
Die Parkplätze sind rar geworden. Schon vor dem Eingang bildet sich eine lange Schlange von Wartenden, die sich mit Popcorn, Chips und Kaltgetränken eindecken wollen. Die Kassen klingeln also derzeit im Rastatter Forum-Kino.
Und hauptverantwortlich dafür ist der Blockbuster „Avatar 2“, der bereits wenige Wochen nach seinem Kinostart über eine Milliarde US-Dollar eingespielt hat.
Pforzheimer Familie kommt extra für Avatar-Film nach Rastatt
Eigens aus Pforzheim angereist ist Markus Brand mit seiner Familie. „Wir sind extra nach Rastatt gekommen, weil Avatar hier in 3D gezeigt wird“, sagt er.
Auf einer so großen Leinwand wie in Rastatt sei dies ein besonderer Reiz meint Brand, der sich Kinofilme ansonsten eigentlich eher auf seinem großformatigen heimischen Fernseher betrachtet: „Aber da gibt es leider kein 3D“, meint er. Neben „Avatar 2“ zählen einige Besucher „Top Gun Maverick“ oder „Merry Me“ als Lieblingsfilme des vergangenen Jahres auf.
Nur, eine junge Frau aus Karlsruhe, ist mit einigen Freunden hier. Sie schätzt im Rastatter Kino vor allem das „gute Preis-Leistungs-Verhältnis“.
Und sie sieht einen weiteren großen Vorteil: „Es ist toll, dass man hier direkt unter dem Kino kostenlos parken kann.“ Wenn in dem gegenüber des Kinos angesiedelten Neubau bald ein Restaurant eröffnen würde, wäre sie begeistert: „Dann wird das hier noch besser.“
Besucher haben konkrete Verbesserungsvorschläge für Kino
Olaf Mundt und seine Familie würden eine Erweiterung der gastronomischen Palette in unmittelbarer Umgebung ebenfalls sehr begrüßen: „Man müsste dann aber noch einen direkten Übergang vom Kino in den Neubau schaffen“, sagt Mundt, der sich im Kinofoyer zudem noch einige zusätzliche Sitzmöglichkeiten wünscht.
Tom aus Gaggenau hat außerdem einen ganz konkreten Vorschlag: „Ein Pool-Billard-Tisch hier wäre super“, meint er im Blick auf die Möglichkeit, die Wartezeit im Foyer auf den Filmstart noch etwas zu überbrücken.
Ich würde mir eine kleine Bar wünschen.Jonas Beck, Student aus Malsch
Einen anderen Vorschlag äußert Jonas Beck. Der junge Student aus Malsch ist erstmals seit längerer Zeit wieder zu Besuch im Forum-Kino. „Früher war ich sehr oft hier und hatte immer einen guten Eindruck. Daran hat sich nichts verändert.
Auch die Online-Reservierung funktioniert bestens“, sagt er und hält dennoch eine Empfehlung parat: „Ich würde mir vielleicht in dem Neubau gegenüber eine kleine Bar wünschen, wo die Möglichkeit besteht, nach dem Kino noch über den Film zu sprechen.“
Steigende Energiepreise bereiten Rastatter Forum-Geschäftsführer Sorgen
Dass mit „Avatar 2“ nun also wieder einmal ein Publikumsmagnet erster Güteklasse die Leute ins Kino treibt, lässt natürlich auch Forum-Geschäftsführer Jan Marc Maier strahlen.
Nach langer Zeit, in der Corona dafür gesorgt hatte, dass in den Kinosälen weitgehend Leere herrschte, habe sich die Situation im Rastatter Forum-Kino insgesamt wieder deutlich verbessert. „Seit Herbstbeginn und seitdem klar wurde, dass Corona diesen Winter nicht mit erneuten Beschränkungen zurückkommt, sind wir mit der Entwicklung der Besucherzahlen zufrieden“, sagt Maier.
Und er ist überzeugt, dass Corona keine nachhaltigen Folgen für das Kinoerlebnis hinterlassen hat. „Das Feedback der Besucher zeigt uns, dass das Kino nichts von seiner Faszination verloren hat.
Dabei nennt Maier neben „Avatar 2“ vor allem auch den Action-Hit „Top Gun Maverick“, der schon im Frühjahr das Publikum scharenweise in die Lichtspielhäuser getrieben hatte. „Diese Filme hatten einen großen Anteil an der positiven Entwicklung“, sagt er. Und er lässt keinen Zweifel: „Das sind Filme, die man auf der großen Leinwand gesehen haben muss.“
Kino will weiterhin Programm für alle Zielgruppen bieten
Maier drückt zugleich die Hoffnung aus, dass der positive Trend der vergangenen Monate im neuen Jahr weiter anhält: „Die Filme, die 2023 in den Startlöchern stehen, haben in jedem Fall das Potenzial dazu.“
Gleichwohl relativiert der Geschäftsführer auch die momentane Situation: „Definitiv überwiegt die Zuversicht, aber wir gehen dennoch davon aus, dass es noch zwei bis drei Jahre dauert, bis das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht wird.“
Wir können dieser Belastung mit technischen und organisatorischen Veränderungen begegnen.Jan Marc Maier, Kino-Geschäftsführer
Sorgen bereitet Maier die Entwicklung in einem anderen Bereich: „Die Energiepreise sind eine große Belastung für das Kino“, betont er. Auf die Frage, wie diese Herausforderung zu bewältigen ist, hält er sich bedeckt: „Wir können dieser Belastung mit technischen und organisatorischen Veränderungen begegnen“, sagt er, ohne allerdings nähere Details nennen zu wollen.
Die Intention, die Maier schon in der Corona-Zeit propagierte, soll auf jeden Fall weiterhin Bestand haben: „Ziel war und ist es, unserem Publikum ein abwechslungsreiches und für alle Zielgruppen attraktives Programm zu bieten.“