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Verkehrschaos befürchtet

Rückschlag für Muggensturm: Regierungspräsidium pocht auf Ausbaupläne für A5-Anschluss Rastatt-Nord

Es ist ein Rückschlag für die Gemeinde Muggensturm: Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe pocht auf seine Pläne zum Ausbau der A5-Anschlussstelle Rastatt-Nord.

Eine große Kreuzung mit vielen Pkw und Lastwagen.
Viele Ampeln, viele Staus: Der Knotenpunkt Rastatt-Nord ist schon heute überlastet. Foto: Hans-Jürgen Collet

Nach der aktuellen Variante würde dem Projekt der Anschluss einer Kreisstraße nach Muggensturm an die B462 zum Opfer fallen. Dagegen wehrt sich die Kommune.

Der Zankapfel ist die K3728. Sie ist dem Ausbau von Rastatt-Nord im Weg und müsste dafür auf einer Länge von 600 Metern auf einer anderen Trasse neu gebaut werden. Das lehnt das RP ab und argumentiert, dies sei ein „unnötiger Eingriff in die Natur“. Das vorhandene Straßennetz sei „für den Verkehr völlig ausreichend“.

Gemeinde Muggensturm befürchtet Verkehrschaos

Die Gemeinde Muggensturm befürchtet dagegen ein innerörtliches Verkehrschaos, sollte die Anbindung wegfallen. Die Straße ermöglicht es den Anwohnern nicht nur, schnell zur Autobahn zu kommen. Viel entscheidender ist aus Sicht der Gemeinde ihre Bedeutung für den überregionalen Verkehr. Die Kreisstraße ist eine Alternative für Lkw- und Autofahrer, den oft überlasteten Knotenpunkt von B462, B3 und B36 westlich von Rastatt-Nord zu umgehen.

Bürgermeister Dietmar Späth (FW) hat sich die Rückendeckung seines Gemeinderats geholt, für die Straße zu kämpfen, notfalls vor Gericht. Ein Rechtsstreit könnte das Großprojekt um Jahre verzögern. Loslegen will das Regierungspräsidium 2025. Die Bauzeit für das 77-Millionen-Euro-Projekt ist auf fünf Jahre angesetzt.

Bei einem Treffen am Freitag informierte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (CDU) Vertreter der angrenzenden Kommunen, Abgeordnete und Vertreter von Naturschutzverbänden über den aktuellen Stand. Die Naturschutzverbände hätten sich in vorläufigen Stellungnahmen ebenfalls für die Pläne ohne Anbindung der K3728 ausgesprochen.

Rechtsstreit mit Gemeinde wäre wohl erfolgreicher, als mit Naturschützern

Der Rückbau der Straße schaffe verkehrsfreie Räume. Die negativen Auswirkungen auf die Natur durch den Ausbau der Autobahn-Anschlussstelle könnten so am besten kompensiert werden. Vertreter des RP hatten bei einer Präsentation der Pläne im Gemeinderat Rastatt argumentiert, ein möglicher Rechtsstreit gegen die Gemeinde Muggensturm sei aussichtsreicher als gegen die Naturschutzverbände.

Felder wird in einer Mitteilung des RP mit den Worten zitiert: „Die Anbindung der K3728 an die B462 wäre ein unerlaubter Eingriff in die Natur.“ Die Regierungspräsidentin verwies die Teilnehmer auf die Möglichkeit, sich auch weiterhin in den laufenden Prozess des Vorhabens einbringen zu können.

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