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Hoffnung ruht auf dem Weihnachtsgeschäft

Wie geht es weiter mit dem Rastatter Forum-Kino?

Kino-Geschäftsführer Jan Marc Maier sprach zuletzt von einer „Katastrophe“. Indessen hoffen die Verantwortlichen aber noch auf das Weihnachtsgeschäft – falls bis dahin wieder Filme gezeigt werden dürfen.

Pause:   Auch  für das Rastatter Forum-Kino  ist die Situation nach der erneuten Schließung prekär. Sieben Monate lang  war hier 2020  kein Film zu sehen.
Pause: Auch für das Rastatter Forum-Kino ist die Situation nach der erneuten Schließung prekär. Sieben Monate lang war hier 2020 kein Film zu sehen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Botschaft auf dem überdimensionalen Plakat im Eingangsbereich des Rastatter Forum-Kinos klingt vielversprechend: „Endlich wieder ganz großes Kino“ heißt es dort. Nur wenige Meter nebenan freilich zwingt der Aufdruck auf kleinen, weißen Papierzetteln zurück auf den Boden der Realität: „Das Forum Rastatt ist aufgrund der Verordnung der Landesregierung Baden-Württemberg ab 2. November bis 30. November geschlossen“, ist da zu lesen.

Hinter den gläsernen Eingangstüren stehen einsam und verlassen Desinfektionsspender, Absperrbänder und Hinweisschilder zu den Hygieneschutzbestimmungen. Ein überquellender Abfallkorb dokumentiert obendrein, dass in dem monumentalen Kulturbetrieb am Rastatter Stadteingang momentan keinerlei Leben herrscht.

Kino ist in diesem Jahr sieben Monate geschlossen

Dass es an Halloween gruselig wird hatten die Forum-Kinos in Rastatt, Offenburg und Lahr im Blick auf ihre Events noch im Oktober versprochen. Allerdings könnte sich das auch auf die Zukunft des Rastatter Lichtspieltheaters beziehen. Klar äußern will sich Geschäftsführer Jan Marc Maier dazu indessen nach wie vor nicht. Es bleibe abzuwarten, wie sich das nächste Jahr entwickeln werde, meint er. Auch über einzelne Schließtage war spekuliert worden.

In einem Gespräch mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Alexander Becker vor wenigen Wochen hatte Maier die Lage noch nicht als existenzbedrohend betrachtet. „Es sind bezüglich der aktuellen Situation keine weiteren Stellungnahmen vorgesehen“, lässt Eva Rombach von der Geschäftsleitung der Forum Cinemas in Offenburg wissen.

Die Anfang des Monates erfolgte erneute Schließung seiner Forum-Kinos bezeichnet Maier im Gespräch mit der Badischen Zeitung schlicht als „Katastrophe“. Einschließlich des Novembers sind die Kinos dann in diesem Jahr sieben Monate geschlossen gewesen, mit einer Maximalbelegung von 25 Prozent nach der Wiedereröffnung Ende August.

Überbrückungshilfen und Fördergelder hatten, so Maier, nach dem ersten Lockdown dazu geführt, dass die Festangestellten bei der Stange geblieben seien: „Unter den 450-Euro-Kräften haben sich aber einige einen anderen Job gesucht.“

Jeder kann sich sicher fühlen bei uns.
Jan Marc Maier, Geschäftsführer

Maier hofft demnach auf die Ankündigung von weiteren staatlichen Hilfen in Höhe von 75 Prozent des Vorjahres-Novembers. Der Geschäftsführer hatte nach der Wiedereröffnung unter Corona-Regeln an die politisch Verantwortlichen appelliert, eine höhere Auslastung in den Kinosälen zu ermöglichen.

Er verweist in diesem Zusammenhang auf „Hochleistungslüftungsanlagen der neuesten Generation, die zu jedem Zeitpunkt Sicherheit und ein virenfreies Klima gewährleisten und die in den einzelnen Kinosälen dafür sorgen, dass die Luft nach oben abgesaugt wird.“ Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die Besucher vor der Leinwand meist nur in eine Richtung blicken.

Auch die Anfangszeiten der Filme würden so entzerrt, dass sich die Menschen im Foyer aus dem Weg gehen könnten. „Jeder kann sich sicher fühlen bei uns“, unterstreicht Maier. Und: Bislang sei seit Beginn der Pandemie keine Infektion bekannt, die in Zusammenhang mit einem Kinobesuch stehe.

Hochleistungslüftungsanlagen sorgen dafür, dass die Luft nach oben abgesaugt wird.
Jan Marc Maier, Geschäftsführer

Wie der Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Hentschel, betont, habe das baden-württembergische Kultusministerium die Förderung für die Kinos mit einem besonders guten Jahresfilmprogramm erhöht. Damit könne die Not der Lichtspieltheater durch die Einschränkungen zur Pandemiebekämpfung zumindest etwas abgefedert werden.

So sei das Gesamtbudget im Vergleich zu 2017 um mehr als 800.000 Euro auf rund 1,1 Millionen Euro erhöht worden. Die Verantwortlichen des Rastatter Forum-Kinos rechnen indessen erst einmal fest damit, im Dezember wieder an den Start gehen zu dürfen: „Wir freuen uns auf eine traumhafte Weihnachtszeit, in der Kino auf keinen Fall fehlen darf“, heißt es auf ihrer Facebook-Seite.

Forum-Kino

Das Forum-Kino am nördlichen Ortseingang von Rastatt wurde vor fünf Jahren eröffnet. Es bietet in sieben Sälen Platz für insgesamt 1.400 Besucher und verfügt über neueste Bild- und Tontechnologie. Die Tiefgarage direkt unter dem Kino hält zudem 130 Parkplätze bereit.

Wie Geschäftsführer Jan Marc Maier bei der Eröffnung des Lichtspieltheaters in Rastatt betonte, sollte hier ein Anziehungspunkt für Groß und Klein sowie für Alt und Jung geschaffen werden, wobei neben Blockbustern unter anderem auch Live-Übertragungen beispielsweise von Opern und Rockkonzerten, aber auch Schulvorstellungen im Programm zu finden sind.

Direkt gegenüber des augenfälligen Gebäudes wird in nächster Zeit eine gastronomische Einrichtung mit einem Wein- oder Hofladen sowie eine Boulderhalle geschaffen, um die Aufenthaltsqualität im Umfeld des Kinos weiter zu erhöhen. Die Baugenehmigung dafür war in den vergangenen Wochen erteilt worden. Zudem wird in dem Bereich eine neue Bushaltestelle eingerichtet. stem

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