Real geht, Kaufland ist da: Das Unternehmen aus Neckarsulm macht Tempo. In nur zwei Tagen wird der Real-Markt in der Rauentaler Straße in eine Kaufland-Filiale umgebaut. Am Samstag fiel für Real in Rastatt der Vorhang. Am Montag und an diesem Dienstag bleibt der Markt geschlossen. Ab Mittwoch, 14. April, firmiert die Einkaufshalle dann unter dem Kaufland-Logo.
Auch im Inneren wird sich bis dahin einiges verändert haben. Der Umbau ist nach diesen beiden Tagen aber noch lange nicht abgeschlossen.
Gerüchten zufolge soll der bisherige Real-Getränke-Markt neu genutzt werden. Kaufland sei demnach im Gespräch mit Interessenten. Darunter sollen angeblich die Karlsruhe Drogeriemarktkette DM und/oder eine Elektrohandelskette sein. „Die Nachnutzung des bisherigen Getränkemarktes ist derzeit noch unklar“, sagt Alisa Götzinger, Pressesprecherin bei Kaufland. Der bisherige Getränkemarkt werde in die Verkaufsfläche integriert. „Das Restaurant und die anderen Mieter im Eingangsbereich werden übernommen“, so Götzinger.
Für den bisherigen Real-Eigner, der russische Finanz-Investor SCP, hat sich die Übernahme der angeschlagenen SB-Warenhauskette gelohnt – zumindest in Rastatt. Aus Mitarbeiter-Kreisen wird kolportiert, dass die vergangenen Wochen für Real die besten seit Jahrzehnten gewesen seien. Ein Grund ist die Tatsache, dass Real ein großes Sortiment über Lebensmittel hinaus anbietet. Da diese Verkaufsflächen nicht vom Lebensmittelbereich getrennt waren, fielen sie nicht unter die Lockdown-Regelungen.
Ladeneinrichtung wird erneuert
„Die Umbauarbeiten unserer neuen Filiale in Rastatt laufen auf Hochtouren“, berichtet die Pressesprecherin. Während des Umbaus werden die Ladeneinrichtung sowie die Geräte erneuert. Dabei legt Kaufland laut Unternehmenskommunikation auf den Einsatz energiesparender und klimaschonender Technik wert, wie beispielsweise auf energieeffiziente Kühlmöbel. „Außerdem werden neue Regale verbaut: Sie sind niedrig und geben mit einer Höhe von 1,80 Meter den Blick über die Verkaufsfläche frei“, erklärt Götzinger. Der Verkaufsraum erscheine dadurch übersichtlicher.
Es ist geplant, den Parkplatz und das Dach zu sanieren.Alisa Götzinger, Pressesprecherin bei Kaufland
Der neue Besitzer des Rastatter Real-Marktes muss auch erst mal Geld in die Ertüchtigung des Gebäudes stecken. Das Dach der Einkaufshalle ist marode. Davon zeugen 20 bis 30 Eimer, die in der gesamten Filiale aufgestellt werden, wenn es regnet. Zudem beschweren sich Rastatter Kunden über stinkende Toiletten.
Auch der Parkplatz hat schon bessere Zeiten gesehen. Dort reiht sich Schlagloch an Schlagloch. Nach der Kaufland-Eröffnung am Mittwoch wird es Götzinger zufolge weitere Modernisierungen geben. „Es ist geplant, den Parkplatz und das Dach zu sanieren“, sagt die Pressesprecherin. Auch die Fassade der neuen Kaufland-Filiale werde gestrichen.
Aktuell wird der Markt mit neuer Ware beliefert und die Obst- und Gemüseabteilung umgebaut, teilt die Pressesprecherin mit. Darüber hinaus sollen die Waagen- und Kassensysteme ausgetauscht werden. Gerne hätte unsere Redaktion die Umbauarbeiten begleitet. Eine entsprechende Anfrage hat das Unternehmen allerdings abgelehnt. „Wir möchten unseren Kollegen den Rücken freihalten und können daher keine Vor-Ort-Reportage anbieten“, meint Götzinger. An diesen Tagen würden die Teams rund um die Uhr mit Hochdruck arbeiten, um die Filiale pünktlich zu öffnen.
Von Real übernimmt Kaufland Teile der Einrichtung, Mobiliar und zum Teil auch Vorräte von Artikeln, die sich ebenfalls im Kaufland-Sortiment befinden. In den folgenden Wochen wird der Markt dann entsprechend dem Kaufland-Konzept umgebaut und modernisiert. Die Maßnahmen werden bei laufendem Betrieb erledigt, so dass die Kunden auch während dieser Zeit einkaufen können.