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Nächste Runde

Rastatter OB-Kandidaten wollen Durchgangsverkehr in Wintersdorf ausbremsen

Die fünfte und vorletzte städtische OB-Kandidatenrunde fand am Mittwochabend in Wintersdorf statt. Bei der sachlichen Debatte wurde es nur bei einem Thema stürmisch.

Blick in die Festhalle Wintersdorf, auf dem Podium die OB-Kandidaten und Ortsvorsteherin Daniela Schneider
Die fünf Bewerber um das Rastatter Oberbürgermeisteramt stellen sich in der Wintersdorfer Festhalle den Fragen der Bürger. Ortsvorsteherin Daniela Schneider (links) leitet die Veranstaltung. Foto: Daniel Melcher

Am Ende wurde es dann doch noch energisch bei der städtischen OB-Kandidatenvorstellung im Rastatter Stadtteil Wintersdorf: Als wieder mal – wie schon bei vorherigen Veranstaltungen in dieser Reihe – aus der rechtspopulistischen Ecke das Thema Flüchtlinge und Migration aufs Tapet gebracht wurde. Dieses Mal ging es unter anderem um einen angeblichen Schaden von „100.000 Euro“, die Wohneigentümer als potenzielle Anrainer von Flüchtlingsunterkünften in Kauf nehmen müssten. Von allen Kandidaten außer Volker Kek (AfD) gab es deutliche Abgrenzungen von dieser Erzählung.

Abgrenzung vom Kandidaten aus der AfD

Man könne keinen einzigen Fall feststellen, bei dem eine Planung für dezentrale Unterbringung solche Wertverluste mit sich gebracht hätten, betonte Thomas Hentschel (Grüne), wie der Fragesteller Rechtsanwalt von Beruf. Brigitta Lenhard (CDU) merkte an, dass sie in der Innenstadt nahe des derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzten Martha-Jäger-Hauses wohne und nicht sehe, dass die Immobilienpreise dort oder anderswo eingesackt seien.

Monika Müller (SPD) fand die Frage in diesem Rahmen „unangemessen“. Als Kek dann sagte, „keiner möchte so was vor seiner Haustür“, hielt ihm Michael Gaska (parteilos) entgegen, dass aus dessen Fraktion im Gemeinderat noch nichts Konstruktives zu dem Thema gekommen sei. Lenhard verbat sich die Wortwahl des AfD-Manns.

Dieser nannte wie schon bei vorhergehenden Veranstaltungen unbeirrt die Zahl von 5.000 Flüchtlingen, die Rastatt in den vergangenen Jahren habe aufnehmen müssen, was „ein unhaltbarer Zustand“ sei. Zu Wochenbeginn hatte die Rathausspitze jedoch bereits klargestellt, dass derzeit knapp 2.000 Geflüchtete in Rastatt leben.

Vom Stichtag 1. Januar 2015 bis heute sind laut der städtischen Ausländerbehörde insgesamt rund 3.680 geflüchtete Menschen nach Rastatt gekommen, verdeutlichte das Rathaus am Donnerstag auf Nachfrage dieser Redaktion; ein Großteil davon lebt indes nicht mehr hier. Die aktuelle Zahl der in der Stadt lebenden Geflüchteten belaufe sich auf 1.694.

Wintersdorfer Dauerbrenner: Dorfstraße und Durchgangsverkehr

Ansonsten blieb es ruhig in der Wintersdorfer Runde. Als ortsspezifisches Hauptthema kristallisierten sich die Dauerbrenner Dorfstraßensanierung und Durchgangsverkehr heraus. Auf ersteres warte man seit über 20 Jahren, wie ein Einwohner des Riedstadtteils feststellte. Inzwischen sind Ingenieursleitungen ausgeschrieben, alle Kandidaten haben eine zügige Umsetzung auf ihrer Liste, ebenso die Beruhigung oder Verlagerung des Durchgangsverkehrs.

Denn: Eine Sanierung der Dorfstraße allein reiche hierfür nicht aus, lautete der Konsens. Mit ins Boot müsse Mercedes-Benz mit seinem Werksverkehr. Müller und Lenhard nannten Pendlerbusse und Fahrgemeinschaften, Hentschel forderte noch eine Verbesserung der Radanbindung bis an die Werkshalle, Gaska empfahl zentrale Pendlerparkplätze, von wo aus Busse auf direktem Weg ins Werk fahren.

Für Wintersdorf skizzierten Lenhard, Müller und Gaska in ihren Vorstellungsreden zudem die Schaffung von Seniorenwohnungen, Lenhard und Müller nannten noch die Stärkung der Jugendarbeit auch in den Ortsteilen sowie die Weiterentwicklung des Schulstandorts, Gaska rückte Busverbindungen nach Iffezheim in den Blick. Ebenso befürwortete er wie Lenhard und Müller die Aufwertung von Spielplätzen. Für Hentschel ist ein Sportzentrum im Ried ein wichtiges Projekt für den Breitensport und den Fußball.

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