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Raumnot soll anders gelöst werden

Verwaltung sieht keine Chance für eine Außenstelle der August-Renner-Realschule Rastatt

Die August-Renner-Realschule in Rastatt platzt aus allen Nähten. Die SPD hat deshalb beantragt, eine Außenstelle in Wintersdorf einzurichten. Dort steht die ehemalige Hauptschule leer. Doch die Stadtverwaltung lehnt die Idee ab – und macht einen anderen Vorschlag.

Eine Schule
Platzt aus allen Nähten: Die August-Renner-Realschule verzeichnet seit Jahren wachsende Schülerzahlen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Derzeit ist die August-Renner-Realschule verwaist. Doch wenn nicht gerade Corona wütet, platzt das Gebäude aus allen Nähten. Die Stadtverwaltung hat deshalb mehrere Optionen untersucht, wie es mit der Schule weitergehen kann. Ziel ist ein zukunftsfähiges Konzept mit Ganztagsangebot. Einer Außenstelle in Wintersdorf erteilt die Verwaltung eine klare Absage. Mit dem Thema wird sich der Gemeinderat an diesem Montag befassen.

Die einzige Realschule Rastatts befindet sich seit mehreren Jahren auf Wachstumskurs. Dafür gibt es nach Darstellung der Verwaltung mehrere Gründe. So können Schüler dort mittlerweile den Hauptschulabschluss ablegen. Jugendliche, die es an der Realschule nicht packen, mussten sie früher in Richtung Hauptschule verlassen. Das waren im Schuljahr 2014/15 noch 35. Im vergangenen Schuljahr wechselten lediglich zehn Schüler in Richtung Haupt-/Werkrealschule.

Immer mehr Gymnasiasten wechseln auf die Realschule

Dafür muss die Einrichtung immer mehr Gymnasiasten auffangen. Vor fünf Jahren betraf das 20 Schüler, zuletzt waren es 59. Hinzu kommt eine wachsende Einwohnerzahl aufgrund neuer Baugebiete.

Grundsätzlich ist die Schule für fünf Klassen pro Stufe konzipiert. Die Verwaltung prognostiziert allerdings künftig sechs Klassen in jedem Jahrgang. Die Folge: Es gibt zu wenig Klassen- und Fachräume. Das Regierungspräsidium Karlsruhe geht davon aus, dass der Schule zwischen 272 und 468 Quadratmeter fehlen.

Weitere Räume für Ganztagsbetrieb notwendig

Eine Garage auf dem Schulgelände ist mittlerweile zum Technikraum umgestaltet worden. Es besteht außerdem Bedarf nach einer zweiten Lehrküche, Differenzierungsräumen und Probemöglichkeiten für die Bläserklassen. Für den geplanten Ganztagsbetrieb sind außerdem eine Mensa, eine Küche und weitere Räume erforderlich.

Auch die Sporthalle ist zu klein. Die Schüler nutzen deshalb die Halle der Karlschule mit. Die Stadtverwaltung hält eine Dreifeldhalle für notwendig, um die Kapazitäten für eine durchgehend sechszügige Schule abzudecken.

Keine Fachräume mehr in Wintersdorf vorhanden

Der Vorstoß der SPD, die ehemalige Hauptschule in Wintersdorf zur Realschul-Dependance umzufunktionieren, ist aus Sicht der Verwaltung wenig praktikabel. Die Einrichtung einer solchen Außenstelle sei laut Schulgesetz ein „absoluter Ausnahmetatbestand“. In Wintersdorf müssten dann stets ganze Klassenstufen unterrichtet werden. Eine Teilung innerhalb einer Jahrgangsstufe sei nicht möglich. Die Kapazitäten in Wintersdorf reichten dabei nur für einen Jahrgang, also zum Beispiel alle zehnte Klassen.

Außerdem müsse die Außenstelle über das gleiche Angebot wie die Stammschule verfügen. Da ehemalige Fachräume für Technik, Handarbeit oder Informatik nicht mehr existierten, müssten sie erneut eingerichtet werden. Die Verwaltung befürchtet außerdem Reibungsverluste durch das Pendeln der Lehrkräfte zwischen Stammhaus und Außenstelle. Auch das Schulamt sehe keine realistische Chance für eine Umsetzung und rate von dieser Lösung ab.

Kooperation mit Iffezheimer Schule keine Option

Für die Einrichtung einer eigenständigen Realschule in Wintersdorf anstatt einer bloßen Außenstelle seien die prognostizierten Schülerzahlen zu gering. Eine Kooperation mit der Maria-Gress-Schule im benachbarten Iffezheim sei noch schwieriger umzusetzen als die beiden anderen Optionen – zumal weder die Schule noch die Gemeinde Iffezheim Bedarf an einer Kooperation hätten.

Unterm Strich bleibt für die Verwaltung nur die Weiterentwicklung am bestehenden Standort. Das Schulgelände biete ausreichend Platz. Dort könne der zusätzliche Raumbedarf gedeckt werden. Die Sporthalle solle als Hauptsporthalle der Stadt neu geplant und gebaut werden. Im verwaisten Schulgebäude in Wintersdorf könne eine Grundschule eingerichtet werden, entweder als selbstständige Einrichtung oder als Außenstelle von Ottersdorf.

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