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Was der Umbau der Kuppenheimer Ortsdurchfahrt für Verkehr und Anwohner bedeutet

Weitere Großbaustelle in Kuppenheim: Nachdem im vergangenen Jahr der nördliche Teil der Ortsdurchfahrt (L67) generalsaniert und umgestaltet worden ist, geht es nun im südlichen Teil weiter. 

Erneuerung: Der südliche Teil der Friedrichstraße wird zwischen Ringstraße (ab dem gelben Gästehaus Kreuz) bis zum Friedhof umgestaltet und saniert.
Erneuerung: Der südliche Teil der Friedrichstraße wird zwischen Ringstraße (ab dem gelben Gästehaus Kreuz) bis zum Friedhof umgestaltet und saniert. Foto: Willi Walter

In Kuppenheim steht der weitere Umbau der Ortsdurchfahrt an. Die Arbeiten auf der L67-Süd beginnen am 7. Juni.

Das bedeutet zwar erneut Vollsperrungen und Beeinträchtigungen, künftig soll die Neukonzeption aber Verbesserungen bringen.

„Es ist ein spannendes Projekt, das die Ortseinfahrt Süd nachhaltig verändern wird“, sagt Bürgermeister Karsten Mußler (Freie Wähler), der zudem noch eine positive Nachricht für Radfreunde hat.

Die Gesamtbauzeit ist mit einem Jahr angesetzt. Der Kuppenheimer Gemeinderat hat am Montag den Auftrag einstimmig vergeben. Nachfolgend hat unsere Mitarbeiterin Sabine Wenzke das Wichtigste zusammengestellt.

Wie sieht die Planung aus?

Der südliche Teil der Friedrichstraße wird zwischen Friedhof und Ringstraße auf einer Länge von rund 400 Metern saniert. Grundsätzlich gilt: Der Straßenraum wird neu gestaltet und laut Bürgermeister „gerechter für Kfz-Verkehr, Radfahrer, Fußgänger und Anwohnerparken aufgeteilt“. Und er wird grüner. Die Asphalt-Fahrbahn wird erneuert, es werden neue Gehwege, Längsparkplätze und Grünbeete angelegt sowie beidseitig geführte Radfahrstreifen ausgewiesen. „Das war ein langer Planungsprozess mit dem Regierungspräsidium“, erinnert sich Mußler. Außerdem wird im Bereich Ringstraße (Höhe Gästehaus Kreuz) eine neue Fußgängerquerungshilfe geschaffen und die Querungshilfe beim Friedhof aufgeweitet. Die Stadt Kuppenheim erneuert im Zuge der Baumaßnahme Abwasserhausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze und muss zudem den Mischwasserkanal auf einer Länge von rund 100 Metern aufdimensionieren. Die Eneregio erneuert komplett die Strom- und Wasserleitungen inklusive Hausanschlüsse. Und es sind weitere Gasanschlüsse möglich. Der Landkreis Rastatt bringt die Fußgängerampel auf den neuesten Stand der Technik (barrierefrei mit Akustiksignal für Blinde). Ferner entsteht eine barrierefreie Bushaltestelle beim Haus Fichtental.

Wann beginnen die Bauarbeiten und wann sollen sie enden?

Start ist am 7. Juni, die Gesamtmaßnahme soll im Juni 2023 abgeschlossen sein. Die Sanierung erfolgt abschnittsweise in drei Bauphasen, die unter Vollsperrung ausgeführt werden: von Juni bis November von der Ringstraße bis zur Kolpingstraße, von November 2022 bis April 2023 von der Kolpingstraße bis zur Heinrich-Geiler-Straße und von April 2023 bis Juni 2023 von der Heinrich-Geiler- bis zur Albert-Reiß-Straße. Für die Ortsdurchfahrt (L67) Kuppenheim wird eine großräumige Umleitung eingerichtet. Die Bauphasen innerorts können jederzeit umfahren werden, teilte die Stadt mit. Der Fußgängerverkehr wird separat durch die Baustelle geleitet. Die Anwohner können ihre Häuser jederzeit zu Fuß und in abgestimmten Zeiten mit dem Auto erreichen.

Wo parken die Anwohner während der Bauphasen?

Die Knöpflestadt stellt den Anwohnern je einen Parkausweis pro Haushalt für die öffentlichen Parkplätze in der Albert-Reiß-Straße, Rheintorplatz und Wilhelmstraße kostenlos aus. Die Parkberechtigung ist für die Dauer des jeweiligen Bauabschnitts möglich.

Wer ist Auftraggeber, wer bezahlt?

Alle Beteiligten – das sind Stadt Kuppenheim, Regierungspräsidium Karlsruhe, Eneregio GmbH und Landkreis Rastatt – haben sich darauf verständigt, das Bauvorhaben als Gesamtauftrag an einen Auftragnehmer zu vergeben. Die Stadt Kuppenheim übernimmt federführend Planung und Durchführung der Maßnahme und ist auch Auftraggeberin für die Leistungen des Regierungspräsidiums gegenüber dem Bauunternehmer. Das Land Baden-Württemberg als Straßenbaulastträger der Landesstraße trägt die Planungskosten und späteren Baukosten anteilig. In der Gesamtausschreibung vergibt auch die Eneregio ihre Leistungen und tritt daher neben der Stadt Kuppenheim als Auftraggeberin auf.

Was kostet die Maßnahme?

Die Bauleistungen zur Sanierung der L67-Süd zwischen Friedhof und Ringstraße wurden öffentlich ausgeschrieben. Fünf Firmen hatten fristgerecht ihre Angebote vorgelegt. Den Zuschlag erhielt die Firma Reif aus Rastatt zum Angebotspreis von 2,42 Millionen Euro. Diese verteilen sich wie folgt: Stadt Kuppenheim: 822.593 Euro, Regierungspräsidium: 969.881 Euro, Eneregio: 607.670 Euro, Landkreis Rastatt: 23.085 Euro. Damit fällt der Kostenanteil der Stadt Kuppenheim gegenüber dem Haushaltsansatz um 62.112 Euro höher aus als geplant. Grund: In der Kostenschätzung waren die Fußgängerquerungshilfe bei der Ringstraße sowie der Umbau der Querungshilfe beim Friedhof nicht enthalten. Kosten hierfür: rund 25.000 Euro. Ferner gab es Erhöhungen bei Material- und Stoffpreisen. Noch hinzu kommen die Kosten für eine neue Buswartehalle beim Haus Fichtental. Hierfür wird mit 15.000 Euro gerechnet.

Welches Tempo gilt künftig auf der Friedrichstraße?

Wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist, soll durchgängig Tempo 30 gelten.

Welch frohe Kunde gibt es für Radfreunde?

Im Zuge der Maßnahme kann voraussichtlich noch in diesem Jahr das lang gewünschte Radwegstück bis zur Förcher Kreuzung Wirklichkeit werden, so dass später nicht noch eine weitere Sperrung erforderlich wird. „Wir sind wegen des Ausbaus noch in der finalen Abstimmung mit dem Regierungspräsidium“, sagt Mußler.



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