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Nach der Eröffnung

Obere Kaiserstraße in Rastatt bleibt weiterhin Baustelle

Obwohl die umgestaltete Obere Kaiserstraße in Rastatt seit knapp zwei Wochen offiziell eingeweiht ist, bleibt der Platz weiterhin eine Baustelle. Bei Einzelhändlern und Passanten sind die Meinungen zur Umgestaltung zwiegespalten.

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Nach der offiziellen Eröffnung prägen noch immer Bagger und Bauzäune das Erscheinungsbild der Oberen Kaiserstraße. Auch am Bernhardusbrunnen gibt es noch einiges zu tun. Foto: Hans-Jürgen Collet

Seit knapp zwei Wochen ist die umgestaltete Obere Kaiserstraße in Rastatt offiziell eingeweiht . Doch während es sich Passanten auf den neuen Bänken bequem machen, prägen noch immer Bagger und Bauzäune das Erscheinungsbild des zentralen Platzes – und das wird laut Stadtverwaltung auch noch eine Weile so bleiben. Bei Einzelhändlern und Passanten sind die Meinungen zur Umgestaltung derweil zwiegespalten.

Verkehr in der Oberen Kaiserstraße soll an diesem Donnerstag freigegeben werden

Bei der Eröffnung fehlten noch Markierungen in der Kapellenstraße, diese seien mittlerweile angebracht worden, sagt Stadt-Pressesprecherin Heike Dießelberg. „Außerdem werden dort provisorische Ampeln aufgebaut.“ Somit könne der Verkehr an diesem Donnerstag wieder freigegeben werden. Autofahrer aus Richtung Badener Brücke können jedoch weiterhin nicht von der Kapellenstraße links in die Kaiserstraße einbiegen. Das sei erst mit der regulären Ampelanlage möglich, die Mitte bis Ende November installiert werden soll. Bis dahin müssen Autos über Herren- und Rappenstraße ausweichen.

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Bis die reguläre Ampelanlage installiert ist, können Autofahrer von der Kapellenstraße aus Richtung Badener Brücke nicht links in die Kaiserstraße einbiegen. Sie müssen einen Umweg über Herren- und Rappenstraße nehmen. Foto: Collet

Brunnenanlagen bleiben mindestens bis Ende des Jahres Baustelle

Noch nicht fertig sind die Brunnenanlagen: Am Bernhardusbrunnen fehlt die Einfassung, das neue Brunnenbecken entlang der Kapellenstraße benötigt zudem noch eine Umrandung zur Absicherung. Den Sandstein für diese Arbeiten sollte eine französische Firma liefern, die aber während der Bauzeit insolvent ging und den Auftrag nicht ausführen kann. „Kurzfristig konnte aber ein anderer Steinmetz engagiert werden, der uns die Steine aus demselben Bruch liefert“, erklärt Dießelberg. Dies allerdings erst Ende des Jahres. Wann das Material dann tatsächlich angebracht werden könne, hänge auch vom Wetter ab, denn bei Bodenfrost seien die Arbeiten nicht möglich. Am wichtigsten sei aber, dass der Verkehr wieder normal fließe, worauf sich insbesondere der Einzelhandel freue.

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Eine Absicherung aus Sandstein fehlt noch am neuen Brunnenbecken an der Kapellenstraße. Foto: Kungl

Einzelhändler hoffen auf Entspannung der Lage

„Auch wenn die Baustelle vor unserem Geschäft weg ist, haben wir noch immer Umsatzeinbußen“, berichtet Beate Di-Gioia, Inhaberin von „Gioia Moden“. Kunden hätten sich vielfach beschwert, weil die Boutique nur schwer zu erreichen war. Mit der Verkehrsfreigabe hofft Di-Gioia auf eine Entspannung der Lage, bleibt aber verhalten optimistisch: „Der Platz ist schön geworden, aber ob er auch die gewünschte Belebung bringen wird, muss sich noch zeigen.“

Bei „Optic Felsner“ haben die Bauarbeiten mittlerweile kaum mehr Auswirkung auf den Umsatz. „Trotzdem bin ich froh, wenn man wieder mit dem Auto durch die Kaiserstraße fahren kann“, sagt Inhaber Stefan Felsner mit Blick auf Kunden, die nicht so gut zu Fuß sind.

Wir haben immer noch Einbußen um die 50 Prozent.

Mehmet Cöcen, Inhaber des Juweliergeschäfts „Gold Star“, klagt hingegen: „Wir haben immer noch Einbußen um die 50 Prozent.“ Bei der Stadt habe er bereits Beschwerde eingereicht, außerdem eine Mietminderung beim Hauseigentümer erwirkt. Doch das allein reiche nicht. „Solange die Menschen Baustellen sehen, kommen sie nicht.“

Meinungen der Passanten zur Umgestaltung gehen auseinander

Zumindest für die neuen Sitzbereiche scheint dies nicht zuzutreffen: Von den laufenden Bauarbeiten unbeirrt, nehmen Passanten immer wieder gerne Platz. „So schön sitzen konnte man früher nicht, das ist wirklich gut geworden“, meint die Rastatterin Elsa Miccola. Zwei Mülleimer seien allerdings zu wenig. Für Fritz Müller aus Iffezheim ist die Umgestaltung „ohne Frage eine Aufwertung des Platzes“. Ein Hingucker seien die neuen Pflastersteine. „Nur der überfüllte Parkplatz passt nicht ins Bild.“ Das käme aber davon, dass jeder am liebsten direkt vor dem Laden parke. Regelrecht enttäuscht zeigt sich eine Frau beim Begutachten des Umbaus. „Ich habe mir den Platz deutlich schöner vorgestellt. Er wirkt bis auf die Wasserspiele ziemlich leer.“ Für Kinder fehle etwa eine kleine Wippe oder Ähnliches.

Laut Dießelberg seien bereits viele positive Rückmeldungen bei der Stadt angekommen. „Die Obere Kaiserstraße ist der neue Anziehungspunkt Rastatts und soll auch in die Region hinausstrahlen.“

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