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Ende April

Pflegeheim „Haus Paulus“ in Rastatt stellt seinen Betrieb ein

Im Pflegeheim Paulus in Rastatt ist es kurz nach Weihnachten 2021 zu einem schweren Corona-Ausbruch mit 15 Toten gekommen. Das Landratsamt Rastatt stellte als Heimaufsichtsbehörde Strafanzeige gegen den Betreiber Kursana. Nun schließt das Heim Ende April.

 Haus Paulus im Doerfel
Im Pflegeheim Haus Paulus hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Der führt zu Engpässen in der Pflege. Foto: Frank Vetter

Das Haus Paulus in Rastatt wird Ende April seinen Betrieb einstellen. Ende 2021 wütete in dem Pflegeheim das Corona-Virus. Wie viele Senioren genau daran starben, ist noch immer Gegenstand von Ermittlungen. Heute zählt die Einrichtung bei einer Kapazität von 100 Plätzen noch 52 Bewohner.

Pachtvertrag läuft aus

Als Grund für die Heim-Schließnung nennt der Heimbetreiber Kursana, dass der Pachtvertrag der Immobilie nach zwanzig Jahren Betrieb ausläuft. „Für alle Senioren stehen bereits ausreichend neue Unterkünfte in der Umgebung zur Verfügung“, heißt es in der Pressemitteilung von Kursana. Die zuständigen Behörden seien über die notwendige Einstellung des Betriebs informiert.

Es stünden alleine 39 freie Plätze im von Kursana betriebenen Haus Franziskus in Gaggenau zur Verfügung. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten wurden in der Bewohner- und Angehörigenversammlung am Donnerstagabend genannt, steht in der Pressemitteilung.

Den Mitarbeitenden vermittele der Heimbetreiber Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen sowie bei anderen Trägern in der Umgebung.

Tote nach Corona-Ausbruch im Dezember 2021

In dem Haus Paulus war es kurz nach Weihnachten zu einem schweren Corona-Ausbruch mit 15 Toten gekommen. Das Virus war zunächst in einem Wohnbereich ausgebrochen, hatte sich aber schnell im gesamten Haus verbreitet.

Insgesamt infizierten sich 55 der der damaligen 79 Bewohner. Schon kurz danach erhoben Angehörige Vorwürfe gegen den Betreiber. Auch das Landratsamt Rastatt stellte als Heimaufsichtsbehörde Strafanzeige gegen die Kursana.

Verdacht auf fahrlässige Tötung

Das Landratsamt macht für den Corona-Ausbruch „mangelhafte Anwendung der Hygieneregeln“ und die „Nichteinhaltung bestehender Hygienestandards“ verantwortlich.

Die Kreisbehörde sah daher unter anderem Anhaltspunkte für die Straftatbestände der fahrlässigen Tötung, Körperverletzung und unterlassenen Hilfeleistung.

Der Betrieb im Haus Paulus unterlag keinen Auflagen mehr. Sébastien Oser, zuständiger Dezernent beim Landratsamt, war im Dezember 2022 mit der Entwicklung zufrieden: „Unter pflegerischen Gesichtspunkten läuft es gut.“ Besonders erfreulich sei, dass es auch keine Beschwerden von Bewohnern und Angehörigen gebe.

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