Imposant wirkt die Fassade des aufgestockten Neubaus der Wolf-Eberstein-Halle. „Das ist schon ein Unterschied zum bisherigen Eindruck der Halle“, sagt Architektin Gabriele Becker.
Mittlerweile konzentrieren sich die Arbeiten an dem Millionen-Projekt weitgehend auf den Innenausbau. Die Maler sind am Werk, Fliesen werden verlegt und Treppenstufen eingebaut. Stromleitungen und der Schaltschrank müssen installiert werden.
„Coronabedingt muss vieles aber auch langsamer laufen als gedacht“, sagt Becker. Schließlich erfordert die Koordination der Bauarbeiten unter den geltenden Vorgaben einen erheblichen Mehraufwand.
Qualität geht vor Geschwindigkeit.Gabriele Becker, Architektin
Um die Regeln zu beachten, werde häufig nacheinander und weniger oft parallel gearbeitet. Abstände und Hygieneregeln müssen auch auf der Baustelle eingehalten werden, so dass sich weniger Personen in den einzelnen Räumlichkeiten aufhalten.
In der Konsequenz bedeute dies auch mehr Einzelgespräche, die einen regelmäßigen Jour Fixe ersetzen, bei dem alle Beteiligten zusammen kommen, erklärt Becker.
Inwieweit es dadurch insgesamt zu Verzögerungen an der Muggensturmer Großbaustelle kommt, mag Becker noch nicht sagen. „Qualität vor Geschwindigkeit“, betont sie, und hält es für nicht ausgeschlossen, dass bei einer weiteren Verschärfung des Lockdowns vorübergehend die Arbeiten möglicherweise auch ganz ruhen müssen.
Das Zusammenspiel mit den Handwerkern, aber auch mit der Gemeinde verläuft nach ihrer Aussage bestens. An Erfahrung fehlt es Becker freilich nicht: Schließlich sind unter der Regie ihres Architekturbüros in Muggensturm schon viele Projekte realisiert worden, nicht zuletzt auch der Rathauskomplex in der Ortsmitte.
Hallenboden muss ausgetauscht werden
Eine Hoffnung der Verantwortlichen im Zusammenhang mit der Wolf-Eberstein-Halle hat sich indessen nicht erfüllt. Bei einem Wassereinbruch im Sommer war der Boden der alten Halle erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden.
Rund 200.000 Liter Wasser drangen damals in die Halle ein. Wochenlang wurde mithilfe von Trocknungsgeräten versucht, den Boden wieder in einen annehmbaren Zustand zu bringen. Die Versicherung hatte darauf gedrängt, um den bisherigen Hallenboden vielleicht doch erhalten zu können. „Das hatte aber nicht den gewünschten Erfolg“, sagt Hauptamtsleiter Claus Gerstner, so dass letztlich nichts anderes übrig bleibt, als den Boden komplett auszutauschen.
Freilich wird sich auch der Gemeinderat nochmals damit befassen, denn zuvor soll in dem alten Hallenkomplex auch die Decke saniert und unter anderem eine moderne LED-Beleuchtung installiert werden. Zudem ist eine Erneuerung der Bühnentechnik vorgesehen und es soll den aktuellen Erfordernissen des Brandschutzes Rechnung getragen werden. Möglicherweise könnte laut Gerstner der Schulsport für die Schüler der Werkrealschule ab Mitte Januar möglicherweise wieder anlaufen, während Vereine auch aufgrund der Corona-Verordnung noch außen vor bleiben. „Bis Ende Januar ist wohl keine andere Lösung vorstellbar, denn der Schutz der Gesundheit steht ganz oben“, glaubt Gerstner.
Neue Abbiegespur für den Parkplatz entsteht
Abgeschlossen sind derweil auf der Landesstraße 67 die vorbereitenden Arbeiten für die künftige Abbiegespur zu dem Parkplatz der Wolf-Eberstein-Halle, der ebenfalls ausgebaut werden soll. Auch damit wird sich der Gemeinderat noch genauer beschäftigen. Dass derzeit keine Ratssitzungen in Muggensturm stattfinden, sieht Gerstner im Übrigen als Ergebnis einer weitsichtigen Planung: „Da im Sommer bereits zu vermuten war, dass es einen weiteren Lockdown geben könnte, haben wir da im Ratsgremium schon viele wichtige Entscheidungen getroffen.“