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Haushalt

10.600 offene Stellen: Landesverwaltung leidet unter Personalmangel

Nicht nur in der Privatwirtschaft fehlen Arbeitskräfte – auch das Land Baden-Württemberg bekommt eine Vielzahl von Stellen kaum besetzt.

ARCHIV - 29.03.2018: Eine Pflegerin (r) führt eine ältere Frau mit Rollator durch einen Flur in einem Seniorenzentrum (Illustration zum Thema Pflege). (zu dpa «Pflege-Personalmangel: Spahn will mehr ausländische Fachkräfte» vom 02.04.2018) Foto: Christophe Gateau/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Wie so viele Ministerien in Baden-Württemberg sucht auch das Sozialministerium Verstärkung. (Symbolbild) Foto: Christophe Gateau

Der Personalmangel macht dem Land Baden-Württemberg schwer zu schaffen: Nach einer Aufstellung des Finanzministeriums, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, waren Anfang des Jahres über 10.600 Beamtenstellen in der Landesverwaltung, Schulen, Hochschulen und nachgeordneten Behörden nicht besetzt. Allein in den Schulen und im Kultusressort blieben gut 3.700 Stellen frei, heißt es in der Antwort des Finanzministeriums auf eine FDP-Anfrage. Beim Innenministerium und vor allem bei der Polizei gibt es fast 2.280 offene Stellen für Beamtinnen und Beamte. Auch dem Wissenschaftsressort und den Hochschulen fehlt Personal. Dort waren zu Jahresanfang ein Zehntel der knapp 14.300 Stellen nicht besetzt.

Das Finanzministerium hat ebenfalls Probleme, seine Stellen zu besetzen – hier geht es auch um fast zehn Prozent der Sollstärke. Vor allem bei der Steuer- und Bauverwaltung dort fehlt Nachwuchs. In der Bauverwaltung konkurriert das Land mit der Privatwirtschaft um Architekten, Ingenieure und Planer. Das Sozialministerium sucht derweil händeringend nach Ärztinnen und Ärzten für die Verstärkung der in der Pandemie schwer geforderten Gesundheitsämter. Im öffentlichen Gesundheitsdienst sind über 270 Stellen nicht besetzt.

FDP wundert sich über Ministerien

Die FDP-Fraktion hatte die Anfrage gestellt, weil sie sich wunderte, dass die Ministerien bei den Haushaltsverhandlungen ständig neue Stellen beantragen, obwohl längst nicht alle bestehenden besetzt sind. „Insbesondere ist es verwunderlich, warum man angesichts der vielen unbesetzten Lehrerstellen die dort nicht genutzten Gelder nicht dazu verwendet, die Sommerarbeitslosigkeit zu beenden“, sagte Finanzsprecher Stephen Brauer der dpa.

Das Kultusministerium erklärte, in den Schulen seien von den etwa 93.000 Stellen seit Beginn des Schuljahrs etwa zwei bis drei Prozent nicht besetzt. Das sei ein vergleichsweise guter Wert, sagte ein Sprecher. Diese Stellen blieben zwar nominell unbesetzt, doch in der Praxis würden oft Vertretungslehrkräfte eingesetzt. Dafür sei auch extra Geld im Haushalt eingestellt.

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