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Sommerrätsel 2020 Teil 5

Alle Ämter doppelt besetzt: Welcher Ort war sehr lange unter zwei Staaten aufgeteilt?

Um „Rekorde und Kuriositäten“ dreht sich alles beim BNN-Sommerrätsel 2020. In unserer fünften Folge geht es um eine Stadt, die lange Zeit unter einer kuriosen Doppelstaatlichkeit lebte. Die Lösung und die Gewinner der Verlosung verraten wir am nächsten Samstag, das nächste Rätsel erscheint am kommenden Montag.

Eine Wand mit Fachwerk, in der Holz ist folgender Spruch geschnitzt: „Wer seine Trauben will preßen in diesem Kelterhaus”
Schrift an einem Fachwerkhaus im gesuchten Ort: „Wer seine Trauben will preßen in diesem Kelterhaus” lautet der Beginn des Spruchs. Er weist auf die Weinbautradition hin. In der Dorfgeschichte gab es lange Phasen einer kuriosen Zugehörigkeit zu zwei Staaten. Foto: Thomas Rebel

Eingebettet in eine harmonische Hügellandschaft präsentiert sich dieser Ort. Felder und Wiesen umgeben ihn, unverkennbar geprägt ist er durch die Weinberge. Sie erstrecken sich bis hin zu einem sonnenbeschienenen Kessel. Vor allem durch eine Rotweinsorte ist das Dorf bekannt.

Es ist überschaubar geblieben, rund 2.400 Menschen leben dort. Sie stoßen in ihrer selbstständigen Gemeinde auf viele geschichtsträchtige alte Häuser. Einige von ihnen erinnern noch heute an eine lange Phase merkwürdiger Herrschaftsverhältnisse.

Das heute gesuchte Dorf hatte bis vor etwas mehr als 100 Jahren eine staatsrechtliche Kuriosität zu bieten. Es war aufgeteilt zwischen zwei Ländern. Nur ein Drittel der Einwohner waren Badener. Die anderen zwei Drittel gehörten einer weiter entfernten deutschen Monarchie an.

Die Aufteilung hatte zur Folge, dass alle Ämter doppelt besetzt sein mussten. Es gab zwei Standesämter, zwei Kassen mit drei Rechnungsarten und zwei Bürgermeister. Diese beiden Schultheißen wechselten sich in der Leitung des Dorfes ab, das sich zwei getrennte und einen „Fusions-Gemeinderat” leistete. Aus jener Zeit des sogenannten Kondominats sind Gebäude erhalten: Beispielsweise die badische und die „fremde” Kelter, also die Annahmestellen für die Trauben.

Bürger waren von Steuern befreit

Die komplizierten Rechtsverhältnisse gingen so weit, dass durch einen Umzug innerhalb des Ortes die Staatsangehörigkeit wechselte. Lange drängten die Badener erfolglos aufs Ende der Doppelzuständigkeit. Doch die andere Seite mochte ihren Teil nicht aufgeben. Die betreffenden Bürger zeigten sich ebenfalls wenig wechselwillig. Sie profitierten von diversen Steuerbefreiungen. Bier und Erbschaften flossen ohne Abgabe an den fernen Staat.

Haben Sie erraten, welchen Kraichgauort mit kurioser Doppelstaatlichkeit wir suchen? Dann schicken Sie uns Ihre Lösung. Viel Glück!

Mitmachen beim Sommerrätsel

Sprechen Sie die Lösung unter Telefon (01 37) 8 22 66 58 auf Band (ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent/Minute; Mobilfunkpreise können abweichen) oder geben Sie sie auf unserer Homepage ein: service.bnn.de/sommerraetsel-teilnehmen.

Oder schicken Sie eine Mail an: sommerraetsel@bnn.de. Geben Sie Ihren Namen und Ihre Telefonnummer an. Teilnahme ab 18 Jahren, BNN-Mitarbeiter sind ausgenommen, der Rechtsweg ausgeschlossen.

Einsendeschluss: am Donnerstag, 27. August 2020, um 16 Uhr.

Alle Preise – samt einem Workshop in den Schmuckwelten Pforzheim – können Sie hier sehen.

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