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Mehrausgaben genehmigt

Rechenfehler verteuert Neubau der Hans-Thoma-Schule in Rastatt

Die Stadt Rastatt lässt eine komplett neue Grundschule bauen. Doch das Projekt wird teurer als erwartet. Das liegt auch an einem Rechenfehler der Stadtverwaltung.

Eine Schule
Auf der Zielgeraden: Nach den Herbstferien soll der Betrieb in der neuen Hans-Thoma-Schule Anfang November starten. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Arbeiten für die neue Grundschule in Rastatt liegen auf der Zielgeraden: Nach den Herbstferien sollen Kinder und Lehrer in die neue Hans-Thoma-Schule am Ötigheimer Weg einziehen können.

Bis zuletzt war die Stadtverwaltung optimistisch, dass das Großprojekt nicht teurer als geplant werden würde. Doch jetzt musste der Technische Ausschuss des Gemeinderats doch einen Finanznachschlag genehmigen. Grund ist auch ein Rechenfehler im Rathaus.

Im Spätjahr 2019 hatte Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch mit Vertretern des Gemeinderats und der Baufirmen den Spaten in den Boden am Ötigheimer Weg gerammt, um die Arbeiten an der neuen Schule symbolisch zu beginnen. Ziel war damals, den Betrieb zum Schuljahr 2021/22 zu beginnen.

Neubau in Rastatt soll jetzt 15,4 Millionen Euro kosten

Ende Juni dieses Jahres musste die Verwaltung dieses Ziel korrigieren. „Aufgrund von Lieferengpässen bei Baumaterialien kann die Schule nicht wie geplant nach den Sommerferien offiziell eröffnet werden“, hieß es in einer Mitteilung. Der Rückzug der Schüler, die seit dem Abriss des alten Gebäudes im Herbst 2018 in Wintersdorf unterrichtet werden, ist nun für Anfang November geplant.

Bislang im Plan lagen die Kosten. Genehmigt hatte der Gemeinderat vor zwei Jahren ein Budget in Höhe von rund 15,1 Millionen Euro. Die Kostenprognose lag damals mit 14,9 Millionen Euro noch darunter. Diese Grenze ist mittlerweile nicht mehr zu halten. Die Verwaltung informierte am Montagabend die Mitglieder des Technischen Ausschusses, dass sie aktuell mit 15,4 Millionen Euro rechne.

Neubau der Grundschule: Verwaltung hat Mehrkosten übersehen

Markus Jülg, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement der Stadt Rastatt, sagte: „Gerne wären wir innerhalb des Budgets geblieben.“ Die Überschreitung habe auch mit Corona zu tun, aber nicht nur. Der größte zusätzliche Batzen geht auf einen Fehler in der Verwaltung zurück.

Die Außenanlagen schlagen mit 1,1 Millionen Euro zu Buche. Das ist fast doppelt so viel wie noch Ende 2019 prognostiziert. Allerdings gab es bereits damals eine erste Berechnung vom August 2018, in der zusätzlich erforderliche Tiefbauarbeiten auftauchten. Sie lag bereits rund 200.000 Euro höher als die dann veranschlagten rund 536.000 Euro.

Wir haben keinen dauerhaften Schaden.
Raphael Knoth, Bürgermeister

Darüber hinaus versäumte es die Verwaltung, die Berechnung auf den geplanten Ausführungszeitraum zu übertragen und etwaige Kostensteigerungen bis dahin zu berücksichtigen. Unterm Strich hätte schon der erste Ansatz bei 880.000 Euro liegen müssen. Jülg sagte: „Das ist ein Fehler, der damals passiert ist.“

Bürgermeister Raphael Knoth nahm seine Mitarbeiter in Schutz und sagte: „Wir haben keinen dauerhaften Schaden. Die Kosten wären eh aufgelaufen.“ Es sei unglücklich in der Kommunikation, die Stadträte nun um eine Budgeterhöhung bitten zu müssen, am Ergebnis habe sich aber nichts geändert.

SPD stimmt gegen Mehrausgaben

Mathias Köppel (CDU) zeigte dafür Verständnis. Die Überschreitung sei insgesamt gering: „Ein großes Lob an die sehr exakt ermittelte Kostenprognose.“ Auch Knoth stellte die Überschreitung in Relation zum Gesamtbudget. Ursprünglich habe es „Unkenrufe gegeben, dass wir bei 20 Millionen Euro landen“.

Die Mitglieder der SPD wollten allerdings nicht die Hand für die Mehrausgaben heben. Nicole Maier-Rechenbach erklärte das Abstimmungsverhalten der Fraktion damit, dass das Bauvorhaben für ein dreizügige Grundschule „völlig überteuert“ sei.

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