Im Juni 2018 haben die umfangreichen Bauarbeiten zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdamms XXV und des rechten Murgdamms auf den Gemarkungen Rastatt, Steinmauern, Elchesheim-Illingen und Au am Rhein begonnen.
Bei Baggerarbeiten im Bereich der Dammüberfahrt am Viehtriebweg in Steinmauern wurden Ende April Reste einer bisher unbekannten Bunkeranlage des Westwalls gefunden, teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) mit. Die Fertigstellung der Dammüberfahrt am Viehbetrieb wird sich daher bis voraussichtlich Ende Juni 2022 verzögern und kann nicht, wie Ende April mitgeteilt, in Kürze freigegeben werden.
Die Verzögerung hat laut RP keine Auswirkung auf die zeitgleich laufenden Arbeiten zur Dammertüchtigung auf den Gemarkungen Elchesheim-Illingen und Au am Rhein. In der Regel ist der Standort der Bunkeranlagen bekannt, die im Zuge der Dammertüchtigung zu berücksichtigen und zurückzubauen sind.
Bei den Baggerarbeiten für die Ertüchtigung der Dammüberfahrt am Viehtriebweg in Steinmauern wurde eine Bunkeranlage vorgefunden, die seitens des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Baden-Württemberg nicht ausgewiesen und damit dem Vorhabenträger nicht bekannt war.
Bunker aus dem Weltkrieg ist relativ gut erhalten
Nach einer ersten Inaugenscheinnahme durch die Denkmalschutzbehörde handelt es sich um ein vergleichsweise gut erhaltenes Relikt der militärischen Infrastruktur aus dem Zweiten Weltkrieg. Das behutsame Freilegen der Bunkeranlage mit meterdicken Bauteilen erfolgt in ständiger Begleitung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Sobald die denkmalpflegerische Dokumentation abgeschlossen ist, werden die Bunkerreste zerkleinert und aus dem Dammkörper entfernt. Anschließend wird die Baugrube wieder verfüllt und der Damm sowie die Dammüberfahrt werden hergestellt.
Auf der Dammstrecke zwischen Steinmauern und Au am Rhein gibt es rund ein Dutzend Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zum Teil wurden die Bunker bereits gesprengt, so dass nur noch ein loses Betonhaufwerk mit unterschiedlich großen Betonklötzen vorhanden ist. Teilweise ist die Tragkonstruktion der Bunker noch im Urzustand erhalten. Die bereits seit Mitte April eingerichtete Umleitung in Steinmauern gewährleistet, so schreibt das RP, auch weiterhin die uneingeschränkte Zufahrt zum Goldkanal und den dort liegenden Vereinseinrichtungen.