Der neuerliche Lockdown verdammt die Kulturschaffenden abermals zu einer Zwangspause. Dennoch hält die Stadt vorerst daran fest, das Straßentheaterfestival tête-à-tête im kommenden Jahr zu organisieren. Das im Zweijahres-Rhythmus stattfindende Event ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt worden.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, erklärt Carola Gerbeth vom städtischen Eigenbetrieb Kultur und Veranstaltungen gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten. Wegen der unsicheren Lage werden derzeit allerdings keine Verträge geschlossen. Allenfalls Vorverträge oder Absichtserklärungen würden unterzeichnet. Eine endgültige Entscheidung, ob das Festival stattfinden kann oder nicht, werde voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte gefällt. „Wir denken alle, dass der Winter erstmal rumgehen muss und man die Situation im Frühjahr besser einschätzen kann“, so Gerbeth.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.Carola Gerbeth, Eigenbetrieb Kultur und Veranstaltungen
Zudem hatten Gerbeth und die Stadtverwaltung im Sommer im Gemeinderat heftig um diese Sonderausgabe des Festivals gekämpft: Nicht alle Stadträte waren der Meinung, dass die Veranstaltung stattfinden soll, zumal im nächsten Jahr turnusgemäß auch das Stadtfest gefeiert wird. Doch auch daran will die Stadt festhalten, da es als Plattform für die Vereine, die nun durch den erneuten Lockdown wieder gebeutelt werden, besonders wichtig ist.
Sollte das tête-à-tête 2021 über die Bühne gehen, wird es allerdings nicht mit den Festivals der Vergangenheit vergleichbar sein. Gerbeth spricht von einer „Corona-Spezialausgabe“ unter Pandemie-Bedingungen: „Wir müssen davon ausgehen, dass es das Virus dann immer noch gibt.“
Das Straßentheaterfestival ist geprägt von einer bilderbuchartigen Jahrmarktatmosphäre, zu der insbesondere die sogenannten „Walking Acts“ beitragen. Das sind Künstler, die mit ihrer Performance durch die Straßen und über die Plätze wandern. Gleichzeitig bewegen sich die Zuschauer von Spielort zu Spielort und drängen sich bei besonders spektakulären Nummern auch dicht an dicht. Solche Situationen wird es im kommenden Jahr eher nicht geben. Stattdessen ist damit zu rechnen, dass die Besucher sich registrieren lassen müssen. Einzelheiten gibt es noch keine.