Dröhnende Musik erklang schon vor der Mittagszeit in der Rastatter Herrenstraße. Dort, unterhalb des Schlosshofes trifft sich das Partypublikum, versorgt mit allerlei Kaltgetränken. Glühwein, ansonsten nicht selten Bestandteil so mancher Silvesterfeier unter freiem Himmel, ist diesmal eher verpönt.
Schließlich werden am Silvesterabend bei zweistelligen Temperaturen und blauem Himmel Frühlingsgefühle geweckt. Die Spuren des Vorglühens am Vormittag halten sich indessen in Grenzen.
Am Abend, bevor die große Böllerei beginnt, sind die Überreste der Partyfreuden in der Herrenstraße kaum noch zu finden.
Mit fortschreitender Stunde steigt der Lärmpegel.
Freilich: Im Verlauf des Abends ändert sich das. Mit fortschreitender Stunde steigt der Lärmpegel in der Innenstadt. Kanonenschläge, deren Lautstärke bisweilen an der Legalität dieser Art von Pyrotechnik zweifeln lassen, mischen sich mit dem Geknatter von Knallfröschen und kerniger Heuler.
Zwischendurch drehen Autos mit aufgedrehten Musikboxen ihre Runden durch das Stadtzentrum, ehe die Knallfrequenz kurz vor Mitternacht nochmal ein wenig abflaut, um dann umso heftiger zu werden.
Schlag zwölf öffnen sich alle Schleusen. Der Marktplatz füllt sich immer mehr. Feuerwerksbatterien entfachen wahre Lichtkaskaden, die über die Häuser steigen, begleitet von dauerhaftem Donnern des breiten Knallsortiments. Die Glocken von St. Alexander läuten, ein Polizeiwagen bahnt sich den Weg über den Marktplatz.
Eine halbe Stunde nach Mitternacht ist es dann weitgehend vorbei mit der Herrlichkeit. Die Nebelschwaden lichten sich und am nächsten Tag wird Bilanz gezogen.
Es war richtig viel los.Meik Hauß, Leiter der Integrierten Leitstelle
„Es war richtig viel los“, sagt Meik Hauß, Leiter der Integrierten Leitstelle in Rastatt. Insgesamt seien 50 Feuerwehreinsätze notiert worden, so viele wie seit Jahren nicht mehr.
Meist habe es sich aber um kleinere Vorfälle gehandelt, wie brennende Mülltonnen, Bäume und Sträucher. Größter Einsatz war gegen 3 Uhr am Sonntagmorgen ein Fahrzeugbrand in einer Tiefgarage in der Markgrafenstaße: Zehn bis zwölf Personen mussten vorübergehend ihr Haus verlassen.
„Verletzt wurde aber niemand“, sagt Hauß. Die Brandursache sei noch unklar. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf rund 75.000 Euro. „Es war ein Glück, dass bei den Bränden in der Silvesternacht der Funkenflug nicht so stark war“, meint Hauß.
Es war ein Glück, dass der Funkenflug nicht so stark war.
Das Polizeipräsidium Offenburg bezeichnet die Bilanz als „durchwachsen, was das Einsatzaufkommen anbelangt“. Zwischen dem Silvesterabend, 18 Uhr und dem Neujahrsmorgen, 6 Uhr, seien unter der Notrufnummer 110 insgesamt 316 Notrufe eingegangen, was in der Folge zu knapp 200 Einsätzen führte. „Relativ friedlich“ – so bewertet die Polizei die Bilanz im Blick auf zehn Körperverletzungsdelikte im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums.
Vier Autofahrer seien mit zu viel Alkohol ertappt worden. Der Höchstwert lag bei 1,6 Promille. Ferner registrierte die Polizei zwölf Verkehrsunfälle. Sieben davon wurden als „Wildunfall“ deklariert.
Feierlaune bei der Grillhütte auf dem Salmenplatz
Die milden Temperaturen locken in der Silvesternacht auch in Gernsbach und im Murgtal die Menschen auf die Straße, um das neue Jahr zu begrüßen. Bis weit nach Mitternacht erhellen Silvesterraketen den Nachthimmel über der Stadt. Heuler und Donnerschläge liefern den Sound dazu.

Die meisten Menschen genossen das erste Silvesterfeuerwerk nach dem Wegfall der meisten Corona-Regeln. „Es macht Spaß, einfach wieder feiern zu können, ohne Masken und Verbote“, meinte eine fröhliche Seniorin, die gebannt in den Himmel blickte.
Bereits am frühen Samstagmorgen hatte ein letzter Run auf alles begonnen, was knallt und Sterne in den Nachthimmel zaubert. Schauplatz einer Silvesterparty mit viel Musik ist war frühen Nachmittag die Grillhütte am Salmenplatz, ehe dann vielfach zuhause weiter gefeiert wurde.

Gute Sicht herrschte bei den frühlingshaften Temperaturen zunächst noch in Baden-Baden. Schon einige Zeit vor dem Jahreswechsel wurden Böller und Raketen gezündet, ehe es ab Mitternacht 30 Minuten lang so richtig losging und in Folge des Feuerwerks vereinzelte Nebelschwaden aufzogen.
Die Menschen strömten vor allem auf den Leopoldsplatz, der sich zur großen Partymeile entwickelte. Auch die zu später Stunde noch fahrenden Busse hatten es bisweilen schwer, im Zentrum der Stadt noch durchzukommen.