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Bürgermeisterwahl

Kandidatenvorstellung in Ötigheim: Der Herausforderer Samuel Speitelsbach erscheint nicht

In Ötigheim haben sich die Bürgermeisterkandidaten am Donnerstag vorstellen können. Amtsinhaber Frank Kiefer weiß um die Aufgaben und Herausforderungen der nächsten Jahre.

Frank Kiefer steht am Rednerpult.
Kandidiert erneut: Amtsinhaber Frank Kiefer will seine Amtszeit in Ötigheim um weitere acht Jahre verlängern. Foto: Hans Jürgen Collet

Der Kameramann zählte den Countdown runter: „Drei, zwei eins, Go!“ Gemeindewahlausschussleiter Christian Dittmar war dann in der Mehrzweckhalle in Ötigheim bei der Bürgermeister-Kandidatenvorstellung live im Internet auf Sendung.

Wegen der Corona-Pandemie fand die Kandidaten-Vorstellung unter strengen Hygienevorschriften statt. In der Halle gab es lediglich Plätze für 40 Personen. Dafür war vorher eine Anmeldung notwendig.

Herausforderer Samuel Speitelsbach kam nicht nach Ötigheim. Der 34-Jährige aus dem Ravenstein-Hüngheim reagierte auch nicht auf die Einladung zur Kandidatenvorstellung. „Ich habe ihn heute Mittag angerufen und er teilte mir am Telefon mit, dass er heute Abend nicht kommen wird“, sagte Dittmar.

Speitelsbach reagiert nicht auf Einladung

Die Zuschauer im Internet sahen dann, wie Bürgermeister Kiefer zum Rednerpult schritt. Am Beginn seiner Rede blickte der amtierende Bürgermeister in die Vergangenheit: Als er vor acht Jahren das Bürgermeisteramt antrat, sei seine Familie und er spontan und herzlich aufgenommen worden.

„Ötigheim ist uns zur Heimat geworden“, sagte Kiefer. Deshalb sei es auch überhaupt keine Frage, dass er für eine weitere Amtsperiode kandidiere. Das Thema „Miteinander“ zog sich wie ein roter Faden durch seine Rede.

Die Besucher der Kandidatenvorstellung in Ötigheim sitzen mit großem Abstand zueinander.
Begrenzte Plätze: In der Halle waren wegen der Corona-Pandemie nur 40 angemeldete Besucher zugelassen. Foto: Hans Jürgen Collet

Kiefer punktete mit Inhaltlichem. Das Ehrenamt beschrieb Kiefer als wertvollsten Schatz in Ötigheim. „Das bürgerschaftliche Engagement ist das, was alles zusammenhält und was das Besondere in Ötigheim ausmacht“, erklärte er.

Die gesamte Gemeinde zittere momentan mit den Volksschauspielen (VSÖ), dass es weitergeht. „Wir kommen mit unserem Ehrenamt gemeinsam durch diese Krise und gehen gestärkt daraus hervor“, sagte Kiefer kämpferisch.

Die VSÖ seien der kulturelle Leuchtturm der Region und der bedeutender Faktor der Ötigheimer Vereinsfamillie.

Ortskernsanierung ist großes Thema in Ötigheim

Kiefer weiß, worauf es in Ötigheim auch in den kommenden acht Jahren ankommen wird. Ein großes Thema ist die Ortskernsanierung. „Mit unserem aussichtslosen Antrag hatten wir Erfolg“, berichtete er.

Die Gemeinde erhält dafür mindestens 65 Prozent Förderung für die Sanierung von Straßen, Gebäuden, Wegen und Plätzen. „Dazu kommen Zuschüsse für private und energetische Vorhaben“, so Kiefer, der dabei gleichzeitig für einen breiten Beteiligungsprozess im Ort warb.

Ein anderes wichtiges Thema sind in Ötigheim die auslaufenden Konzessionverträge für Strom und Gas. „Hier heißt es wirtschaftlich Denken, vorausschauend agieren und die Möglichkeit prüfen, mehr Einfluss auf unsere Versorgung zu nehmen“, erklärte Kiefer.

Als Option führt der Amtsinhaber eine Rekommunalisierung der Strom- und Gasversorgung ins Spiel. Kiefer betonte auch, was in Ötigheim noch fehlt: Wohnformen für Senioren.

„Für betreutes Wohnen aber auch für eine flexible Lösung der Kurzeitpflege fehlt uns das Angebot“, erklärte der 43-Jährige. Daran werde aktuell gearbeitet.

Der Verkehr war bei meinen Gesprächen das Thema Nummer eins.
Frank Kiefer, Bürgermeisterkandidat

Auch zu Verkehr und Klimaschutz äußerte sich der Bürgermeisterkandidat. Gerade das Thema Verkehr „war bei meinen Gesprächen das Thema Nummer eins“, erklärte er. Für ihn gelte dabei objektives Handeln.

„Der Gemeinderat hat bereits entschieden, eine flächendeckende Verkehrsbefragung im Jahr 2022 mit anschließendem Konzept umzusetzen“. Kiefer ist auf die Ergebnisse und die dadurch entstehenden Handlungsoptionen gespannt.

Bürger stellen Fragen

Die vom Wahlkampfausschuss vorgeschriebene Redezeit Kiefers betrug 20 Minuten, die er exakt einhielt. Gleich im Anschluss wurden Fragen erst aus dem Publikum in der Halle, dann aus dem Internet an Kiefer gestellt. Ein Bürger aus dem Internet wollte etwa wissen, warum es in Ötigheim keinen Trimm-Dich-Pfad gibt.

„Das ist eine schöne Idee“, sagte Kiefer. Der Hauptgrund, dass es keine solchen Pfade mehr gebe, liege an der Verkehrssicherungspflicht. Kiefer verwies darauf, dass eventuell im Bereich Parkours, Minisportfeld und Beachvolleyball-Anlage ein solches Projekt verwirklicht werden könnte.

Techniker übertragen die Veranstaltung als Stream ins Internet.
Reibungslos: Die Übertragung ins Internet verlief ohne Probleme. Foto: Hans Jürgen Collet

Für einen anderen Bürger ist das nächtliche Kirchenglockengeläut ein Ärgernis. Kiefer antwortete darauf, dass es vor etwa drei Monaten eine Umfrage dazu gegeben habe.

„Das Kirchengeläut hat eine gewisse Tradition und viele Bürger würden es vermissen“, antwortete Kiefer. Im Schnitt folgten dem Live-Stream 120 Personen. Die Stream-Aufzeichnung steht bis zum kommenden Sonntag auf der Gemeinde-Homepage zur Verfügung.

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