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Zum 15. August

Rastatt bekommt wieder einen Wohnmobilstellplatz

Rastatt bekommt wieder einen Wohnmobilhafen. Und nachdem die Stadtwerke den bisherigen Standort beim Hallenbad Alohra während der Pandemie in aller Stille begraben hatten, soll der Neustart sogar zu einer Ausweitung des Angebots führen.

Gut belegt: Die städtische Wirtschaftsförderung will die fünf Stellplätze beim Alohra offensiver als bislang vermarkten.
Die städtische Wirtschaftsförderung will die fünf Stellplätze beim Alohra offensiver als bislang vermarkten. Foto: Frank Vetter

SPD-Stadträtin Sybille Kirchner, selbst bekennender Wohnmobilfan, hatte jetzt mit einem Antrag zur Wiederbelebung der Infrastruktur die aktuelle Entwicklung ans Licht der Öffentlichkeit befördert.

Die Stadtwerke als Betreiber hatten Mitte 2020 den Wohnmobilhafen mit seinen fünf Stellplätzen aufgegeben. Durch die Schließung des Alohra sei eine Bewirtschaftung nicht mehr möglich beziehungsweise der Aufwand stehe in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen, begründete das Unternehmen sein Vorgehen.

Dass die Stadtwerke diesen Schritt in aller Stille gingen und gleichzeitig den Wohnmobil-Boom ignorierten, stieß nicht nur im Gemeinderat auf Kritik.

Auch der in Rastatt ansässige Reisemobil-Club Mittelbaden meldete sich zu Wort. Der Verein äußerte Unverständnis, dass eine Stadt wie Rastatt, die auf Tourismus setze, auf eine solche Infrastruktur verzichte. Dies sei auch deshalb kurzsichtig, weil Wohnmobilisten dafür bekannt seien, einiges an Geld in der jeweiligen Stadt zu lassen.

Wohnmobilhafen in Rastatt wird wieder ertüchtigt

Mittlerweile scheint man nun auch bei den Stadtwerken und im Rathaus weitsichtiger zu sein. Als der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den SPD-Antrag behandelte, verkündete die Verwaltung, den Wohnmobilhafen beim Alohra zu ertüchtigen und am 15. August wieder aufleben zu lassen.

Die städtische Wirtschaftsförderung will die fünf Stellplätze offensiver als bislang vermarkten.

Vermarktung des Alohra-Grundstücks ist noch offen

Weil das Alohra nicht mehr zur Verfügung steht, sollen die Wohnmobilnutzer die Coins für Strom und Wassernutzung in der Tourist-Info beim Schloss, im Kundencenter der Stadtwerke und im Rewe-Markt kaufen können. Allerdings will die Stadt den Betrieb beim Alohra nur maximal bis Ende 2024 aufrechterhalten.

Grund: Die Vermarktung des Alohra-Grundstücks ist noch offen. Nach der Schließung des Hallenbads und dem Grundsatzbeschluss für ein neues Kombibad auf dem Schwalbenrain hatte die Verwaltung zuletzt erwogen, das Areal an der Bastion für Wohnbebauung zu verkaufen. Im Rathaus spekuliert man dabei auf Einnahmen von zwei Millionen Euro nach Abzug der Abbruchkosten.

Kommune will Stellplätze für Wohnmobile erhöhen

Der jetzige Schritt soll nach dem Willen der Verwaltung eine Übergangslösung sein. Aufgrund steigender Anfragen nach Wohnmobilstellplätzen will die Kommune die Zahl der Stellplätze langfristig erhöhen. Die SPD fordert mindestens zehn Stellplätze. Eine Zahl nennt die Verwaltung bislang nicht. Dafür wurde am Ratstisch der voraussichtliche Standort des Wohnmobilhafens benannt. Die Verwaltung liebäugelt mit dem Parkplatz bei der Schließbrücke.

Damit liegt man gar nicht weit entfernt von dem Vorschlag, den der Wohnmobil-Club Mittelbaden in die Diskussion geworfen hatte. Der Verein plädiert für den Festplatz.

Für beide Flächen spricht, dass eine Toilettenanlage zwischen Friedrichring und Murgdamm bereits vorhanden ist. Der Rewe-Markt liegt um die Ecke; in der barocken Innenstadt ist man im Nu dank der Schließbrücke. Und eine Wiese sowie die Calisthenics-Anlage für Fitnessübungen lägen ebenfalls direkt vor der Wohnmobiltür.

Das Vorgehen der Verwaltung fand am Ratstisch einhellige Zustimmung. Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch versprach, dass der Betrieb am neuen Standort nahtlos fortgeführt werden soll, wenn die Alohra-Fläche aufgegeben wird.

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