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Tell-Denkmal enthüllt

Ministerpräsident Kretschmann besucht die Volksschauspiele Ötigheim

Ministerpräsident Winfried Kretschmann war im Rahmen des Sonderprogramms „Biologische Vielfalt“ in der Region unterwegs. In Ötigheim machte er eine besondere Stippvisite.

Winfried Kretschmann enthüllt das Wilhelm-Tell-Denkmal der Volksschauspiele Ötigheim.
Winfried Kretschmann enthüllt das Wilhelm-Tell-Denkmal der Volksschauspiele Ötigheim. Foto: Manuela Behrendt

„Auch wenn die Geschichte des Wilhelm Tell in der Schweiz spielt, hat sie weit darüber hinaus ihre Wirkung entfaltet. Denn es geht darin um Großes: Um Gottvertrauen und Familienliebe, um den Zusammenhalt der Menschen, um Machtmissbrauch, Widerstand und Freiheit. Also um Themen, die noch heute aktuell sind. Weil sie für den Erhalt der Demokratie wichtig sind“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag vor den Toren der Volksschauspiele (VSÖ) in Ötigheim.

Auf seiner Tour in der Region im Rahmen des Sonderprogramms „Biologische Vielfalt“ nahm sich der Ministerpräsident am Abend Zeit, um vor dem Eingang zum Freilichtfoyer das zwei Meter hohe „Tell“-Denkmal zu enthüllen.

Kretschmann räumte ein, wegen der Rundreise „underdressed für diesen wichtigen Anlass“ zu sein. Für die „Tellplätzler“ indes waren nicht das Outfit des Ministerpräsidenten, sondern die inneren Werte seiner Visite bedeutend. „Ihr Besuch ist eine große Ehre für Ötigheim“, begrüßte Pfarrer Erich Penka als Volksschauspiel-Vorsitzender den Gast.

Ötigheimer Musikverein spielt für Ministerpräsident Kretschmann das Badener Lied

Zum Einzug Kretschmanns in der Kutsche neben Bürgermeister Frank Kiefer spielte der Ötigheimer Musikverein das Badener Lied. Und der Schwabe wusste die Vorzüge Badens herzlich herauszuheben.

Die Volksschauspiele Ötigheim sind dem Ministerpräsidenten nach eigenem Bekunden nicht fremd. „Im Jahr 2007 habe ich mir hier eine Vorstellung von ‚Anatevka‘ angeschaut.“ Damals sei er politisch noch ein kleines Licht gewesen, „also war mein Besuch nicht wichtig“, ließ er verlauten.

Das Freilichtareal bezeichnete Kretschmann als „eine beliebte Bühne mitten in der Natur“. Und: „Die Volksschauspiele sind etwas ganz Besonderes“, lobte er. „Bis heute spielen Amateure eines 5.000-Seelendorfs mit Leidenschaft und Energie auf sehr hohem Niveau Theater mit Begeisterung.“

Privaten Einblick gab Kretschmann in seine handwerklichen Fähigkeiten. Er ließ verlauten, dass er hin und wieder zu Hause Dinge selbst reparieren könne. Seine Frau zitiere dann gern aus dem „Tell“ die passende Stelle: „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.“

Tell-Statue in Ötigheim aufgestellt

Am Rand der Veranstaltung plauderte Stefan Roschy, „Tell“-Darsteller des Jahrs 2022, mit Luise Kölmel, der Enkelin von Georg Kühn, dem ersten Ötigheimer „Tell“ aus dem Jahr 1910. Ein Zeitzeuge aus dieser Spielzeit glänzte bei der Denkmalenthüllung als nachhaltiges Relikt.

„Einem wackeligen, wurmigen Tisch, verwendet als Mobiliar in der Wohnung von Walter Fürst, kommt eine kostbare Rolle zu. Auf ihm thront das Goldene Buch, in das sich der Ministerpräsident einträgt“, hatte Markus Wild-Schauber in seinem „TELLme“-Blog angekündigt.

Thomas Ihle, Inhaber der Dresdner Gießerei, welche die Statue schuf, umriss mittels Zitaten aus Schillers „Lied von der Glocke“ den Entstehungsprozess des Monuments.

Für die Aufstellung der Statue in Ötigheim verzichteten der Statiker Christian Kühnrich und der Landschaftsarchitekt Ujup Preniqi zugunsten der Volksschauspiele auf die Entlohnung ihrer erbrachten Leistungen.

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