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Ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Reithalle in Rastatt wird zur Corona-Schnelltest-Station

Die Stadt Rastatt hat in der Reithalle eine neue Corona-Schnelltest-Station eröffnet. Pro Stunde können an zwei Abstrichstellen rund 50 Personen auf das Coronavirus getestet werden.

Registrierung der Daten: Vor dem   Schnelltest   werden in der Reithalle die Personalien der Testwilligen erfasst.
Registrierung der Daten: Vor dem Schnelltest werden in der Reithalle die Personalien der Testwilligen erfasst. Foto: Hans-Jürgen Collet

Kein Theater, keine Musik und keine Kleinkunst – dafür aber Abstrichstellen, Maskenträger und Wartende: Die Reithalle, gemeinhin ein Ort vielfältiger kultureller Veranstaltungen, hat sich seit Freitag in eine Corona-Schnelltest-Station verwandelt.

Kurz vor der Premiere versammeln sich knapp zwei Dutzend Rastatter in ganz unterschiedlichem Alter vor der Eingangstür. Zu ihnen gehört Martin Secker: „Toll, dass es hier nun so eine Einrichtung gibt“, sagt er. Mit seinen 70 Jahren hätte er auch schon die Chance, geimpft zu werden, aber alle Bemühungen um einen Termin seien bisher gescheitert.

Seine Lebenspartnerin zumindest sei aber schon geimpft: „Sie hatte am Anfang etwas Kopf- und Gliederschmerzen, das ging aber schnell vorbei“, berichtet Secker über die Nachwirkungen. Tübingen mit seinen geringen Inzidenzwerten sieht er als Vorbild für Rastatt. Dort lagen die Werte am Freitag bei über 230.

„Dass der Wert so nach oben schnellt, erschreckt mich, eine genaue Erklärung dafür habe ich nicht, Hotspots sind nicht erkennbar, die Lage ist sehr diffus“, gibt Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch zu Protokoll.

Ab Dienstag sind an jedem Werktag Schnelltests möglich

Zunächst sollte in der Reithalle nur an zwei Tagen pro Woche getestet werden. Diese Marschroute haben die Verantwortlichen der Stadt aber mittlerweile geändert. Ab Dienstag nächster Woche steht die Reithalle an jedem Werktag von 16 bis 20 Uhr für die Schnelltests offen. Ein Test pro Woche ist kostenfrei.

„DRK und Technisches Hilfswerk teilen sich die ehrenamtliche der Betreuung der Testwilligen“, sagt Achim Schick Leiter des Fachbereiches für Sicherheit und Ordnung bei der Stadt. Thorsten Dossow, Ortsbereichsleiter beim THW Rastatt, betont, dass „wir die Strategie der Stadt unterstützen wollen, um die Pandemie zu bekämpfen.“

Abstrich durch  die Nase:  Eine Mitarbeiterin des  DRK kümmert sich um die fachgerechte Ausführung des Schnelltests.
Abstrich durch die Nase: Eine Mitarbeiterin des DRK kümmert sich um die fachgerechte Ausführung des Schnelltests. Foto: Hans-Jürgen Collet

Zwei Teststraßen gibt es im Theatersaal. Die Besucher werden im Einbahnverkehr durchgeschleust, nachdem sie am Eingang ihre Hände desinfiziert und die persönlichen Daten hinterlassen haben. An zwei Abstrichstellen – sie erinnern ein wenig an Wahlkabinen – werden die Antigen-Schnelltests durch Stäbchen, die in die Nase eingeführt werden, vorgenommen.

Uns kommt entgegen, dass der Kulturplatz so weitläufig ist.
Christian Junger, Mitarbeiter der Stadtverwaltung

Anschließend warten die Getesteten vor der Tür auf ihr Ergebnis. „Da kommt uns entgegen, dass der Kulturplatz so weitläufig ist“, sagt Christian Junger, bei der Stadt für Ordnungsangelegenheiten zuständig.

50 Menschen pro Stunde können getestet werden

Laut Einschätzung von Stefan Leiber-Pfeffinger, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Rastatt, können sich pro Stunde im Theatersaal etwa 50 Personen testen lassen. Über ein negatives Ergebnis erhalten die jeweiligen Personen einen Nachweis, der 48 Stunden gültig ist. Christian Junger ergänzt: „Wenn jemand positiv getestet ist, bekommt er ein Merkblatt, auf dem genau das weitere Vorgehen beschrieben ist, wobei man sich dann sofort in die eigene Wohnung begeben muss.“

Laut Junger wurden für das neue Angebot in der Reithalle rund 19.000 Schnelltests aus den Beständen der Landesnotfallreserve geordert. Reichte zu Beginn noch ein kurzer Appell zweier Sicherheitskräfte, um die kleine Warteschlange der Testwilligen vor Ort in die gewünschten Bahnen zu lenken, so soll in der kommenden Woche noch ein Online-Portal eingerichtet werden, auf dem dann Voranmeldungen möglich sind, um möglicherweise allzu großen Andrang zu vermeiden.

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Oberbürgermeister hatte Schnelltest-Station initiiert

Die Initiative zur Einrichtung dieser Station geht auf Oberbürgermeister Pütsch zurück. Er hatte in der vergangenen Woche eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe beauftragt, Konzepte für ein kommunales Testangebot zu erstellen. „Es liegt mir sehr am Herzen, den Bürgerinnen und Bürgern unkompliziert und unbürokratisch Unterstützung zu bieten und ihnen Gewissheit zu verschaffen, ob sie aktuell infektionsfrei sind“, sagt Pütsch.

Impfen ist das Ziel und Testen eine wichtige Wegzehrung bis dahin.
Hans Jürgen Pütsch, Oberbürgermeister

Nach Überzeugung des OB ist es nur mit einer konsequenten Teststrategie möglich, das Infektionsgeschehen mit dem immer stärker steigenden Anteil von Mutanten in den Griff zu bekommen. „Impfen ist das Ziel und Testen die wichtige Wegzehrung bis dahin“, erklärt der Rathauschef.

Durch das Engagement der Ehrenamtlichen von DRK und THW könne in der Reithalle eine sehr professionelle Lösung angeboten werden. Der OB kündigt indessen auch an, dass die Stadt das Testangebot in Rastatt noch weiter ausdehnen will und sich deshalb in Gesprächen mit Vertretern des Einzelhandels, der Gastronomie und aus der Wirtschaft befinde.

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