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Strecke ist sanierungsbedürftig

Rentner aus Rastatt ist frustriert über Stolperfallen auf dem Murgdamm

Der Spaziergang mit dem Rollator entlang der Murg in Rastatt ist für Stefan Hund eine große Herausforderung. Wird die Stadt etwas gegen die Schlaglöchern unternehmen?

Der Murgdamm, eine Buckelpiste: Stefan Hund muss mit seinem Rollator Vorsicht walten lassen.
Der Murgdamm, eine Buckelpiste: Stefan Hund muss mit seinem Rollator Vorsicht walten lassen. Foto: Egbert Mauderer

„Sag mal, wie sieht das denn hier aus?“ Eine Frage wie diese hat sich Stefan Hund schon manches Mal von Bekannten anhören müssen. Dann, wenn er mit ihnen das Haus in der Murgstraße verlässt, um auf dem Murgdamm zu flanieren.

Dann ist der 74-jährige Rentner heilfroh, wenn er einen Spaziergang auf der Strecke heil übersteht. Was keineswegs selbstverständlich ist. Denn gerade der Abschnitt zwischen Schließ- und Hindenburgbrücke hat es angesichts zahlreicher Stolperfallen in sich.

Stefan Hund ist seit rund einem halben Jahr auf einen Rollator angewiesen. Hüft-Operation, „unruhige Beine“ (LRS) und Diabetes schränken ihn ein. Dabei hat der Rentner in früheren Jahren als Wanderer noch locker Stock und Stein überwunden.

Unebener Bodenbelag entlang der Murg setzt dem Rastatter Rentner zu

Das geht auf seiner Lieblingsstrecke vor der Haustür nun gar nicht mehr. Das liegt aber nur bedingt an der Gehhilfe. Der Bodenbelag setzt ihm zu. Wurzeln der Bäume heben an vielen Stellen den Asphalt in die Höhe empor; streckenweise ist der Murgdamm mit Schotter belegt.

Wenn Stefan Hund mit seiner Frau Gabriele spazieren geht, kann er den Anblick von Fluss, Enten und Schwänen und Murgvorland nur mit Vorsicht genießen. „Selbst alte Leute mit Stock müssen auf den Boden gucken“, hat der Rastatter festgestellt. Will er etwas anschauen, müsse er stehen bleiben, um nicht zu stolpern.

Erschwerend hinzu kommen knifflige Situationen, wenn Radfahrer widerrechtlich den Murgdamm nutzen – jüngst sogar zwei Rennradfahrer.

Reihenfolge der Sanierung hängt vom Schadensbild ab

Der frühere Sparkassen-Mitarbeiter weiß, dass die Stadtverwaltung durchaus die Problematik auf den Murgdämmen im Blick hat. Zuletzt hatte die Kommune den Abschnitt zwischen Rheinauer Brücke und alter Kläranlage im Bittler in Ordnung gebracht.

Stefan Hund kann über die Priorisierung nur den Kopf schütteln. „Die Leute gehen gerne spazieren, aber doch nicht Richtung Steinmauern. Dort sind vor allem Radfahrer unterwegs. Die Innenstadt ist doch wichtiger.“

Im Rathaus widerspricht man dieser Einschätzung. Zum einen werde der jüngst sanierte Bereich ab der Rheinauer Brücke durchaus von Spaziergängern häufig genutzt.

Zum andern wird darauf verwiesen, dass die Reihenfolge der Sanierung vom jeweiligen Schadensbild abhänge. Dies werde regelmäßig vom zuständigen Kundenbereich Ökologie und Grün überprüft.

Rastatter Stadtverwaltung kündigt Teilsanierung an

Und mit etwas Geduld kann Stefan Hund auf bessere Zeiten hoffen: Denn die Stadtverwaltung kündigt an, zumindest den linksseitigen Abschnitt zwischen Schließ- und Hindenburgbrücke entlang dem Friedrichsring sowie zwischen Rohrersteg und Josefstraße am Aueninstitut in diesem Herbst zu sanieren.

Im kommenden Jahr ist dann der Murgdamm zwischen Oranger Platz/Hindenburgbrücke und Schließbrücke an der Reihe. Dann stünde für Stefan Hund einem beschwerdefreien Spaziergang mit dem Rollator auf seiner Hausstrecke nichts mehr im Wege.

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