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Stadt will wieder mehr Besucher anlocken

Schnee und eisiger Wind: Fischmarkt in Rastatt lockt nur wenige Gäste

Der Hamburger Fischmarkt in Rastatt lockte wegen des spätwinterlichen Wetters nur wenige Gäste. Der Einzelhandel will nach dem Ende der strengen Corona-Regeln wieder durchstarten.

Fischmarkt im Schnee: Auf Grund des Wetters kamen am Samstag deutlich weniger Besucher auf den Paradeplatz als erwartet.
Fischmarkt im Schnee: Auf Grund des Wetters kamen am Samstag deutlich weniger Besucher auf den Paradeplatz als erwartet. Foto: Stephan Friedrich

Da kann Aal-Hinnerk noch so laut brüllen: Bei leichtem Schneefall, Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und einem leichten, eisig wirkenden Wind auf dem Rastatter Paradeplatz ist mit Fisch kein Blumentopf zu gewinnen. Nur sehr vereinzelt kommen die Kunden zum Hamburger Fischmarkt, der von Freitag bis Sonntag Station in Rastatt gemacht hat. Der Markt ist dabei der Auftakt einer ganzen Aktionsreihe, die noch bis Ende April dauert.

Damit will die Stadt wieder mehr Menschen in die Innenstadt locken, oder wie Marktmeister Markus Lang es ausdrückt: „Wir wollen, dass sich die Rastatter und ihre Besucher in diesen schwierigen Zeiten ein bisschen freuen können“.

Groß ist die Freude vor allem bei den jüngsten Besuchern, für die sich ein Karussell dreht, während Mama, Papa, Oma und Opa bei Nudel-Kiri, Wurst-Achim, Käse-Mai und eben Aal Hinnerk neben so manchem derben Spruch auch prall gefüllte Tüten erhalten. „Mehl und Öl haben wir aber nicht dabei“, scherzen die Marktschreier, in deren Tross sich zahlreiche weitere Händler auf dem Paradeplatz tummeln, die unter anderem Schuhe, Kleidung, Brillen und jeden Mengen Süßigkeiten anbieten.

Masken trägt auf dem Fischmarkt in Rastatt keiner mehr

Etwas verlassen zwischen den Ständen ist eine Corona-Teststation zu finden und erinnert daran, dass es da seit zwei Jahren noch eine Pandemie gibt. Auch wenn die Infektionszahlen immer noch sehr hoch sind verzichten die meisten Besucher auf dem Fischmarkt ebenso wie auf dem samstäglichen Wochenmarkt nebenan auf eine Maske: „Im Freien halte ich das für nicht notwendig“, macht Karl Grünbacher klar und verweist darauf, dass auf Grund des Wetters weniger Menschen in der Innenstadt unterwegs sind als an anderen Samstagen. Auch Gerda Rieckert trägt keinen Mund- und Nasenschutz: „Im Innenbereich würde ich diesen aber auch dann tragen, wenn er nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist“, spielt sie auf die neuen Regelungen an.

Danach ist es, mit einigen Ausnahmen vor allem im medizinischen Bereich, nun in Geschäften wieder erlaubt, ohne Maske einzukaufen.

Sabine Karle-Weiler, Vorsitzende des Rastatter Gewerbevereins RA³, sieht dies für den stationären Einzelhandel als einen großen Vorteil: „Für viele Kunden war eine Maske nicht mit einem entspannten Shoppingerlebnis zu verbinden“, hat sie festgestellt und fügt im Gespräch mit dieser Zeitung hinzu: „Wir haben nun zwei Jahren lang alle Einschränkungen mitgemacht und hoffen auf eine Rückkehr zur Normalität“.

Dass sich diese schnell einstellt, darauf baut auch Herrmann Millert. Trotzdem sagt er: „Ich werde die Maske in die Geschäfte auch weiterhin tragen. Um mich und andere zu schützen“. Doch alleine die Tatsache, dass dies nun seine eigene Entscheidung ist, bedeutet für den 64-jährigen ein großes Stück Freiheit.

Hinweis auf Maskenpflicht wirkt wie ein Relikt aus der Vergangenheit

Auf dem Hamburger Fischmarkt stehen die großen Schilder, auf denen auf Maske und Sicherheitsabstand hingewiesen wird, derweil schon so da, als ob es Relikte aus der Vergangenheit sind. Beachtung schenkt den Tafeln an diesem Samstag kaum noch ein Passant.

„Irgendwann ist man es einfach Leid. Da ist es dann auch egal, wie hoch die Inzidenzzahlen gerade sind“, fasst Maike Bruder zusammen. Für sie ist es eine gute und richtige Entscheidung, dass ab sofort nicht mehr der Gesetzgeber, sondern jeder Einzelne entscheiden kann, ob er eine Maske trägt oder nicht. „Ich bin mir sicher, dass die Menschen vernünftig handeln“, sagt sie und verlässt den Paradeplatz, auf dem Aal-Hinnerk trotz Schneetreiben tapfer weiter Aal, Hering und Forelle anpreist.

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