
Monika Müller (49, SPD) oder Michael Gaska (36, parteilos): Einer der beiden wird am kommenden Sonntag bei einer Stichwahl zum neuen OB der Großen Kreisstadt Rastatt gewählt. Beim BNN-Wahlforum stellten sie sich den Fragen der Moderatoren Egbert Mauderer und Holger Siebnich sowie Leserfragen. Politische und persönliche Statements im Überblick:
„Ich wäre die bessere OB, weil ich die erforderliche Demut, Neugierde und Gelassenheit und zugleich gefestigte berufliche Erfahrung für dieses Amt und für Rastatt mitbringe.“ (Monika Müller)
„Ich wäre der bessere OB, weil ich das Beste aus beiden Welten vereine. Ich bringe den unvoreingenommenen Blick von außen mit und kenne gleichzeitig Rastatt wie meine Westentasche.“ (Michael Gaska)
„Es gibt Container, die durchaus Wohnungscharakter haben und teilweise in sehr viel besserem Zustand sind als manche Bestandsimmobilien, in denen man Flüchtlinge unterbringt.“ (Monika Müller zur Frage der Flüchtlingsunterbringung).
„Wir haben eine sehr diverse Stadtgesellschaft in Rastatt.“ (Michael Gaska auf die Frage, was er im Wahlkampf Neues über Rastatt gelernt hat).
„Ich kenne Rastatt nicht wie meine Westentasche, eher wie meine Handtasche, und da erlebe ich immer wieder Überraschungen; und ich möchte auch jeden Tag etwas Neues erleben, solange ich darf.“ (Monika Müller auf die Frage, was sie im Wahlkampf Neues über Rastatt gelernt hat).
„Ich plädiere dafür, mit dem Bauhof Flächen zu entsiegeln, die wir nicht brauchen, und Niedriggrün zu pflanzen, das auch Wasser speichern kann.“ (Michael Gaska zum Thema Klimaschutz).
„Die Stadt muss Vorbild sein und kann nicht den Bürger verpflichten, etwas zu tun, wozu sie selber nicht bereit ist.“ (Monika Müller zu ihren Ideen für Klimaschutzprojekte).
Das Thema Wohnraum bewegt in Rastatt
„Wir müssen Neubaugebiete proaktiver angehen, beispielsweise an die Reserveflächen auf den Dörfern gehen wie Seefeld oder Krautstücker II. Ich wünsche mir, dass wir das Thema von Wohngebieten stärker priorisieren als Stärkung der Innenstadt.“ (Michael Gaska zur Leserfrage, wie er die Abwanderung aus Rastatt verhindern will)
„Der Traum vom Eigenheim ist derzeit für viele Familien nicht mehr leistbar; ich würde versuchen, andere Möglichkeiten zu ziehen, beispielsweise ein Wohnraum-Mobilisierungsprogramm wie Bruchsal, wo Läden oder Gewerbeimmobilien mit Zuschuss der Stadt umgewidmet werden in Wohnraum und dafür nur eine gedeckelte Miete verlangt werden darf.“ (Monika Müller)
„Das Klinikum wird da kommen.“ (Michael Gaska zur Frage, ob er gegen den Neubau am Münchfeldsee ist).
„Viel Geduld“ hätte Monika Müller gerne als Eigenschaft.
„Loyalität zu einer Partei“ nennt Michael Gaska als Eigenschaft, die ihm fehlt.
In einer Schnellfragerunde lockten die Moderatoren Egbert Mauderer und Holger Siebnich zudem Persönliches hervor:
Ein Berufswunsch noch zu Schulzeiten: Bundeskanzler (Gaska), Staatsanwältin (Müller).
Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint?
Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint? Titanic (Gaska), Im Westen nichts Neues (Müller).
Der bisher letzte Konzertbesuch: Max Giesinger (Müller), Backstreet Boys (Gaska).
Eine Lieblingsgestalt in der Geschichte: Willy Brandt (Gaska), Martin Luther (Müller).
Der erste Rastatter Verein, dem Sie beitreten, um Ihrem Hobby nachzugehen: Müller will das eher den Kindern überlassen, wenn doch, dann wohl beim Jiu-Jitsu-Kampfsportverein, sie sei Trägerin des Orange-Gurts. Gaska tritt dem Mountainbike-Club Winterdorf bei, das habe er dort bereits zugesagt. Er sei passionierter Radfahrer.