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Neubauprojekt

Investor plant 62 Wohnungen in zentraler Lage in Rastatt

Wer in Rastatt eine Mietwohnung sucht, braucht Ausdauer. Für Entlastung auf dem angespannten Markt könnte das Projekt eines Offenburger Investors sorgen. Die Falk-Gruppe plant den Neubau von sechs Mehrfamilienhäusern in zentraler Lage.

Ein Gebäude.
Industriebrache in zentraler Lage: Die Falk-Gruppe aus Offenburg will auf dem Areal des ehemaligen Verpackungsunternehmens Thom-Pac sechs Mehrfamilienhäuser errichten. Foto: Hans-Jürgen Collet

Das Projekt soll den angespannten Wohnungsmarkt in der Rastatter Innenstadt entlasten: Die Falk-Gruppe aus Offenburg will auf dem Areal des ehemaligen Verpackungsunternehmens Thom-Pac sechs Mehrfamilienhäuser errichten. Insgesamt entstehen 62 Wohnungen.

Die Mitglieder des Gemeinderats begrüßten in ihrer Sitzung am Montagabend das Vorhaben. Die Stadt verpflichtet den Investor, auch für günstigen Wohnraum zu sorgen.

Das rund 5.000 Quadratmeter große Grundstück liegt fußläufig zur Innenstadt im Dörfel zwischen Markgrafen- und Lützowerstraße. Die Falk-Gruppe hat es im Frühjahr 2020 gekauft. Wenn alles nach Plan läuft, will das Unternehmen im Herbst mit dem Bauprojekt loslegen. Projektleiter Oliver Schäfer rechnet mit einer Bauzeit von etwa 18 Monaten, so dass im Frühjahr 2023 Vollzug gemeldet werden könnte.

Schwerpunkt liegt auf Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen

Die Pläne sehen einen zentralen Quartiersplatz vor, um den sich die Neubauten gruppieren. Die Höhe der Gebäude ist gestaffelt und orientiert sich an der Umgebungsbebauung. Der Zuschnitt der Wohnungen mit einer Gesamtgröße von 6.470 Quadratmetern ist noch nicht festgezurrt.

Wie Architekt Marc Steinhoff den Stadträten erläuterte, befindet sich das Projekt noch in einer frühen Phase: „Die Angaben können sich im weiteren Verlauf noch ändern.“ Karlheinz Falk gab als Vertreter des Investors aber einen grundsätzlichen Ausblick, wohin die Reise gehen soll: „Der Schwerpunkt im innerstädtischen Bereich liegt auf Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen.“

Die Stadtverwaltung will mit dem Bauherrn eine Vereinbarung abschließen, dass außerdem drei bis fünf seniorengerechte Einheiten mit ein bis zwei Zimmern als bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die Stadt beansprucht dabei eine Vorschlagsrecht für die Belegung für sich. Die Kaltmiete soll 7,50 Euro pro Quadratmeter zuzüglich einer städtischen Förderung von 1,50 Euro betragen.

Falk zeigte sich dafür offen: „Das ist ein guter Gedanke, den wir mittragen.“ Das Unternehmen hat ihm zufolge vor, die sechs Gebäude am Ende komplett an einen oder mehrere Investoren zu verkaufen. Die Vereinbarung mit der Stadt geht dann in die Verantwortung der neuen Eigentümer über.

Dass das Projekt eine Aufwertung ist, sieht man auf den ersten Blick.
Roland Walter, Grünen-Sprecher

Herbert Köllner (FW) lobte das Konzept: „Die Art der Wohnbebauung zielt in die richtige Richtung.“ Die Freien Wähler begrüßten diese Form der Innenverdichtung. Auch die Stadtverwaltung hob positiv hervor, dass die zentral gelegene Fläche bereits vollständig erschlossen und derzeit stark versiegelt ist.

Das städtebauliche Konzept schaffe dagegen eine „angemessene, urbane Dichte“. Für Fußgänger entstehe eine Verbindung zwischen Markgrafen- und Lützowerstraße. Da außerdem vorgesehen sei, großkronige Bäume zu pflanzen, trage das Projekt zu einer stärkeren Begrünung bei.

Aus Sicht von Inge Bellan-Payrault (SPD) erfährt das Dörfel dadurch eine „deutliche Aufwertung“. Brigitta Lenhard (CDU) sagte: „Wir freuen uns, dass sich Rastatt als attraktiver Standort für Investoren etabliert hat.“ Das Angebot entspreche dem Bedarf auf dem Mietwohnungsmarkt.

Diskussion über Größe der Tiefgarage

Dissens herrschte im Gemeinderat einzig beim Thema Tiefgarage. Der Architekt legte zwei Entwürfe mit unterschiedlicher Garagen-Dimension vor. Die größere Variante sieht mindestens 74 Stellplätze vor, die kleinere dagegen nur 62. Roland Walter (Grüne) plädierte dafür, die abgespeckten Pläne umzusetzen. Er prognostizierte, dass ansonsten viele Stellplätze leer stünden. Ein Faktor von einem Stellplatz pro Wohnung sei ausreichend.

Diese Einschätzung teilten die anderen Fraktionen allerdings nicht. Die Mehrheit von 36 zu sieben Stadträten sprach sich für die große Tiefgarage aus. Für das Gesamtprojekt gaben schließlich 40 Stadträte ihre Zustimmung, sechs Mitglieder der Grünen enthielten sich. Fraktionssprecher Walter stellte allerdings klar, dass die Enthaltungen nur aus der Tiefgaragen-Größe resultierten: „Dass das Projekt ansonsten eine deutliche Aufwertung ist, sieht man auf den ersten Blick.“

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