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Aktueller Bericht

PFC-Belastung in Mittelbaden: In Rastatt überschreitet ein See die Werte

Die Oberflächengewässer in der Region sind nach wie vor mit PFC belastet. Nun fand wieder die jährliche Untersuchung der Gewässer statt. Wie sich zeigt, ist die PFC-Belastung insgesamt gesunken.

Sind die Oberflächengewässer im Landkreis Rastatt mit PFAS/PFC belastet? Das wird jedes Jahr untersucht.
Das Umweltamt im Landratsamt Rastatt hat wieder insgesamt 51 Messstellen in Fließgewässern, 28 Seen und zehn Kläranlagenabflüsse auf PFAS/PFC untersucht. Foto: Symbolbild: Patricia Klatt

Sie ist schon zur Routine geworden, die jährliche PFAS/PFC-Untersuchung von Seen, größeren und kleineren Fließgewässern und auch von den Abläufen der Kläranlagen der Region. Seit 2015 werden die Oberflächengewässer in Mittelbaden begutachtet.

Das Umweltamt im Landratsamt Rastatt hat in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Baden-Baden und dem Gesundheitsamt auch in diesem Jahr insgesamt 51 Messstellen in Fließgewässern, 28 Seen und zehn Kläranlagenabflüsse auf per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFAS/PFC untersucht.

Im Vergleich zu 2022 ist die PFAS/PFC-Belastung in den Fließgewässern gesunken und die Fachleute fanden nur bei sieben Messstellen in Fließgewässern sowie sieben Messstellen in Seen eine Überschreitung der erlaubten PFAS/PFC-Werte. Bei den Daten handelt es sich laut Reiner Söhlmann von der PFC-Geschäftsstelle im Landratsamt um eine Momentaufnahme, die Werte unterliegen erfahrungsgemäß Schwankungen aufgrund von unterschiedlichen Abflussmengen und Niederschlägen.

Nur der Rastatter Münchfeldsee überschreitet die PFC-Richtwerte

Im Bereich Rastatt wurden acht Messstellen in den Fließgewässern und vier in stehenden Gewässern untersucht, davon überschritt nur der Münchfeldsee die erlaubten PFAS/PFC-Werte. Bei den Badeseen fand man im Kühlsee Strandbad und im Weitenunger Baggersee die höchsten Werte. Aber die Badegäste brauchen sich wohl keine Sorgen deswegen zu machen.

Oberflächengewässer nach wie vor mit PFAS/PFC belastet
Die PFC-Belastung an den unterschiedlichen Messstellen im Überblick. Foto: BNN/Katrin Wörner

Nach dem derzeitigen Wissensstand sei davon auszugehen, dass es nur eine geringe bis keine Aufnahme von PFAS/PFC über die Haut gebe und auch die Aufnahme durch Verschlucken von Seewasser sehr gering sei, so Michael Janke von der Pressestelle des Landratsamts. „Laut Aussage des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg stellt das Baden in den belasteten Gewässern keine Gesundheitsgefahr dar“, betont er.

Der vorliegende Bericht zeigt auf 49 Seiten die PFAS/PFC-Belastungen in den regionalen Gewässern, die sich aus unterschiedlichen Quellen zusammensetzen und doch alle zusammenhängen: Die Oberflächengewässer stehen im kiesigen Untergrund in der Regel mit dem Grundwasser in Wechselwirkung: Ist das eine zum Beispiel durch Sickerwasser aus PFAS/PFC-Äckern belastet, wird es früher oder später auch das andere sein.

Löschschäume können ebenso PFAS/PFC enthalten, so sind die gemessenen Konzentrationen im Rheinniederungskanal wohl auf den Einsatz von AFFF-Löschschäumen auf dem Baden-Airpark zurückzuführen.

Höchste PFC-Werte in Kläranlagenabflüssen in Baden-Baden, Rastatt und Bühl

Auch über die Abläufe der Kläranlagen werden PFAS/PFC aus privaten Haushalten und industriellen Einleitern sowie durch das Niederschlagswasser in die Oberflächengewässer geleitet. In allen Kläranlagenabflüssen fand man PFAS/PFC, die höchsten Werte wurden in Baden-Baden, Rastatt und Bühl gemessen. Über eine vierte Reinigungsstufe können diese und andere Chemikalien in den Kläranlagen herausgefiltert werden.

„In Rastatt war der Baubeginn der vierten Reinigungsstufe für Dezember 2022 vorgesehen, er verzögert sich aber aus vergaberechtlichen Gründen um mehrere Monate. Realistisch ist mit einem Baubeginn im Juni 2023 zu rechnen. Durch die Verzögerung beim Baubeginn wird sich auch die Fertigstellung entsprechend verzögern auf etwa Mitte 2026,“ so Thomas Buchta vom Abwasserzweckverband Murg auf Anfrage der BNN. Damit werden PFAS/PFC aus unterschiedlichen Quellen vorerst weiter in die Oberflächengewässer und das Grundwasser der Region gelangen.

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