Es soll das vorläufige Ende eines großen Ärgernisses sein, das bereits Ende der 70er Jahre begann. In der kommenden Woche beginnt die Dachsanierung der Niederbühler Sporthalle. Diese war 1973 eingeweiht worden. Nur fünf Jahre später gab es den ersten Wasserschaden. Seitdem finden sich regelmäßig Pfützen auf dem Spielfeld. Vor allem den Handballern bereitete das große Probleme.
Immer wieder mussten sie kurzfristig Liga-Spiele in andere Sporthallen verlegen oder gar absagen, weil Regen durchs Dach drang. Abteilungsleiter Fabian Collet führte als Konsequenz Kontrollgänge ein. Wenn am Samstag Spiele anstanden, sah er schon am Donnerstagabend nach dem Rechten in der Halle. So wäre bei einer erneuten bösen Überraschung genügend Zeit geblieben, das notwendige Equipment ins Ausweichquartier bei der Realschule zu bringen.
Doch es geht nicht nur um den Liga-, sondern auch um den umfangreichen Trainingsbetrieb. „Die Hallen in Rastatt sind voll. Wir haben kaum Ausweichmöglichkeiten”, sagte Collet im Frühjahr über die Situation der Handballer.
Halle soll weitere zehn bis 15 Jahre nutzbar sein
Im Juni segnete der Gemeinderat schließlich einstimmig den Vorschlag der Verwaltung ab, rund 410.000 Euro in die Hand zu nehmen. Dafür sollen die Oberlichter und die Dichtungen der Halle erneuert werden. Die Hoffnung: Damit kann das Gebäude für die nächsten zehn bis 15 Jahre weiter genutzt werden. Die Arbeiten sollen bis Januar abgeschlossen sein.
Als weitere Variante war im Spiel, ein zweites, geneigtes Dach über der bestehenden Fläche als Wetterschutz zu installieren. Doch das hätte aus Sicht der Verwaltung mehrere Nachteile gehabt, unter anderem eine lange Planungs- und Bauzeit sowie Kosten im siebenstelligen Bereich.
Belastung für Gebäude steigt 2021 noch einmal enorm
Seit Jahren steht die Niederbühler Sporthalle inmitten der Großbaustelle für den Rastatter Bahntunnel. Die Folge: Für eine umfangreiche Sanierung fehlt der Platz für schweres Gerät. In dem Stadtteil gibt es außerdem große Zweifel, ob die Halle am Ende des Mammutprojekts mit seinen riesigen Erdbewegungen und jeder Menge Erschütterungen überhaupt noch nutzbar sein wird.
Die Belastung für das Gebäude wird im kommenden Jahr noch einmal deutlich steigen. Im Frühjahr 2021 will die Bahn die bestehenden Gleise in Richtung Halle verschwenken. Dann rattern die Züge im Minutentakt direkt an der grauen Fassade vorbei. Die temporäre Verlegung der Trasse ist notwendig, um den havarierten Tunnelbohrer zu bergen, der seit dem Sommer 2017 im Niederbühler Boden verschüttet liegt.