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Fragen und Antworten

36 Gruppen treten beim Straßentheaterfestival tête-à-tête in Rastatt auf

Nach vier Jahren Pause findet vom 24. bis 29. Mai Deutschlands größtes Straßentheaterfestival statt. 80.000 Besucher werden erwartet.

Fünf fröhliche und eigenwillige Künstler aus Frankreich bilden Kadavresky Cie, die an Seilen tanzen und auf Skiern rotieren.  Foto: Annemik Veldmann
Fünf fröhliche und eigenwillige Künstler aus Frankreich bilden Kadavresky Cie, die an Seilen tanzen und auf Skiern rotieren. Foto: Annemik Veldmann Foto: Annemik Veldmann

Endlich! Die Tage werden länger, und die Wartezeit bis zum nächsten tête-à-tête kürzer.

Wegen Corona waren es vier statt der üblichen zwei Jahre. Bürgermeister Arne Pfirrmann spricht schon von „Entzugserscheinungen“.

Aber jetzt können sich die Freunde von Deutschlands größtem Straßentheaterfestival freuen, dass am 24. Mai in der Badner Halle der Startschuss für fünf Tage und sechs Nächte voll Theater, Artistik und Performance unter freiem Himmel und für die Besucher überwiegend kostenlos stattfindet.

Was wird geboten?

Ein tête-à-tête, „wie man es kennt“, versprechen die künstlerischen Leiterinnen Kathrin Bahr und Julia von Wild. Sie hätten zwar wie beim dann doch ausgefallenen Festival vor zwei Jahren einen Plan B, C, D, E und F in der Hinterhand, gehen aber fest davon aus, dass der Plan A umgesetzt werden kann: Rund 36 internationale Gruppen und Einzelkünstler wollen dem Publikum auf den Plätzen Rastatts ihre neuesten Produktionen präsentieren, darunter wieder viele Premieren. Es sind „alte Bekannte“ und Neuentdeckungen dabei. Einige Gruppen hätten sich in der pandemiebedingten Zwangspause erheblich weiterentwickelt und wollen die Ergebnisse in Rastatt präsentieren.

Was sind die Höhepunkte?

Unter den vielfältigen Darbietungen heben die künstlerischen Leiterinnen einige besonders hervor. Zum Beispiel die surrealistisch-absurde Theaterperformance der katalanischen Gruppe Kamchatka, eine Deutschlandpremiere. Fünf fröhliche und eigenwillige Künstler aus Frankreich bilden Kadavresky Cie, die an Seilen tanzen und auf Skiern rotieren. Starke Bilder im Zusammenspiel mit Seiltanz und eindringlicher Live-Musik versprechen die Frauen von Les filles de renard pâle aus Frankreich. Und der aus Kamerun stammende britische Choreograf Joseph Toonga will tänzerisch gängige Klischees gegen schwarze Menschen widerlegen.

Steht das tête-à-tête 2022 unter einer Art Motto?

Nicht direkt. Allerdings ist der Einsatz für den Klimaschutz so etwas wie ein Schwerpunktthema. Deshalb erhält das tête-à-tête erstmals eine Förderung der Baden-Württemberg-Stiftung. Auch sei das Festival in diesem Jahr vielleicht eine Spur nachdenklicher als sonst, kündigt Kathrin Bahr an, allerdings würden Spaß und Leichtigkeit keinesfalls zu kurz kommen. Das Publikum wird gebeten, wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Bahnhofsnähe gab denn auch den Ausschlag, den Kulturplatz vor der Reithalle zum neuen Spielort im Tagesprogramm zu machen. Es soll einen Fahrradparkplatz geben.

Gab es Überlegungen, das Festival wegen des Kriegs in der Ukraine abzusagen?

Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch sagt, dass man sich sehr schnell dafür entschieden habe, das tête-à-tête trotzdem stattfinden zu lassen. Er zeigt aber auch Verständnis für Menschen, denen angesichts eines Kriegs in Europa nicht zum Feiern zumute ist. Pfirrmann betont, dass ja das tête-à-tête mit seinen internationalen Künstlern ein Botschafter für ein friedvolles Miteinander und gegen das Gift des Nationalismus sei, der zum Krieg in Osteuropa geführt habe.

Wie läuft das tête-à-tête ab und wo gibt es Karten?

Das Straßentheaterfestival findet vom 25. bis 29. Mai jeweils ab 14 Uhr draußen an verschiedenen Spielorten in Rastatt statt. Trotz erheblicher Kostensteigerungen in der Festivalbranche ist das Tagesprogramm wie üblich kostenlos. Am 24. Mai um 20 Uhr ist der große Eröffnungs-Tusch in der Badner Halle vorgeschaltet. Die Abendveranstaltungen und einige wenige Sonderformate, die teils drinnen, teils draußen gespielt werden, kosten aber wie in den Vorjahren Eintritt. Erneut geht es den Veranstaltern um einen möglichst entspannten Ablauf. Daher gibt es im Programm eine Art „Routenplaner“ für Festivalbesucher mit unterschiedlichen Interessen. Denn kaum jemand wird alle Angebote wahrnehmen können, ohne sich abzuhetzen. Auch sollen wieder der Schlosspark und der Murgpark besonders familienfreundliche Spielorte sein. Das vollständige Programm wird Anfang Mai unter www.tete-a-tete.de veröffentlicht. Dann startet auch der Vorverkauf. Es erscheint ein gedrucktes Programmheft, das ebenfalls ab Anfang Mai für drei Euro verkauft wird. Eintrittskarten gibt es dann bei den Reservix-Vorverkaufsstellen, unter www.tete-a-tete.de oder telefonisch unter (0 72 22) 78 98 00.

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