete die Erweiterung und komplette Sanierung des mehr als 50 Jahre alten Kuppenheimer Feuerwehrgerätehauses.
Besonders freut es die Kameradinnen und Kameraden, dass sie jetzt endlich die vom Gesetzgeber vorgegebene Schwarz/Weiß-Trennung von Uniform und Kleidung sowie für Damen und Herren getrennte Spindenräume und Duschen haben. Im Keller gibt es sogar eine eigene Wäscherei, aber auch die Atemschutzgeräte- und Elektrogeräteprüfungen können nun im Haus selbst durchgeführt werden.
Gesamtes Feuerwehrhaus hat Brandmeldeüberwachung
Ganz neu ist die elektronische Chip-Schließanlage im gesamten Gebäude, die komplette Medientechnik im Haus, die großzügigen Räume für Funkzentrale, Lagebesprechung, Büro des Kommandanten und Wartebereich für Einsatzleitungen. Die 25 Jugendlichen der Jugendfeuerwehr haben jetzt ihren eigenen Gruppenraum im Obergeschoss und einen eigenen Umkleideraum im Keller. „Neu ist, dass das gesamte Gebäude eine Brandmeldeüberwachung hat, das haben noch nicht alle Feuerwehrgerätehäuser“, sagt Daniel Peter.
„Auf den ersten Eindruck können wir sagen, unsere Wünsche sind erfüllt“, lobt Oberfeuerwehrmann Leon Schnurr, der im Planungsteam war. Das gesamte Gebäude ist nun barrierefrei zugänglich, so dass jeder über den Aufzug in das Obergeschoss gelangt.
„Unsere Vorfahren hatten das Feuerwehrgerätehaus modern und sehr weitsichtig erbauen lassen“, sagt Franz Utz, stellvertretender Kommandant, der sich noch an die Einweihung im Sommer 1970 erinnert. Auch die heutigen Verantwortlichen hätten die Erweiterung und Sanierung zeitgemäß und den aktuellen Bedingungen angepasst realisiert, so Utz.