Skip to main content

Gemeinsam sparen

Ötigheim kocht wegen der hohen Energiepreise auf Sparflamme

Die Energiekrise hat auch Ötigheim erreicht. Doch Bürgermeister Frank Kiefers Credo lautet auch: Nicht in Hysterie verfallen.

Spot aus: Ötigheim denkt über eine teilweise nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung nach.
Spot aus: Ötigheim denkt über eine teilweise nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung nach. Foto: Anja Groß

Die Energiekrise treibt auch die Kommunen um. Sparen ja, aber nicht in Hysterie verfallen, so lautet das Credo von Ötigheims Bürgermeister Frank Kiefer (CDU), der dem Gemeinderat am Dienstagabend einen Lagebericht gab.

„Es sollen im Winter keine Hallen geschlossen werden“, kündigt er mit Blick auf Schul- und Vereinssport an. Dennoch befasst sich eine Arbeitsgruppe der Verwaltung intensiv mit Möglichkeiten der Energieeinsparung, die „sinnvoll und verhältnismäßig“ sind.

Dazu gehört beispielsweise eine Absenkung der Temperatur in den gemeindeeigenen Hallen in enger Abstimmung mit den Nutzern, so Kiefer.

Fenster im Ötigheimer Rathaus bereits abgedichtet

Erste Maßnahmen hat Ötigheim schon umgesetzt: Handwerker haben für rund 5.300 Euro die Fenster im Rathaus abgedichtet, Energieeinsparung: 20 Prozent, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

An die Angestellten wurde eine Broschüre zum Energiesparen am Arbeitsplatz verteilt, geplant sind zudem sogenannte Behördenventile in allen gemeindeeigenen Gebäuden, mit denen sich die Maximaltemperatur der Heizkörper programmieren lässt.

Nahezu alle öffentlichen Gebäude in Ötigheim werden mit Gas beheizt. Die Gemeinde rechnet für 2023 deshalb mit Mehrkosten von 47.000 Euro.

Zudem gebe es keine Steuerung für die Heizung im Rathaus, Probleme mit der Steuerung der Heizung in der Brüchelwaldhalle und desolate Heizungen im Feuerwehr- und Bauhofgebäude; hier sieht man keine großen Einsparmöglichkeiten.

Um auf einen eventuellen Gasausfall vorbereitet zu sein, lässt Ötigheim nun auch vorhandene Ölheizungen in Rathaus, Mehrzweckhalle und Grundschule instandsetzen und teilbefüllen, kündigt Kiefer weiter an.

Ein Raummanagement soll aufzeigen, ob alle Räume benötigt werden oder man umschichtet. An Brückentagen werde zudem das Rathaus geschlossen, kündigt Kiefer weiter an.

Nachgedacht werde zudem über eine teilweise nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung – wie vergangenes Jahr im Industriegebiet bereits getestet. An Hauptverkehrswegen sei das sowieso nicht zulässig, betont Kiefer mit Blick auf die Hauptstraße.

Ötigheim stellt sich auf verschärfte Lage ein

Zudem habe man schalttechnische Schwierigkeiten, weil beispielsweise an der Hauptstraße auch manche Seitenstraßen hängen würden, die man eigentlich abschalten könnte.

„Wir haben kein intelligent aufgebautes Netz, wollen das aber trotzdem angehen“, so Kiefer, der sich wie Verwaltung und Gemeinderäte schon auf negative Rückmeldungen vorbereitet.

Hausmeisterschulungen und Energiespartipps für die Bürger sind für ihn weitere Bausteine. Es gebe zudem eine intensive Zusammenarbeit der Kommunen mit der Energieagentur Mittelbaden, um sich auszutauschen und Ideen für Maßnahmen zu bündeln. Alle würden sich schließlich derzeit auf eine verschärfte Lage vorbereiten.

„Viele der Maßnahmen sind auch ohne Gaskrise sinnvoll, um Energie zu sparen“, betont der Verwaltungschef in diesem Zusammenhang. Und mahnt abschließend öffentlich noch einmal zu Augenmaß und Besonnenheit: „Es soll nicht so kommen, dass man auf den Nachbarn zeigt, weil der beispielsweise im Winter mit einer LED-Lampe an der Aktion ,Wir erleuchten Ötigheim’ teilnimmt.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang