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Digitale Schiene Deutschland

Warum an den nächsten Wochenenden zwischen Sinzheim und Ottersweier ein Helikopter unterwegs ist

Europa soll über die Schiene näher zusammenrücken. Deshalb lässt die DB eifrig bauen. Das hören die Mittelbadener am 20./21. Mai 2023.

Blick von einer Brücke auf Rheintalbahn und Neubaustrecke mit Blick auf den Bühler Kirchturm im Hintergrund. Auf der Rheintalbahn fährt gerade ein roter Regional-Express Richtung Karlsruhe
Die Rheintalbahn samt Neubaustrecke gehört zu den wichtigen europäischen Schienenwegen. In den nächsten Tagen werden im Raum Bühl neue Signale gesetzt. Dazu ist ein Helikopter unterwegs. Foto: Jörg Seiler

Wie heißt es doch so schön? Alles Gute kommt von oben? So jedenfalls betitelt die Deutsche Bahn (DB) eine Pressemitteilung zu einer Baumaßnahme, die die Bürger in Mittelbaden an den nächsten beiden Wochenenden, 20. und 21. Mai sowie 28. und 29. Mai 2023, optisch wie akustisch wahrnehmen dürften.

Denn in diesen Zeiträumen setzen Helikopter Signale entlang des Streckenabschnitts Sinzheim–Ottersweier. An Rheintalbahn und Neubaustrecke lässt die DB rund 50 neue Lichtzeichenanlagen für moderne Stellwerktechnik in Bühl installieren. Die Auswirkungen auf den Zugverkehr seien, so die DB, „dank effizienten Lufteinsatzes“ minimal.

Bahnhof Bühl erhält gerade Elektronisches Stellwerk

Die Bahn lässt aktuell das Relaisstellwerks in Bühl zu einem modernen Elektronischen Stellwerk (ESTW) umrüsten. Es handelt sich um ein Teil des Projekts „Digitale Schiene Deutschland“. Fernziel ist die europäische Vereinheitlichung der Zugsteuerung beziehungsweise -beeinflussung durch das European Train Control System (ETCS). Sichtbare Zeichen dieser Umstellung auf moderne Technik sind die Bauarbeiten am Bahnhof Bühl.

Zum Ablauf: Jeweils zwischen 8 und 18 Uhr steigt zunächst am 20. und 21. Mai in Baden-Baden Rebland, Bühl, Ottersweier, und Sinzheim der Helikopter in die Lüfte und überfliegt dabei sowohl Wohngebiete als auch Abschnitte mit Lärmschutzwänden. Es ist mit dem Lärmpegel eines typischen Helikoptereinsatzes zu rechnen, schreibt die DB.

Die Fachkräfte brauchen etwa zwei Minuten, um ein Signal aufzustellen, wobei die Anflugdauer je nach Lagerplatz variiert.

DB verspricht geringe Beeinträchtigung des Zugverkehrs

Ziel des Luftmanövers ist es, die veralteten Signale an die neue Stellwerkstechnik anzupassen. „Gegenüber konventioneller Methode hat der Einsatz von Helikoptern dabei einen entscheidenden Vorteil, denn über den Luftweg können die Signale aufgestellt werden, ohne dass eine Sperrpause erforderlich ist.

Die Auswirkungen auf den Zugverkehr und auf Bahnreisende sind damit minimal: Auf dem einseitig gesperrten Streckenabschnitt kann es lediglich zu leicht veränderten Zugfahrten von rund zwei Minuten kommen“, so die Bahn.

Die Rheintalbahn samt Neubaustrecke (NBS) ist ein Teil des rund 3.900 Kilometer langen Korridors Rhine-Alpine. Dieser verläuft von Rotterdam in den Niederlanden über Deutschland und die Schweiz bis nach Genua in Italien.

Er gehört zu den neun Strecken, die das transeuropäische Verkehrsnetz der Europäischen Union bilden, und verbindet mehrere wichtige Wirtschaftsräume miteinander. Der Korridor wird sukzessive mit dem Europäischen Zugbeeinflussungssystem „European Train Control System“ (ETCS) ausgestattet. Parallel wird unter anderem auch die vorhandene Stellwerkstechnik – wie in Bühl – modernisiert.

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