Skip to main content

Fastnacht mit Kuppenheimer Knöpfle

Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften: Lampenfieber bis zum Auftritt

Endlich wieder eine Fastnachtssitzung: Die Einrichtungen der Lebenshilfe bereiten sich auf den Auftritt mit den Kuppenheimer Knöpfle vor.

Frauen, Männer, Gymnastikreifen
Vorfreude: Die Akteure der Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften können es kaum erwarten, bis sie die Fastnachtsbühne zum Beben bringen dürfen. Foto: Anne-Rose Gangl

Seit 22 Jahren sind die Menschen der Murgtal-Werkstätten und Wohngemeinschaften (MWW) der Lebenshilfe Kreisvereinigung Rastatt/Murgtal und die Narrenzunft Knöpfle Kuppenheim eng verbunden. Es ist eine Freundschaft, die Inklusion lebt und die immer wieder Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Am Freitagabend, 10. Februar, werden sie in der neuen Veranstaltungshalle in Kuppenheim gemeinsam urwüchsige Fastnacht feiern.

„Gehen wir wieder zu den Knöpfle?“, fragen die Murgtal-Werkstättler seit zwei Jahren. Coronabedingt konnte die gemeinsame Fastnachtssitzung zuletzt nicht stattfinden, was alle Akteure in den Werkstätten und Wohngemeinschaften sehr bedauerten. „Wir konnten Fastnacht nur im kleinen Kreis mit vorheriger Testung bei uns in den Gruppen feiern“, erzählt Tubay Cinkilic, der sich auf seinen Hip-Hop-Auftritt am Freitag vorbereitet.

Probe für Auftritt als Murgtal-Duo

Für ihn und alle anderen Akteure wird dieser Tag wieder etwas ganz Besonderes sein, denn sie warten mit etwas Lampenfieber auf ihren Auftritt. „Wir treffen uns privat bei Stefan Wiegele und proben für unseren Auftritt als Murgtal-Duo“, sagt Stefan Schaar und freut sich, denn sein Freund lässt sich zur Aufführung extra einen Schnurrbart wachsen.

Seit Herbst vergangenen Jahres gibt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Murgtalwerkstätten keinen Halt mehr. Mit viel Eifer und Zeitaufwand proben sie zweimal in der Woche für ihre Auftritte.

Die Motivation und die Aufregung sind in diesem Jahr besonders groß
Daniela Bitterwolf, Sozialdienst der MWW

In diesem Jahr sind es gar zehn Beiträge der 25 fastnachtsbegeisterten Menschen mit Behinderung, so viele wie noch nie zuvor. „Die Motivation und die Aufregung sind in diesem Jahr besonders groß“, sagt Daniela Bitterwolf vom Sozialdienst der MWW.

Auftritt vor dem Spiegel geübt

Und das, obwohl in diesem Jahr die Fastnachtsveranstaltung erst am Abend stattfindet und alle Akteure den ganzen Tag noch bei der Arbeit sind. Während den zwei Jahren Pandemie haben sie Ideen gesammelt, Texte geschrieben und manchen Auftritt vor dem Spiegel geübt. Trainiert und betreut werden sie von neun MWW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern.

Die Idee, Fastnacht gemeinsam mit der Kuppenheimer Narrenzunft zu feiern, kam von Horst Lang, ehemaliger Mitarbeiter der Arbeitsvorbereitung, und dem ehemaligen Knöpfle-Vorsitzenden Ossi Kahles. Kahles Firma arbeitete bereits seit den 1990er Jahren im Bereich des individuellen Vorrichtungsbaus mit den Murgtal-Werkstätten zusammenarbeitet. Die Begeisterung auf beiden Seiten war von Anfang an groß, auch wenn es anfänglich einige Berührungsängste gab.

Es sind sogar Freundschaften entstanden, man feiert nicht nur Fastnacht gemeinsam, sondern auch das Sommerfest in den Murgtal-Werkstätten. Unterstützt werden sie von vielen Helferinnen und Helfern, die kostenlos ihre Zeit zur Verfügung stellen, ebenso vom Fahrdienst, Roland Siebert, der für die musikalische Umrahmung sorgt, und von der Stadt Kuppenheim.

Es ist ein ganzes Netzwerk entstanden, in der die Inklusion und das Miteinander eine Herzensangelegenheit ist.

nach oben Zurück zum Seitenanfang