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Landrat wird gewählt

Landkreis Rastatt: Mächtiges Amt sucht neuen Inhaber

Wer wird neuer Chef im Rastatter Landratsamt? Das entscheidet sich an diesem Dienstag ab 14 Uhr. Fünf Kandidaten wollen die Nachfolge von Jürgen Bäuerle antreten. Die BNN berichten per Liveticker von der Wahl aus dem Landratsamt.

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Wer wird neuer Chef im Landratsamt? Erich Würfel übernahm den Landkreis nach der großen Kreisreform. Werner Hudelmaier war von 1989 bis 2005 Landrat. Jürgen Bäuerle führt das Landratsamt noch bis zum 30. April. Wer Bäuerle nachfolgt, wird an diesem Dienstag entschieden. Foto: Collet

Ob Baugenehmigung fürs Einfamilienhaus oder fürs Gartenhäuschen, ob Jugendsozialarbeit, Müllabfuhr oder Krankenhausbett, Blauzungenimpfung, mobiler Blitzer oder die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Bürgermeister: Das Landratsamt ist eine mächtige Behörde und sein Chef der wohl unterschätzteste Bürokrat im Land. Er erfüllt eine Art Doppelaufgabe.

Unterschätzter Bürokrat im Land

Als Leiter der Landkreisverwaltung ist er einerseits oberster Beamter einer unteren Landesbehörde und andererseits auch Chef und Repräsentant einer kommunalen Selbstverwaltung. Im Rastatter Landratsamt wird dieser Posten an diesem Dienstag neu besetzt.

Nach den Landräten Erich Würfel (1973 bis 1989), Werner Hudelmaier (1989 bis 2005) und Jürgen Bäuerle (2005 bis 2019) bestimmt der Kreistag den vierten Landkreischef seit der großen Kommunalreform von 1973. Würfel, Hudelmaier und Bäuerle waren allesamt CDU-Mitglieder. Zu dieser Wahl stehen mit Toni Huber und Jörg Peter gleich zwei Christdemokraten auf dem Wahlzettel. Als Parteilose kandidieren Knut Bühler, Christoph Gehring und Heinrich Eiermann.

Langer Nachmittag steht bevor

Der Sitzungssaal im Landratsamt ist für Besucher geöffnet. Wer sich für die Wahl interessiert, muss sich allerdings auf einen langen Nachmittag einstellen. Ab 14 Uhr stellen sich die fünf Kandidaten auf die Bäuerle-Nachfolge den Kreisräten noch einmal in 15-minütigen Redebeiträgen vor.

Fünfminütige Fragerunden kommen da noch oben drauf. Dabei dürfen die Kreisräte dem Quintett auf den Zahn fühlen. Für die Kandidaten geht es dabei um alles.

33 Stimmen bringen den Sieg

Einige Kreisräte haben sich noch keine Meinung gebildet und andere könnten ihre nach einem erfolglosen ersten Wahlgang revidieren müssen. Einige Fraktionen haben bereits angekündigt, um eine Sitzungspause zu bitten, sollte sich dem ersten ein zweiter Wahlgang anschließen. Wer Landrat werden will, muss im ersten Wahlgang mindestens 33 Stimmen auf sich vereinen.

Nötig ist also die absolute Mehrheit der tatsächlich amtierenden 64 Kreisräte, unabhängig davon, ob tatsächlich alle auch anwesend sind und auch unabhängig von der Tatsache, dass Toni Huber nicht mit abstimmen darf, weil er ja selbst als Kandidat antritt. Erreicht keiner der fünf Kandidaten diese notwendige Mehrheit, folgt ein zweiter Wahlgang, der dem selben Regelwerk folgt.

Verschiebungen im Meinungsbild zwischen erstem und zweitem Wahlgang könnten sich ergeben, wenn sich das Kandidatenfeld ausdünnt. Traditionell tendieren jene Kandidaten, die mit ihrem Abschneiden unzufrieden sind oder ohne Aussicht auf Erfolg, bereits nach dem ersten Wahlgang auszuscheiden.

Einfache Mehrheit im dritten Wahlgang

Die Wahrscheinlichkeit nimmt also zu, dass es im zweiten Wahlgang einen gibt, der die absolute Stimmenmehrheit erringt. Ausgemacht ist es aber bei weitem nicht. Im dritten Wahlgang schließlich ist dann nur noch eine einfache Mehrheit nötig.

Und kommt es dabei zum Patt, entscheidet das Los. Glücksfee für diesen unwahrscheinlichen Fall wäre wohl die Kreisrätin Laura Bader . Auf sie haben sich die Fraktionsvorsitzenden bereits im Vorfeld geeinigt.

Neuer Landrat amtiert bis 2027

Der neue Landrat ist dann für eine achtjährige Amtszeit gewählt, amtiert also bis 2027. Angesichts ihres Alters bliebe es bei vier der fünf Kandidaten im Falle ihrer Wahl die einzige Amtszeit, die sie als Landrat wirken könnten. Einzig Christoph Gehring ist mit 37 Jahren noch so jung, dass er für drei Amtsperioden in Folge zur Verfügung stünde.

Jürgen Bäuerle geht in den Ruhestand

Der scheidende Landrat Jürgen Bäuerle feiert am 27. April seinen 65. Geburtstag und geht deshalb am 30. April in Ruhestand. Die Amtszeit seines Nachfolgers beginnt am 1. Mai.

BNN Liveticker

Wer wird neuer Landrat im Landkreis Rastatt? Bleiben Sie mit den BNN auf dem Laufenden: Wir berichten live aus dem Rastatter Landratsamt.

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