Es war die weise Voraussicht. Anfang Juni hatten die Verantwortlichen in Muggensturm nach den sinkenden Fallzahlen die Fieberambulanz wieder geschlossen, die seit Mitte März in den Räumen des DRK-Ortsvereins in der Rastatter Straße 17 in Betrieb war. Landesweit galt es im Zuge der Corona-Pandemie als erste Einrichtung dieser Art, in der sich Bürger auf Corona testen lassen konnten.
Vier Arztpraxen sind beteiligt
Nachdem sich die Corona-Lage nun aber drastisch verschärft hat, wird die Ambulanz ab Montag, 2. November, wieder geöffnet. „Wir sind gut darauf vorbereitet, wieder starten zu können“, sagt Bürgermeister Dietmar Späth, der sich deshalb in den vergangenen Tagen in einer Video-Botschaft an die Bevölkerung gewandt hat.
Louis Maier, Bereitschaftsleiter beim DRK-Ortsverein, bestätigt, dass „wir die ganze Ausstattung noch stehen gelassen haben“. Allerdings wäre es innerhalb von vier Stunden auch möglich gewesen, alles wieder neu einzurichten. Insgesamt seien im Frühjahr in den DRK-Räumen 880 Personen getestet worden. Über die damalige Zahl von positiven Fällen vermag Maier indessen keine Angaben zu machen.
Reiserückkehrer sollten sich beim Hausarzt untersuchen lassen.Maria Wienströer, Ärztin
Diesmal beteiligen sich vier Arztpraxen aus Muggensturm, Bischweier und erstmals aus Kuppenheim an der Organisation der Ambulanz. „Jeder, der Symptome, wie zum Beispiel Geruchs- und Geschmacksveränderung, Kraftverlust, Kopfschmerzen oder Fieber hat, sollte sich zunächst telefonisch an seinen Hausarzt wenden, bevor er in die Ambulanz kommt“, sagt die Ärztin Maria Wienströer, maßgebliche Initiatorin der Einrichtung in der Rastatter Straße.
Dort werden Abstriche vorgenommen und an die zuständigen Labore geschickt. „Reiserückkehrer sollten sich beim Hausarzt untersuchen lassen“, betont Wienströer.
Ausweitung der Öffnungszeiten ist denkbar
Geöffnet wird die Ambulanz zunächst einmal jeweils montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr. Abhängig davon, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, könne aber auch noch an eine Ausweitung gedacht werden, wie die Organisatoren einräumen. Zu Beginn im März seien teilweise 80 Personen am Tag getestet worden. Da in den beteiligten Arztpraxen nun insgesamt die Zahl von 50 Abstrichen pro Tag überschritten worden sei, habe man sich entschlossen, mit der Ambulanz wieder zu starten, erklärt Maier.
Anders als im Frühjahr müssten die Personen, die sich testen lassen wollen, nun nicht mehr alle draußen vor der Tür auf Einlass warten: „Wir haben in unseren Innenräumen Platz für 15 Personen, die sich dort unter Einhaltung der entsprechenden Abstandsregeln aufhalten können“, unterstreicht Maier.
Es gibt hier ein tolles Miteinander der Ärzte .Dietmar Späth, Bürgermeister
Neben ehrenamtlichen Kräften des DRK-Ortsvereins, der momentan aus 27 aktiven Mitgliedern besteht, sind bei den Tests jeweils ein Hausarzt und ein Praxishelfer mit von der Partie. Sollten die personellen Kapazitäten nicht ausreichen könnten möglicherweise auch noch Mitarbeiter der Medie-Ambulanz aus Kuppenheim hinzu gezogen werden, sagt Maier.
Die Tests beim DRK-Ortsverein hätten die Arztpraxen im Frühjahr in jedem Fall entlastet, weiß der Bereitschaftsleiter aus entsprechenden Nachfragen bei den beteiligten Ärzten. Die relativ geringe Zahl von Infektionen in Muggensturm schreibt er nicht zuletzt der guten Präventionsarbeit im Ort zu.
Bürgermeister Späth („Ich hoffe, dass die Praxis nie krankheitstechnisch besucht werden muss“) setzt auch für die künftige Kooperation in der Ambulanz auf das „tolle Miteinander der Ärzte aus Muggensturm, Bischweier und Kuppenheim“. Maria Wienströer hebt ihrerseits die „wunderbare Zusammenarbeit mit dem DRK“ hervor.