Ein 36-jähriger Tatverdächtiger ist nach einer Wohnungsdurchsuchung in Rastatt festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, zwischen Juni und Dezember 2021 insgesamt acht Sprengungen von Automaten verübt sowie einen Versuch unternommen zu haben.
Darüber informierten die Polizeipräsidien Offenburg und Karlsruhe sowie die Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Freitag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die weitläufigen Ermittlungen fanden in Zusammenarbeit mit den Kriminalkommissariaten Rastatt und Bruchsal statt.
Die erste Tat ereignete sich demnach am 26. Juni 2021 an einer Bahnhaltestelle in Baden-Baden Haueneberstein, die letzte der Serie am 2. Dezember in Bruchsal. Kriminaltechniker erkannten bei allen neun Taten die identische Vorgehensweise, wodurch ein Zusammenhang wahrscheinlich war.
Fahrkartenautomatensprenger soll Schaden im fünfstelligen Bereich verursacht haben
Durch die Detonationen wurden die Automaten vollständig zerstört. Trümmerteile, die in einem Umkreis von bis zu 50 Metern verstreut waren, beschädigten unter anderem mehrere Fahrradabstellplätze und Beleuchtungseinrichtungen im Umfeld der Automaten.
Verletzt wurde durch die Sprengungen glücklicherweise niemand. Insgesamt ist ein Sachschaden von über 150.000 Euro entstanden. Zudem konnte der Tatverdächtige Bargeld im fünfstelligen Bereich erbeuten.
Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den mittlerweile festgenommenen 36-Jährigen, weshalb das Amtsgericht Baden-Baden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Baden-Baden Anfang Februar 2022 die Durchsuchung der Wohnung in Rastatt anordnete.
Sprengungen in Bruchsal und Baden-Baden: Verdächtiger ist wohl ein Serientäter
Hierbei konnten umfangreiche Beweismittel wie Tatwerkzeug, Bekleidung und Geldkassetten aufgefunden und beschlagnahmt werden. Gegen den Mittdreißiger wurde inzwischen Haftbefehl erlassen, welcher am vergangenen Dienstag in Vollzug gesetzt wurde. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.
Ein Abgleich der DNA ergab zudem, dass der 36-Jährige zwischen März 2018 und Juni 2021 offenbar auch an weiteren ähnlichen Taten in Baden-Württemberg und Bayern beteiligt gewesen sein dürfte.