Bürgermeister Frank Kiefer ist zufrieden: „Das war ein richtig guter runder Tisch.“ Am Mittwochnachmittag hatte er sich mit Landwirten, Polizei und Behördenvertretern zusammengesetzt, um die Vorfälle des Besuchs einer Schafherde aufzuarbeiten, der in der vergangenen Woche für Unmut und Schlagzeilen gesorgt hatte . Mit am Tisch saßen auch der Schäfer und seine Frau. Die Gemeinde will mit neuen Regelungen dafür sorgen, dass sich ein ähnlicher Vorfall nicht wiederholt.
Wie berichtet, hatten mehrere Landwirte über Schäden an ihren Kulturen durch die 800 Schafe geklagt . Auch sie waren ins Rathaus gekommen. Ebenfalls anwesend war der Grundstückseigentümer, der dem Schäfer seine Flächen zur Verfügung gestellt hatte.
Gutachter für Wildschäden macht sich Bild von der Lage
Laut Bürgermeister Kiefer sagte der Schäfer zu, die Schäden zu regulieren. Um deren Höhe zu ermitteln, soll sich ein Sachverständiger die Flächen anschauen. „Das ist ein Gutachter, der normalerweise bei Wildschäden zum Einsatz kommt“, erklärt Kiefer. Er wird sich gleich zweimal ein Bild von der Lage machen. Jetzt im Frühjahr und dann noch einmal im Spätjahr, um die tatsächlichen Ernteausfälle zu erfassen. Der Schäfer hat laut Kiefer die Möglichkeit, gegebenenfalls einen eigenen Gutachter zu beauftragen.
Ob er für die Schäden selbst aufkommt oder eine Versicherung einspringt, bleibe abzuwarten. Seine Frau habe beim runden Tisch erklärt, dass dies von der Höhe der Summe abhänge. Kiefer zieht den Vergleich zu Wildschäden bei Jagdpächtern, wo es unterm Strich häufig günstiger käme, das Geld aus eigener Tasche zu bezahlen.
Betroffener Landwirt bleibt skeptisch
CDU-Gemeinderat Christopher Kühn, der das Thema als betroffener Landwirt bei der vergangenen Sitzung des Gremiums angesprochen hatte, hegt allerdings Zweifel, ob am Ende Geld fließen wird. Berichte über Vorfälle an anderen Orten mit demselben Schäfer stimmten ihn skeptisch.
Niemand hat hier etwasgegen die Schäferei, im GegenteilFrank Kiefer, Bürgermeister
Den runden Tisch wertet er aber ebenfalls als Erfolg. Das liegt an der neuen Strategie, die helfen soll, ähnliche Vorfälle ab sofort zu vermeiden. Diese erläutert Kiefer: „Wenn in Zukunft ein Schäfer auf unsere Gemarkung kommen möchte, dann setzen wir uns im Vorfeld mit dem Bewirtschafter an einen Tisch.“ Auch Landwirte, die in der Umgebung Flächen haben, sollen mit ins Boot. Dann soll abgeklärt werden, ob die Pläne umsetzbar sind oder ob gegebenenfalls nach alternativen Flächen Ausschau gehalten wird. Kühn sieht darin eine deutliche Verbesserung: „Die Reglung ist sehr gut.“
gegen die Schäferei, im Gegenteil