Niemand weiß, was drinsteckt: Goldmünzen? Gewerbeabfälle? Gift? Im Frühjahr wurde ein ominöses Fass aus dem Lindensee in Ottersdorf bei Rastatt gezogen. Seitdem ist es in einem Container verwahrt. Bislang hat sich noch niemand getraut, die dichte Tonne aufzumachen.
Der Angelsportverein Ottersdorf hatte das Landratsamt Rastatt im März dieses Jahres darüber informiert, dass im See ein Fass mit unbekanntem Inhalt liege. Das Landratsamt meldete den Fund Anfang April der Stadt Rastatt.
Verschlossenes Fass wurde im April geborgen
Die Bergung des Fasses fand auf Veranlassung des städtischen Kundenbereichs Tiefbau schließlich am 30. April statt. Dafür war ein Fachunternehmen mit Bergungsboot und einem Mobilkran im Einsatz. Markus Fraß, Fachbereichsleiter Bauen und Verkehr, informierte die Mitglieder des Gemeinderats in der vergangenen Sitzung darüber, dass das Fass mittlerweile an Land geholt wurde. Es werde sicher in einem dichten Container an der alten Kläranlage gelagert.
„Es ist unklar, was darin ist“, sagte Fraß. Auch die Frage der Herkunft sei noch immer offen. Noch im Juni hatte Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch auf eine Anfrage von Stadträtin Sybille Kirchner (SPD) zu dem ominösen Fund geantwortet, dass die Feuerwehr Rastatt die Öffnung und Entsorgung in den nächsten Tage plane.
Feuerwehr will es doch nicht mehr öffnen
Doch von diesem Plan sind die Verantwortlichen offenbar wieder abgerückt. Schließlich ist nicht sicher, dass der Inhalt harmlos ist. „Niemand will es öffnen“, sagte Fraß im Gemeinderat. Dies müsse in einer geschützten Umgebung passieren, um etwaige Gefahren zu minimieren. In Absprache mit dem Landratsamt sei nun geplant, die Sache in die Hände des örtlichen Fachentsorgers Remondis zu geben.
Trotz mehrfacher Anfragen seitens der Verwaltung habe das Unternehmen bislang aber noch keine Rückmeldung in der Angelegenheit gegeben. Die Verwaltung bleibe an dem Thema dran und werde den Gemeinderat über das Ergebnis informieren. Die Angler in Ottersdorf können nach Einschätzung der Verwaltung derweil sicher auf die Jagd nach Fischen gehen.
See wurde überprüft
Im Rahmen der Bergung des Fasses sei der See dementsprechend überprüft worden. Dabei seien keine weiteren Fässer oder andere Ablagerungen gefunden worden. Auch die Nachfrage bei den Tauchern, die das Fass ursprünglich entdeckt hatten, habe keine Anhaltspunkte für weitere Gefahrenstellen im See ergeben.