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Aus für Pabel-Moewig-Verlag

VPM Druck in Rastatt macht dicht: 163 Mitarbeiter betroffen

Es ist nun doch das endgültige Aus für den Pabel-Moewig-Verlag. Am Dienstag gab der Mutterkonzern Bauer Media Group bekannt, entgegen bisheriger Beteuerungen auch die Offset-Druckerei dicht zu machen, die unter dem Namen VPM Druck firmiert. Die Schließung soll Ende Oktober erfolgen. Betroffen sind 163 Mitarbeiter.

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Markante Fassade an der Karlsruher Straße: Die Wurzeln des Pabel-Moewig-Verlags reichen zurück bis ins Jahr 1949. Jetzt verlagert der Mutterkonzern die Produktion fast vollständig nach Hamburg. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die erste Hiobsbotschaft aus der Zentrale in Hamburg erreichte den Standort im Februar. Damals kündigte die Bauer Media Group an, bis Ende Juli die Produktion von 14 Zeitschriften-Titeln von Rastatt in die Hansestadt zu verlagern.

Den rund 80 Beschäftigten in diesem Bereich wollte der Konzern ein Übernahmeangebot an neuer Wirkungsstätte unterbreiten. Das Unternehmen betonte damals, dass der Druckbereich von den Umstrukturierungen nicht betroffen sei.

Für VPM Druck in Rastatt ergibt sich daraus, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr gewährleistet ist.
Mitteilung des Unternehmens

Die Zeitschriften, die künftig in Hamburg produziert würden, sollten weiter in Rastatt gedruckt werden. Doch jetzt erfolgt die Kehrtwende. „Das Offset-Druckereigeschäft entwickelt sich in Deutschland seit Jahren rückläufig. Für VPM Druck in Rastatt ergibt sich daraus, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr gewährleistet ist“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Wir haben diese Entscheidung nach intensiver Prüfung aller Optionen schweren Herzens getroffen.
Thomas Göbler, Bauer Media Group

Thomas Göbler, Head of Printing und Production der Bauer Media Group, wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Unsere Verantwortung liegt darin, stets das Wohl des gesamten Unternehmens und aller Mitarbeiter im Blick zu haben und darauf basierend wirtschaftlich klug und vernünftig zu handeln. Deshalb haben wir diese Entscheidung nach intensiver Prüfung aller Optionen schweren Herzens getroffen.“

In den kommenden Wochen würden in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat die Verhandlungen zum Interessensausgleich und zum Sozialplan aufgenommen. Die Leitung von VPM Druck werde bis zu ihrer Schließung interimistisch von Roland Ort übernommen.

Eine Ära in Rastatt endet

Der bisherige Leiter der Druckerei, Günter Jerger, verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Der Konzern werde sich in seinem Druckereigeschäft zukünftig ausschließlich auf den Tiefdruckbereich konzentrieren.Mit zwei Tiefdruckereien in Polen nehme die Bauer Media Group „eine der führenden Wettbewerbspositionen in Europa ein“.

Für Rastatt endet mit der Schließung eine Ära. Die Geschichte des Standorts geht bis ins Jahr 1949 zurück. Mit 21 Mitarbeitern nahm damals der Erich-Pabel-Verlag seine Arbeit auf. 1970 übernahm der Hamburger Heinrich-Bauer-Verlag den Betrieb. Es folgten zahlreiche Umstrukturierungen. Seit 2010 firmiert der Verlagsbereich als Pabel-Moewig Verlag GmbH, der Druckbereich als VPM Druck KG.

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