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PFC-Skandal

Rastatter Stadtwerke reichen Zivilklage ein

Die Rastatter Stadtwerke haben eine Zivilklage gegen den mutmaßlichen Verursacher der Verunreinigung des Grundwassers mit perfluorierten Chemikalien (PFC) eingereicht. Wie Stadtwerke-Chef Olaf Kaspryk im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten erklärt, beläuft sich der Schaden derzeit auf 6,5 Millionen Euro.

Auf dem Acker zwischen der ehemaligen B3 und der A5 bei Sandweier wurden die ersten Verunreinigungen mit PFC entdeckt. Von hier aus breitet sich eine Fahne im Grundwasser zum Wasserwerk Ottersdorf aus.
Auf dem Acker zwischen der ehemaligen B3 und der A5 bei Sandweier wurden die ersten Verunreinigungen mit PFC entdeckt. Von hier aus breitet sich eine Fahne im Grundwasser zum Wasserwerk Ottersdorf aus. Foto: Collet

„Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Es ist der Betrag, den wir aufgrund der Verunreinigung des Grundwassers bisher aufwenden mussten“, so Kaspryk.

Er bezieht sich darauf, dass das Wasserwerk Niederbühl komplett abgeschrieben werden musste, das Rauentaler Werk mit Filtern nachgerüstet und zusätzliche Versorgungsleitungen gebaut wurden. „Das Hauptwasserwerk in Ottersdorf, das von der PFC-Fahne bedroht ist, werden wir außerdem umrüsten müssen“, kündigt Kaspryk an. Strafrechtlich sei in der Angelegenheit „nichts zu machen“, daher habe man den Weg der Zivilklage eingeschlagen.

Auch Hügelsheim klagt bereits

Auch die Gemeinde Hügelsheim klagt bereits gegen den mutmaßlichen Verursacher, einen Komposthändler, der an Landwirte mit Papierschlamm verunreinigten Kompost abgegeben haben soll. Dieser hatte sich juristisch wiederum gegen Anordnungen des Landratsamts Rastatt gewehrt, da er sich nicht für die PFC-Belastung verantwortlich sieht – dies haben die Gerichte zurückgewiesen. Verunreinigt sind nach derzeitigem Kenntnisstand rund 775 Hektar Fläche. Olaf Kaspryk hält den Komposthändler „mit höchster Wahrscheinlichkeit“ für einen Verursacher – „ob es noch weitere gibt, wissen wir nicht“.

Der erste Acker, auf dem PFC nachgewiesen wurde, ist das Areal zwischen ehemaliger B3 und A5 bei Sandweier. Von dort aus breitet sich eine PFC-Fahne in Richtung Wasserwerk Ottersdorf aus. Bis diese dort ankommt, sollen Filter eingebaut sein.

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