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Kommentar

50 Jahre Mondlandung: Die Überwindung der Grenzen

Die Mondlandung war so wichtig wie die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Apollo 11 lieferte eine unschätzbare Erfahrung, die es heute den Raumfahrtbehörden der USA, Russlands, Chinas und Europas ermöglicht, noch viel ambitioniertere Pläne zur Erforschung des Sonnensystems zu schmieden. Wir brauchen das, weil wir mit unseren Träumen wachsen.

Fußabdruck
Ein Fußabdruck des US-amerikanischen Astronauten Aldrin auf dem Mond. Foto: Nasa

Ein berühmtes Bild der Apollo-11-Mission zeigt einen tiefen Abdruck eines Raumanzug-Stiefels in der aschfahlen, staubigen Mondoberfläche. Der erste Spaziergang eines Menschen auf einem anderen Himmelskörper dauerte gerade einmal zweieinhalb Stunden. Doch US-Astronaut Buzz Aldrin nahm sich die Zeit, um den legendären Satz seines Kollegen Neil Armstrong („Es ist ein kleiner Schritt …“) mit einem Bild zu dokumentieren.

Ein Abdruck, sonst nichts. Aber das Bild hat eine enorme Symbolkraft. Es verdeutlicht uns als sterbliche Wesen die Unvergänglichkeit. Schließlich werden die Fußspuren der zwölf Amerikaner auf dem Mond noch in Millionen Jahren genau so zu sehen sein. Gleichzeitig ist Aldrins Schnappschuss vom 21. Juli 1969 auch ein Beweis dafür, dass Mut, Willenskraft und Erfindergeist der Menschen alle Grenzen überwinden können.

Apollo 11 startete die große Entdeckungsreise im All

Die Geschichte unserer Zivilisation ist reich an historischen Ereignissen, doch den US-Mondmissionen gebührt darin ein ganz besonderer Platz. Bereits vor der Mondlandung hatten Apollo-Astronauten mit spektakulären Aufnahmen der Erde aus dem All gezeigt, wie fragil und einzigartig unser Planet ist. Das war einer der Auslöser für die globale Umweltbewegung, die heute viele Millionen Menschen mitreißt.

Der Verdienst von Apollo 11 ist es, die Weichen für eine große Entdeckungsreise im All gestellt zu haben. Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Mike Collins machten schließlich wahr, was zu Beginn des Jahrhunderts der russische Vordenker der Raumfahrt, Konstantin Ziolkowski, postuliert hatte: „Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben.“

Ja, es war den Aufwand wert

Wenn die Welt demnächst den 50. Jahrestag der Mondlandung feiert, werden sich manche dennoch fragen: War der Sieg der USA im Mondrennen mit der Sowjetunion den gigantischen finanziellen Aufwand, die Rückschläge und Tragödien des Apollo-Programms überhaupt wert? Die Antwort lautet: Ja, auf jeden Fall.

Weil sie der Welt einen gewaltigen technologischen Schub beschert hat. Und weil der jahrhundertealte Expansionsdrang und die unstillbare Neugier der Menschen sie immer dazu antreiben werden, ihr Wissen zu mehren und neue Welten zu besiedeln.

Die Mondlandung war so wichtig wie die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Apollo 11 lieferte eine unschätzbare Erfahrung, die es heute den Raumfahrtbehörden der USA, Russlands, Chinas und Europas ermöglicht, noch viel ambitioniertere Pläne zur Erforschung des Sonnensystems zu schmieden.

Wir brauchen das, weil wir mit unseren Träumen wachsen. Und die Chancen stehen gut, dass im nächsten Jahrzehnt neue, kühne Träume die Menschheit zu ungeahnten Höhenflügen inspirieren werden.

Dossier zum Mondlandungs-Jubiläum

Die BNN würdigen den 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung mit einem Countdown und vielen Artikeln in der gedruckten Zeitung und auf bnn.de. Alle Inhalte gibt es hier im Online-Dossier .



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