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Ötigheimer stimmen über ihren neuen Bürgermeister ab

Helfer weisen den Weg zur Wahlurne

In Ötigheim wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Wer macht das Rennen? Die Bürger haben die Wahl zwischen Amtsinhaber Frank Kiefer und seinem Herausforderer Samuel Speitelsbach – ein Blick ins Wahllokal.

Ein Wahlhelfer überprüft die Wahlberechtigung.
Viel Abstand: Die Wahlhelfer überprüfen die Wahlberechtigung in der Mehrzweckhalle in Ötigheim. Danach geht es in die Wahlkabine, wo der Bürger sein Kreuz setzt. Foto: Dominik Schneider

Viele Ötigheimer verstauen erst mal ihren mitgebrachten Kugelschreiber in der Jacke, wenn sie aus dem Wahllokal ins Freie treten. Die eigentliche Wahl ist nur eine Sache von wenigen Minuten. Es gibt kaum Wartezeit in der Mehrzweckhalle. Die Bürger kommen nach und nach zur Bürgermeisterwahl.

Markierungen am Boden weisen auf Abstand hin

An den beiden Eingängen ist jeweils ein Wahlhelfer postiert. „Es kommen heute nicht alle auf einmal“, sagt Wahlhelferin Alina Dielmann, die an einem der Eingänge steht. Aber natürlich sei schon etwas los. Insgesamt gibt es in Ötigheim drei Wahlbezirke.

Freundlich weist Dielmann die Wähler auf den Desinfektionsmittelspender am Eingang hin. „Die Leute halten sich alle an die Hygienemaßnahmen“, sagt sie. Das sind: Maske, ausreichend Abstand und Hände desinfizieren.

Im Wahllokal sind die drei Wahlbezirke mit jeweils zwei Wahlkabinen gestaffelt angeordnet. Die Wahlhelfer sind mit Maske und Spuckschutz geschützt. Am Hallenboden wurden Markierungen angebracht, um bei Wartezeiten für den notwendigen Abstand zu sorgen. Durch die beiden, nach Wahlbezirken getrennten, Eingänge begegnen sich die Wähler kaum.

Wähler geben ihre Stimme bei der Bürgermeisterwahl in Ötigheim ab.
Gestaffelt: Die drei Wahlbezirke sind gestaffelt in der Halle angeordnet. So wird gewährleistet, dass sich keine langen Warteschlangen bilden. Foto: Dominik Schneider

Daniel Kölmel geht lieber persönlich wählen. Es sei einfach besser als die Briefwahl. „Vielleicht kann ich das ein oder andere Gespräch vor Ort führen“, sagt er. Oder vielleicht treffe er Frank Kiefer, den Amtsinhaber und Bürgermeisterkandidaten, sogar persönlich. Er fand die Kandidatenvorstellung am vergangenen Donnerstag sehr interessant.

„Das war natürlich super, dass sie auch im Internet übertragen wurde.“ Schlecht fand er, dass Herausforderer Samuel Speitelsbach nicht erschienen ist. „Er hat vielleicht komische Ansichten, aber es wäre schon interessant gewesen zu hören, was er zu sagen hat“, meint Kölmel.

Briefwahlunterlagen können noch bis 15 Uhr beantragt werden

In der Halle sitzt Gemeindewahlausschussleiter Christian Dittmar an einem Tisch und überprüft die Wahlberechtigung der Wähler. „Die ersten beiden Stunden verliefen schon schleppend, aber das ist normal“, sagt er. Kurz nach 11 Uhr löst ihn Wahlorganisatorin Daniela Bauer ab. „Falls jemand krank wird, können noch bis 15 Uhr die Briefwahlunterlagen beantragt werden“, erzählt sie. Derjenige müsse dann eine Vollmacht für einen Vertreter ausstellen, der dann ins Wahllokal komme und die Unterlagen abhole.

Für mich gehört es einfach dazu, persönlich zu wählen.
Carmen Frank, Wählerin

Carmen Frank hat ihre Stimme im Wahllokal abgegeben. „Für mich gehört es einfach dazu, persönlich zu wählen“, erzählt sie. Das Hygienekonzept kenne sie von der Landtagswahl und dort habe es sich bewährt. „Ich bin eben ein neugieriger Mensch und will wissen, wer auch wählen geht“, gesteht Frank schmunzelnd. Bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Abend wird sie selbst nicht vor Ort sein. „Ich denke, das ist für meinen Mann interessant.“

Vorbereitungen der Briefwahlauszählung beginnen um 16 Uhr

Ab 16 Uhr trifft sich das Team des Briefwahlbezirks im Rathaus. Dann wird die Auszählung, die ab 18 Uhr beginnt, vorbereitet. Bis zum Mittag gab es 1.188 Briefwähler. „Es werden dann die roten Umschläge geöffnet und geprüft, ob alles korrekt ist“, erklärt die Wahlorganisatorin Die blauen Umschläge werden nicht geöffnet, betont sie. Das wird laut Bauer fälschlicherweise oft angenommen.

Die Briefwahl sei geheim. „Die blauen Umschläge mit der jeweiligen Stimme dürfen erst ab 18 Uhr zur Stimmauszählung geöffnet werden.“ Normalerweise würden die blauen Umschläge alle in eine Wahlurne kommen. Damit aber kleine Gruppen von Wahlhelfern die Stimmen auszählen können, werden sie nach den drei Wahlbezirken in drei Wahlurnen sortiert und danach wieder zusammengezählt. Insgesamt sind 47 Wahlhelfer im Einsatz. „Das sind Gemeindebedienstete, Gemeinderäte und natürlich Bürger.“

Die Wahl ist eine Sache von ein paar Minuten, wenn überhaupt.
Karlheinz Rupp

Auch Karlheinz Rupp hat seine Stimme persönlich im Wahllokal abgegeben. „Ich denke, dass die Briefwahl eine große Belastung für die Gemeindeverwaltung ist“, sagt er. Bei so einer einfachen Wahl könne er seine Stimme persönlich abgeben. „Das ist eine Sache von ein paar Minuten, wenn überhaupt.“

Masken werden im Wahllokal bereitgestellt

Falls ein Wähler seine Maske vergessen haben sollte, liegen an den Eingängen des Wahllokals welche bereit. „Das ist bislang noch nicht vorgekommen. Ich muss sagen, es sind alle sehr gut vorbereitet“, sagt Wahlorganisatorin Bauer. Viele hätten sogar ihre eigenen Kugelschreiber mit dabei. Die bereitgestellten Stifte werden laut Bauer nur wenig genutzt.

Wähler Daniel Kölmel wirft seine Stimme in die Wahlurne.
Schnelle Sache: Die eigentliche Wahl ist schnell erledigt. Daniel Kölmel wirf seine Stimme in die Wahlurne. Foto: Dominik Schneider

Familie Speck ist gleich zu dritt ins Wahllokal gekommen. „Ich komme grundsätzlich persönlich zum Wählen vorbei“, sagt Rüdiger Speck. Als Bürger müsse man ja auch ein bisschen Präsenz zeigen. Seine 17-jährige Tochter war heute sogar zum ersten Mal beim Wählen dabei. „Im September darf sie als Volljährige auch bei der Bundestagswahl ihre Stimme abgeben“, ergänzt seine Frau.

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