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Neuer Sozialdezernent

Landratsamt Rastatt kämpft mit neuer Spitze gegen Corona

Im Landratsamt Rastatt laufen die Fäden im Kampf gegen Corona zusammen. Dem Amt des Sozialdezernenten kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Am 1. März hat Jürgen Ernst diese Aufgabe übernommen. Freiwillig.

Ein Mann öffnet eine Tür.
Öffnet die Tür zu einem neuen beruflichen Abschnitt: Jürgen Ernst leitet seit 1. März das Sozialdezernat im Landratsamt und trägt damit Verantwortung für 360 Mitarbeiter. Foto: Holger Siebnich

Jürgen Ernst weiß, was auf ihn zukommt. Am 1. März hat der 54-Jährige seine neue Stelle als Sozialdezernent im Landratsamt angetreten. In seinem Bereich ballen sich die Aufgaben, die gerade die Nachrichten bestimmen: Corona und die Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine. Ihn hat das nicht abgeschreckt.

Ernst fühlt sich gut vorbereitet. Vier Jahre lang war er Stellvertreter seines Vorgängers Stefan Biehl, der Ende Februar in den Ruhestand ging. Das Verwaltungswesen hat er von der Pike auf an der Hochschule Kehl gelernt.

Während andere die Kontinuität und Verlässlichkeit an ihrer Arbeit im öffentlichen Dienst schätzen, sagt Ernst: „Veränderungen und Herausforderungen sind das Salz in der Suppe.“

Verantwortung für 360 Beschäftigte

Privat schätzt er die Beständigkeit. Aufgewachsen ist er in Rheinmünster, wo er bis heute im Ortsteil Schwarzach wohnt. Bis zur Beförderung zum Dezernenten leitete Ernst das Amt für Soziales, Teilhabe und Versorgung.

Die Homepage des Landratsamts gliedert das in 22 Bereiche auf, von Bafög über Themen wie häusliche Gewalt und psychosoziale Betreuung bis hin zum Wohngeld.

Jetzt kommen Gesundheitsamt, Jugendamt, das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung sowie das Amt für Weiterbildung und Kultur hinzu. In Summe trägt Ernst Verantwortung für 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Man wird mit steigenden Corona-Zahlen rechnen müssen.
Jürgen Ernst, Sozialdezernent

Die Kernmannschaft des Gesundheitsamts ist mit rund 30 Beschäftigten überschaubar, aber seit Beginn der Corona-Pandemie bilden sie die Schaltzentrale im Kampf gegen das Virus. Immer wieder unterstützen Mitarbeiter anderer Ämter und die Bundeswehr den Bereich, um der Herausforderungen Herr zu werden. In der Spitze arbeiteten 160 Personen mit.

Auch für die kommenden Wochen kündigt Ernst an: „Wir müssen flexibel bleiben.“ Bei der Prognose, wie sich die Pandemie mittelfristig entwickeln wird, will er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Am 20. März laufen die aktuellen Corona-Maßnahmen aus, wie es dann weitergeht, ist im Detail noch offen.

Der neue Dezernent sagt: „Wenn man die vergangenen beiden Wochen betrachtet, wird man bei weiteren Lockerungen mit steigenden Zahlen rechnen müssen.“ Es komme auf das Verhalten jedes Einzelnen an, „ob sie weiter Maske tragen oder die Schutzmaßnahmen über Bord werfen“.

Für seine Mitarbeiter im Gesundheitsamt wird unter anderem entscheidend sein, ob das Land wieder in die Kontaktnachverfolgung einsteigen möchte. Diese bereitete vor Ort in den verschiedenen Phasen der Pandemie die meiste Arbeit.

Umsetzung der Impfpflicht in Pflegeberufen als große Herausforderung

Als nächste große Herausforderung kommt auf die Mitarbeiter die Umsetzung der Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Kliniken zu.

Ab Mittwoch, 16. März, müssen die Einrichtungen dem Gesundheitsamt Daten von ungeimpften Mitarbeitern zukommen lassen.

Die Beschäftigten im Gesundheitsamt müssen sich jeden Fall einzeln ansehen und entscheiden, ob der Betroffene weiter seiner Tätigkeit nachgehen darf oder nicht.

Sie überprüfen beispielsweise die Plausibilität etwaiger Atteste oder ob der Ungeimpfte eine Schlüsselfunktion in der Einrichtung ausübt, so dass die Versorgung der Bewohner durch seinen Wegfall gefährdet werden könnte.

Corona-Impfung spielt auch bei Ukraine-Flüchtlingen eine Rolle

Das Problem für Ernst und seine Kollegen: Sie wissen bislang nicht, wie viele Fälle ab dem 16. März bei ihnen aufschlagen werden. Das macht die Personalplanung schwierig.

Das Thema Corona-Impfung wird die Mitarbeiter auch in Zusammenhang mit Flüchtlingen aus der Ukraine beschäftigen. „Wir sind zuständig für die gesundheitliche Versorgung der Menschen“, sagt Ernst. Dazu gehöre beispielsweise auch die Umsetzung der Masern-Impfpflicht bei Kindern, die einen Kindergarten besuchen.

Schon die Flüchtlingskrise 2015 hat er als Amtsleiter eng begleitet. Er kennt die Herausforderungen: „Ich empfinde es als spannende Aufgabe, in schwierigen Zeiten die notwendigen Weichen zu stellen.“ Deshalb sitzt er jetzt ganz oben. Freiwillig.

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