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Bürger gehen vor Ort

Wo soll in Rastatt das Klinikum hin? - Ortsbegehung am Münchfeldsee

Reger Austausch und neue Erkenntnisse brachte eine Ortsbegehung am möglichen Standort des geplanten Zentralklinikums am Münchfeldsee.

Ortsbegehung am Münchfeldsee
Vor Ort machten sich einige Bürger ein Bild von dem geplanten Zentralklinikum direkt am See. Kritiker zählen nach wie vor einige Punkte auf. Foto: Ulrich Philipp

Etwa 20 Bürger haben am Samstagnachmittag die Gelegenheit genutzt und an einer Ortsbegehung am Münchfeldsee teilgenommen. Die Teilnehmer wollten sich persönlich ein Bild von dem Gelände machen, auf dem das geplante Zentralklinikum möglicherweise einmal stehen wird, dabei ließen sie sich auch nicht von dem regnerischen Wetter abhalten.

Holger Zimmer nahm die Teilnehmer auf dem Parkplatz vor der Anglerklause im Namen der CDU Rastatt in Empfang und die Fraktionschefin der Christdemokraten im Rastatter Gemeinderat, Brigitta Lenhard, machte in ihrer Begrüßung deutlich: „Es gibt einen Kriterienkatalog der an diesem Standort erfüllt wurde.“ Sie fügte hinzu, dass es ein Kraftakt war, dass sich Rastatt und Baden-Baden überhaupt auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten.

Naturidyll Münchfeldsee: Erhaltung trotz Klinikneubau

Die Gruppe machte sich dann auf den Weg bis Zimmer auf den linkerhand auftauchenden See hinwies: „Hier ist das Naturidyll“ und er ergänzte: „Es war ein Gerücht als verbreitet wurde, der See werde zugeschüttet“.

Im Clubhaus des RSC/DJK sagte Helmut Keller, der frühere ärztliche Leiter des Klinikums Mittelbaden, dass im Internet der Bau einer Klinik in Lörrach verfolgt werden kann. „Dort wird mit einem Kastensystem gearbeitet, so soll auch hier vorgegangen werden“ sagte Keller. Er ergänzte, dass etwa 660 Betten benötigt werden, betonte aber, dass eine Reservefläche existieren sollte, „wenn man einmal mehr Betten braucht“.

Der Mediziner legte dar, dass es sich bei dem Klinikneubau um ein Jahrhundertbauwerk handelt, in den kommenden 100 Jahren also „nichts Neues mehr entstehen wird“. Mit Blick auf einen Teilnehmer aus Baden-Baden sagte Keller: „Es ist ein uralter Streit zwischen Baden-Baden und Rastatt, am Ende werden die beiden Städte aber zusammenarbeiten müssen, da hilft alles nichts!“

Letztlich gehe es um die Raumschaft Mittelbaden, für die das Klinikum gebaut werden wird, sagte Keller. Er stellte klar, dass die Argumente der Bürgerinitiative (BI) ernst genommen werden müssten und wollte wissen: „Was ist für sie der Hauptknackpunkt?“

Im neuen Zentralklinikum in Rastatt geht erst in rund 15 Jahren das Licht an

BI-Mitglied Sabine Himmelstein erklärte hierzu im Gespräch mit dieser Redaktion: „Für uns gibt es nicht nur einen Knackpunkt, sondern viele. Die wesentlichen sind: Der Erhalt von Grünflächen, Klima, Vermeidung von unnötigem Flächenverbrauch, Verkehrschaos und zu hoher Lärmbelastung. Mit dem Bau des Klinikums auf dem Schandfleck Merzeau würde zudem ein Flächenrecycling umgesetzt, wie es auch im Landesentwicklungsplan steht.“

Holger Zimmer rechnete vor, dass es auch bei einem Bürgerentscheid für den Standort am Münchfeldsee noch bis zu 15 Jahre dauern wird „bevor wir in dem Klinikum das Licht einschalten können“. Auch bis die Querspange steht und die damit verbundene Verkehrsentlastung kommt, dauere es noch 10 bis 12 Jahre, sagte Zimmer.

Und der Vorsitzende des RSC/DJK, Matthias Dorsner, erklärte mit Blick auf den inzwischen drei Jahre andauernden Investitionsstau bei dem Traditionsverein: „Der Sportlandschaft in Rastatt würde man mit dem Bau des Klinikums einen Gefallen tun“.

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